Die TechnikDie PSP (PlayStation Portable) ist hierzulande eine schwere Geburt: Während sich Japaner und Amerikaner bereits seit mehreren Monaten mit dem neuen Handheld vergnügen dürfen, blieb und bleibt Europäern noch bis zum September nur der Griff zum
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Friedlich vereint: Nintendo DS und Sony PSP sind zur Zeit die heißesten Handhelds. |
Importhändler – erst dann kommt Sonys Schmuckstück für satte 249 Euro in den Handel; ein Preis, der bislang nur für »große« Konsolen veranschlagt wurde, und gegen den der DS mit immerhin 100 Euro weniger wie ein Schnäppchen wirkt. Allerdings klotzt die PSP mit technischen Daten, die bei Power-Freaks einen Pawlowschen »Haben!«-Effekt auslösen: Zwei mit jeweils bis zu 333 MHz taktbare Prozessoren, 8 MB RAM sowie zusätzlich 2 MB Video-RAM befeuern das schwarze Teil nahezu auf PS2-Niveau. Die PSP arbeitet auf Basis von UMD-Schillerscheiben, die bis zu 1,8 GB an Daten schlucken – das bedeutet nicht nur jede Menge Platz für Spiele mit vielen Texturen und noch mehr Musikstücken, sondern auch für Filme. Sony selbst veröffentlicht spezielle Editionen seiner Kassenschlager auf UMD, andere Publisher ziehen nach – die Frage, ob man die 20-25 Euro pro Film nicht lieber in eine höherwertige DVD investiert bleibt dabei jedem selbst überlassen. Ein integrierter WiFi-Adapter (»Wireless Fidelity«, ein Standard für drahtlose lokale Netzwerke für mobile Geräte) erlaubt kabellose Mehrspielerpartien.
Das HandlingDie PSP ist etwa anderthalb mal so breit wie der DS, was hauptsächlich an dem fantastischen 16:9-TFT-Display liegt, welches eine Auflösung von 480x272 Bildpunkten bei 16.777.216 Farben bietet. Darunter befindet sich das technisch gegenwärtig ganz klar mächtigste Handheld, das hemmungslos mit 3D-Power klotzt, und den DS, der auf dem Stand eines besseren N64 ist, in Sachen
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Um das Display zu schützen, gibt es zur PSP eine weiche Hülle dazu. Rechts seht ihr das Speichermedium UMD. |
Rechenleistung ohne den Hauch einer Chance auf den zweiten Platz verweist. Dank des UMD-Formats und der sekundären Verwendung beliebig großer Speicherkarten ist die PSP mehr als nur ein Handheld, sondern vielmehr eine Multimedia-Maschine: Neben den erwähnten Filmen (die ihr natürlich auch selbst erzeugen und ansehen dürft) unterstützt das System auch MP3-Dateien, so dass euch auch der Griff zu iPod & Co. erspart bleibt.Rein optisch ist die PSP aufgrund der polierten, schwarzen, an den Kanten sanft gerundeten Oberfläche ein absoluter Hingucker. Allerdings hat die Politur auch den Nachteil, dass ihr euch trotz Entspiegelung beim Spielen die Frisur zurechtrücken könnt. Und da die Kontrollbuttons sehr nahe am Display liegen, sind Fingerabdrücke auf der Oberfläche nicht nur bei Wurstfingern auf Dauer ein Problem – es empfiehlt sich, jederzeit ein Taschentuch zum Display-Schrubben dabei zu haben. Neben dem digitalen Steuerkreuz wartet auch noch ein so genannter »Analog-Controller« am linken unteren Geräterand auf seinen Einsatz, der allerdings sehr viel Gewöhnung bedarf: Da der Nippel extrem nahe an der Oberfläche liegt, muss er sehr feinfühlig bedient werden. Die durchsichtigen Schulterbuttons sind hingegen ein Stilbruch; schlecht verarbeitet klappern sie in ihren Führungen herum, und erwecken den Eindruck, als hätte da jemand an der falschen Stelle sparen müssen. Die PSP kommt in einer mitgeliefertem Aufbewahrungstasche, in der sie bei Nichtgebrauch auch tunlichst ruhen sollte – andernfalls hat man schneller ein zerkratztes Display, als man »Verdammte nicht vorhandene Schutzfolie!« rufen kann.
Die SpieleDer Name ist Programm: Sony will auf der PSP all das möglich machen, was auch auf PSone und PS2 geht. D.h. dass das Spiele-Angebot so weit wie möglich gestreut wird; Rennspiele, Sport-Simulationen, Strategie-Games, Rollenspiele uvm. sind entweder
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Da die Tasten sehr nahe am Display liegen, muss es regelmäßig von Fingerabdrücken u.ä. gesäubert werden. |
bereits erhältlich oder in Arbeit. Sony wird seine etablierten Marken wie Gran Turismo oder Tekken mit höchster Wahrscheinlichkeit auf die PSP portieren, mit
Ridge Racer und
Metal Gear Acid sind zwei klassische Serien bereits vertreten. Eines der coolsten Features der Konsole ist, dass man sie jederzeit ausmachen kann, ohne auf Speicherpunkte angewiesen zu sein – beim nächsten Start geht das Spiel exakt an derselben Stelle weiter, aber natürlich könnt ihr auch resetten. Der integrierte Lithium-Ionen-Akku hält etwa vier Stunden Dauerbetrieb aus, der danach folgende Ladevorgang nimmt ungefähr zwei Stunden in Anspruch, bevor es weitergehen kann.