… neuer Rost
Ganz ähnlich ergeht es mir beim Sammeln neuen Figuren, frischer Klamotten, zusätzlicher Schläger, Bälle oder Kurse. Auf PSP wurde die absurde Anzahl an Kleidungsstücken und Accessoires noch wie eine heiße Dampflok vor die Langzeit-Motivation gespannt - auf PS3 und jetzt auch auf Vita fehlt diese Vielfalt. Schlimmer noch: Anders als auf Konsole erhält man nicht einfach Zugang zu neuen Kleidern und Farben, man muss jeden Gegenstand mit den erspielten Punkten auch erst kaufen. Und das gilt nicht nur für nebensächliche Extras,
So souverän man auch auf Vita abschlägt: Im PSP-Vorgänger gab es mehr zu entdecken.
das betrifft auch wichtige Elemente wie Schläger, Bälle oder Charaktere. Sogar für die Möglichkeit zum manuellen Speichern meiner Replays musste ich bezahlen.
Eigentlich ist das aber gar nicht schlecht, weil das Sammeln von Accessoires ein wenig Substanz gewinnt und weil ich bewusst taktische Entscheidungen treffe: Nehme ich den präzisen Golfer oder seinen Kumpel mit dem weiten Abschlag? Das gilt im Prinzip auch für Bälle und Schläger mit verschiedenen Eigenschaften - in der Praxis geht das Konzept allerdings kaum auf. Während ein neuer Profi nämlich ordentlich Zaster kostet, ist die Ausrüstung so günstig, dass man sie völlig problemlos anhäuft. Und irgendwie schmeckt das Ganze schon von Grund auf bitter: Auf PSP bekomme ich spielerische Erweiterungen hinterher geschmissen und entdecke mit Bonus-Figuren oder bunten Karnevalskostümen eine Unmenge nützlichen und witzigen Krempels. Hier kämpfe ich um den Zugang zu längst bekannten spielerischen Möglichkeiten, während Dreingaben wie zusätzliche Minispiele fehlen.
Auf Touchfühlung
Im Gegenzug freunde ich mich mit Facetten an, die meine Lieblingsgolfer noch nie zeigen durften. Ich tippe sie z.B. an, damit sie mir zuwinken. Drücke ich auf ein Kamel, verschwindet glatt sein Höcker, bis ich noch mal drauf tippe. Tschuldigung! Mit einem
Dank Bewegungserkennung kann man beim Schlagen wie ein echter Golfer den Blick ausrichten - mehr als eine Spielerei ist das aber nicht.
Druck auf die Touchoberfläche an der Rückseite sieht man außerdem, wie weit der Ball nach einem Schlag vom Loch entfernt sein wird und über die Kamera kann man statt des virtuellen Horizonts die reale Umgebung anzeigen lassen. Drollig sind auch die zappelnden Beine der Golfer, wenn man sie einfach in die Luft zieht. Mehr als sinnfreie Spielereien sind das natürlich nicht! Zumindest dienen sie aber als Dreingabe, anstatt die Steuerung mit notwendigen Touch-Eingaben zu überfrachten.
Ein wichtiges Element wird dagegen die Online-Anbindung sein, auch wenn diese erst am 22. Februar aktiviert wird. Da man beim Golfen nicht direkt auf die Eingaben anderer Spieler reagiert, dürften sich eventuelle Verbindungsschwächen allerdings kaum auf die Qualität des Wettbewerbs auswirken. Und in dem tritt man wie zuletzt auf PS3 und PSP mit einem selbst erstellten Mini-Avatar der Lobby bei, um Kontrahenten aufzutreiben oder man nimmt am täglich ausgeschriebenen Turnier teil. Es ist nicht die umfangreichste Onlinevariante - um unterwegs oder auf dem Sofa eine Runde zu absolvieren, reicht das aber allemal!
