Asphalt: Injection02.03.2012, Jan Wöbbeking
Asphalt: Injection

Im Test:

Nach dem 3DS-Ableger ist Gameloft auch beim Vita-Start rechtzeitig mit einer Umsetzung seines Rennspiels dabei. Der Umfang wurde leicht aufgestockt: 40 lizenzierte Wagen von BMW, Ferrari, Audi bis Ford rasen durch 15 Metropolen. Die größten Mankos sind allerdings auch wieder an Bord.

Panorama mit Schönheitsfehlern

Die Grafik kann sich grundsätzlich sehen lassen, hat aber ihre Schwächen.
Die Grafik kann sich grundsätzlich sehen lassen, hat aber ihre Schwächen.
Auf den ersten Blick sehen die Kurse in Städten wie LA, Moskau und Shanghai ganz passabel aus. Die Hintergründe können nicht mit dem durchgestylten Design und dem Detailgrad von Wipeout 2048 mithalten - trotzdem gibt es neben der Strecke eine Menge Häuserschluchten, Gebirgsmassive und andere Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Auch das Scrolling bleibt zwar nicht immer flüssig, aber trotzdem sauberer als in der 3DS-Version oder in Ridge Racer. Hübsch ist auch die Spiegelung auf dem Asphalt, welche die Szenerie bei Sonnenuntergang in ein gleißendes Licht taucht.

An anderer Stelle macht sich aber wieder die Herkunft vom Handy bemerkbar. Die Präsentation wirkt mit seinen spartanischen Menübildchen reichlich billig. Außerdem schafft Gameloft es auch im Jahr 2012 nicht, runde Kurven zu designen. Stattdessen besteht der Rand des Asphalts aus kantigen "Straßenecken". Am deutlichsten macht sich das schmale Budget aber beim Fahrverhalten der Computergegner und der unglaubwürdigen Fahrphysik bemerkbar: Mal zischt ein Rivale innerhalb einer Sekunde davon, kurze Zeit später kollidiert ein anderer mit einer Mauer und schießt wie

Realismus spielt hier keine Rolle - Asphalt Injection setzt auf Arcade pur!
Realismus spielt hier keine Rolle - Asphalt Injection setzt auf Arcade pur!
eine Rakete senkrecht in die Höhe. Solche Aussetzer treten zwar nur ab und zu auf, lassen die Rennen aber nicht besonders realistisch erscheinen. Außerdem enden Schlidder-Manöver oft nicht wie gewünscht, weil sich die  PS-Protze nicht feinfühlig genau durch die Kurve wuchten lassen. So werden die Drift-Rennen zur lästigen Pflichtübung.

Rempeln erwünscht!

In anderen Disziplinen macht es aber deutlich mehr Spaß, über die Piste zu brettern . Das liegt vor allem daran, dass das Spiel trotz realer Wagen und Strecken weitestgehend auf Realismus pfeift und auf flottes Arcade-Rempeln setzt - inklusive über der Strecke schwebender Turbo-Pfeile und einem Super-Turbo für unbesiegbare Ramm-Attacken. An der Bande zerquetschte Gegner bringen Boost; Drifts, weite Sprünge und Sprit-Symbole ebenfalls. Auch Umfang und Abwechslung stimmen: Man steigt nach und nach durch jede Menge Rennklassen auf, motzt den Fuhrpark aus der begehbaren Garage mit einfachen Kits auf und verbessert seine Bestzeient mit der Hilfe kleiner Abkürzungen. Von K.O.-und Crash-Rennen über Duelle und Sammel-Aufgaben bis hin zur "Bullenjagd" gibt es zehn Renn-Modi.

Auch online darf Gas gegeben werden, allerdings vermisst man mehr Einstellungsmöglichkeiten.
Auch online darf Gas gegeben werden, allerdings vermisst man mehr Einstellungsmöglichkeiten.
Schön auch, dass der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zur zu leichten 3DS-Fassung angezogen hat. Das Gummiband greift auch hier zu sehr ins Spiel ein, der Effekt hält sich aber in erträglichen Grenzen. Weniger gut gelungen ist der neue Online-Modus: In den Wettkämpfen für bis zu acht Spieler verdient man sich zwar Erfahrungspunkte für die Ranglisten, vor dem Match gibt es aber kaum Einstellmöglichkeiten. Es lassen sich lediglich KI-Gegner ein- und ausstellen sowie Slots für eingeladene Freunde reservieren. Die Optionsarmut sorgt regelmäßig für unfaire Rennen mit unterschiedlich hochgerüsteten Wagen. Immerhin erwies sich der Netzcode bei unseren Probespielen sauber. Es dauerte allerdings bis zum späten Nachmittag, bis sich endlich mehrere Gegner online waren.

Fazit

Ganz so leicht wie bei Dungeon Hunter: Alliance hat es sich Gameloft diesmal nicht gemacht, doch auch in der Vita-Umetzung von Asphalt steckt wenig Neues. Schlichte Menüs, eine holprige Fahrphysik, der rudimentäre Online-Modus - das alles erinnert eher an die iOS-Wurzeln als an einen Konsolen-Raser. Statt eigener Ideen bietet das Spiel einen Mix altbekannter Zutaten: Unkomplizierte Arcade-Rennen, einfach gehaltenes Tuning und jede Menge Renn-Modi. Wenn man sich mit der lieblosen Aufmachung abgefunden hat, offenbaren sich aber auch Stärken: Im Gegensatz zu Ridge Racer stimmen Umfang und Abwechslung und der leicht angehobene Schwierigkeitsgrad sorgt oft für spannendes Gerempel. Auch technisch liefern die Entwickler immerhin solides Mittelmaß ab. Asphalt Injection ist keine Grafikbombe wie Wipeout 2048, bietet aber abwechslungsreiche Hintergründe und leidet außerdem nicht unter Bildratenschluckauf wie die Namco-Konkurrenz oder ModNation Racers: Road Trip.

Wertung

PS_Vita

Die Vita-Version des iOS-Titels macht wenig neu, liefert aber passable Arcade-Rennen von der Stange.

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