Jak and Daxter: The Lost Frontier06.08.2009, Benjamin Schmädig
Jak and Daxter: The Lost Frontier

Vorschau:

Werkelt Ready at Dawn etwa an einem zweiten God of War für Sonys Handheld? Es sieht zumindest danach aus. Denn ausgerechnet das Studio, das Daxter zunächst als Solo-Helden auf der PSP laufen ließ, hat mit dem zweiten Ausflug des Ottsels nichts zu tun! Stattdessen verhelfen die Ratchet & Clank-Macher dem kompletten Helden-Duo zu seinem ersten Abenteuer für unterwegs. Sollen die Entwickler etwa für mehr Action sorgen oder sind Jak & Daxter bald wieder ganz die Alten?

Auf der Suche nach dem Eco-Sprit

Um Missverständnissen vorzubeugen: Jak & Daxter: The Lost Frontier erscheint nicht nur auf PSP, sondern wird entgegen der bisherigen Sony-Politik zur gleichen Zeit auch auf dem alternden Goldesel namens PS2 veröffentlicht. Und im Vergleich zu Daxter handelt es sich diesmal um eine echte Fortsetzung der Serie. Fand das Abenteuer des Ottsels nämlich noch zwischen dem ersten und zweiten Teil der ursprünglichen Trilogie statt, spielt The Lost Frontier lange nach den bisherigen Ereignissen. Nicht zuletzt

Video: Jak, Daxter und Keira ziehen aus, der Welt ihre Eco-Energie zurückzugeben.kehrt die Serie damit zu ihren Wurzeln zurück: Statt actionreicher Rennen oder eines Solo-Ausflugs ist Jak & Daxter wieder ein klassisches Jump&Run!

Doch wieso müssen sich die zwei Helden überhaupt mit Kameradin Keira zusammentun, um die Welt zu retten? Weil ihrem Planeten die lebenswichtige Eco-Energie ausgeht! Und in dem am weitesten entfernten Winkel der Welt soll es eine Technologie geben, die den Verfall des Planeten aufhalten kann... Zwei Abschnitte der PSP-Version konnten wir bisher anspielen: die Flucht aus einer einstürzenden, von Lava-Strömen durchzogenen Höhle sowie den Kampf gegen ein feindliches Luftschiff. Letzterer war eine wenig anspruchsvolle, aber sehr unterhaltsame Ablenkung vom Jump&Run-Geschehen, denn Jak zielt nicht nur auf die verwundbaren Stellen des großen Fliegers, sondern muss sich auch gegnerischen Angreifern erwehren. Gefährlich nahen Raketen kann er dabei mit einem Looping ausweichen, bevor er selbst attackiert. Solche Abstecher in luftige Höhe sowie "Angriffe auf gigantische Schlachtschiffe" sollen übrigens etwa die Hälfte des Spiels ausmachen. Mit den dabei gewonnenen Rohmaterialien darf man wiederum den eigenen Flieger ausbauen.

Unverschuldetes Lavabad

Interessanter wurde das Demo-Abenteuer aber, als Jak mit beiden Füßen auf fester Erde stand - wobei "fest" eine freche Übertreibung ist! Während der Held nämlich über steinerne Podeste durch die Lavaflüsse springt, geben die Felsen gerne nach und verschwinden einfach in der höllischen Hitze. Da helfen nur knifflige Sprünge, für die ein gutes Auge ebenso notwendig ist wie gutes Timing. Aber nicht nur das; hin und wieder machte mir nämlich auch die Kamera einen Strich durch die Rechnung: Auf der einen Seite lässt sich nicht immer präzise abschätzen, an welchem Punkt Jak landen wird - Lavabad ahoi! -

Der bisher spielbare Höhlenabschnitt bot vor allem visuell leider wenig Abwechslung.
und auf der anderen Seite schwenkt die Kamera mitunter selbstständig von links nach rechts - holt die Lavaseife raus! Gelegentlich starb Jak deshalb unverschuldete Tode; rettende Checkpunkte waren allerdings stets nur wenige Meter weit entfernt.

Auch im Kampf (Jak kann mit seinem neuen "Waffenstab" zuschlagen oder schießen) gegen die recht lahmen, meist in der Überzahl attackierenden Höhlenwesen bot die per Schultertasten drehbare Kamera nicht immer genug Übersicht. Allerdings stellten die Wesen ohnehin keine große Gefahr da; sie waren mehr Hindernis als echte Gegner. Und da jeder erledigte Feind schnell ersetzt wird, blieb mir ohnehin meist nur die Flucht in die spannenderen Jump & Run-Abschnitte - neben den erwähnten Felsen gab es z.B. horizontale Kletterstangen, von denen Jak im richtigen Moment abspringen muss, um zur nächsten zu gelangen. An einer der zahlreichen Eco-Energiequellen konnte ich hingegen bestimmte Fähigkeiten nutzen: In der frühen Demo waren das ein gerader Sprung in große Höhen sowie der "Bau" der steinernen Podeste.

Leider konnte ich mir weder in der Lava-Höhle noch im Luftkampf einen aufschlussreichen Eindruck von den visuellen Qualitäten verschaffen. Daxter gehört immerhin selbst heute noch zu den am besten aussehenden PSP-Titeln! Kann High Impact Games diese Messlatte noch übertreffen? Die finstere Höhle vermittelte mit ihren sehr einheitlichen Braun- und Rottönen jedoch noch kein viel sagendes Gesamtbild. Im schlimmsten Fall wirkten einige Oberflächen allerdings eine Idee zu detailarm, während im Vordergrund lebendige Details fehlten. Hoffentlich sieht dies im fertigen Abenteuer anders aus.   

Ausblick

Schön, dass sich Sony doch noch dazu entschlossen hat, Jak & Daxter eine vollwertige Fortsetzung zu spendieren! Es ist zwar schade, dass die Daxter-Macher nicht auf ihrem großartigen Ableger aufbauen dürfen - doch dass man auch bei High Impact Games sein Handwerk versteht, haben die Entwickler mit Ratchet & Clank: Size Matters eindrucksvoll bewiesen. Bleibt die Frage, ob sie neben der Action auch die Geschicklichkeit beherrschen; einige überflüssige Trial&Error-Passagen hinterlassen vorerst jedenfalls einen unglücklichen Eindruck. Alles in allem waren die ersten Minuten mit dem neuen alten Duo aber fordernd und spannend, im Luftkampf wartete sogar eine willkommene Abwechslung. Und die Wahl zwischen optionalen und wichtigen Missionen dürfte dem im fertigen Spiel noch eins draufsetzen. Immerhin: Wenn dieses Team eins beherrscht, dann ist es die Vielfalt abseits des Geschichtenerzählens!

Ersteindruck: gut

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