Im Test: Zombies auf dem Campus
Turbulentes Filmprojekt
Da die Studentenzahlen an der Gamicademi rückläufig sind, beschließen Neptune, Ram, Rom und Blanc für die Hochschule von Gamindustri an einem Filmwettbewerb teilzunehmen und diesen natürlich zu gewinnen, um wieder mehr Studenten für ihre Uni zu interessieren. Da Zombies gerade voll in Mode sind, soll es ein Horrorstreifen werden. Dass die Universität kurz darauf von echten Untoten angegriffen wird, kommt den aufs Budget bedachten Amateurfilmerinnen da nur recht.
Während der Dreharbeiten schließen sich immer mehr Studentinnen dem chaotischen Filmteam an, so dass man am Ende aus über einem Dutzend Darstellerinnen wählen kann, um Szene für Szene in den Kasten zu bringen.
Dafür wählt man jedes Mal ein beliebiges Duett aus Haupt- und Nebendarstellerin, das anschließend als Tag-Team auf Zombiejagd geht. Dazwischen gibt es natürlich jede Menge gewohnt alberner Dialoge, die wahlweise auf Englisch oder Japanisch erklingen und je nach Charakterwahl sogar individuelle Bonusszenen nach sich ziehen können.
Vorprogrammierte Langeweile
Generell ist der Filmverlauf jedoch strikt linear und auch die quest-basierten Aufgabenstellungen sind fast immer gleich: Entweder müssen eine vorgegebene Anzahl an Zombies oder bestimmte Gegner eliminiert werden, bevor die Dreharbeiten weitergehen. Mit der Zeit wird das trotz individuell bewaffneter und wandlungsfähiger Charakterriege reichlich öde. Auch Level- und Gegnerdesign wirken bis auf wenige Ausnahmen äußerst unspektakulär, die technische Umsetzung schwach.
Neben der grafischen Tristesse bereiten auch Kamera und Zielerfassung immer wieder Kopfschmerzen. Die Handhabung bietet aber generell viel Luft nach oben. So gestaltet sich der Einsatz von Gegenständen ähnlich umständlich wie in frühen Monster-Hunter-Episoden, während der vorhandene Touchscreen fast gänzlich ungenutzt bleibt. Manche Menüs frieren sogar immer wieder kurzzeitig ein. Selbst der Humor kocht weitestgehend auf Sparflamme, gelungene Parodien machen sich rar. Da kann man es sogar verschmerzen, dass eine keine deutsche Lokalisierung gibt und selbst die englische Lücken hat.
So prügelt, schlitzt und schießt man sich gelangweilt durch immer gleiche Gegnerhorden à la Dynasty Warriors bis der letzte Zombie die Segel streicht. Die Hege und Pflege der Charaktere hält trotz umständlicher und lückenhafter Benutzerführung (bei der Figurenwahl werden trotz Level-Empfehlungen nicht einmal die aktuellen Charakterstufen angezeigt) aber durchaus bei Laune. Neben der individuellen, wenn auch simpel gestrickten Verbesserung von Charakterwerten und Kombos darf auch bei Ausrüstung und Erscheinungsbild Hand angelegt werden – inklusive Sammel- und Crafting-Optionen.
Kooperativer Schnellschuss
Nachdem man den nicht sonderlich umfangreichen Story-Modus gemeistert hat, dürfen sogar unlautere Extras wie Unverwundbarkeit, unlimitierte Energiereserven oder Angriffe, die sofort töten, aktiviert werden. Im separaten Mehrspielermodus sind die allerdings tabu.
Dort kann man sich mit bis zu drei Gleichgesinnten entweder lokal oder online zusammentun, um ganz wie im Monster-Hunter-Vorbild immer hochstufigere Quests zu bestreiten. Das Angebot ist aber vergleichsweise mickrig und auf simpel gestrickte Jagdaufgaben begrenzt. Zudem sind die Server meist wie leergefegt.
Gegenüber dem Story-Modus gibt es aber eine Reihe zusätzlicher Gegner, deren Eliminierung im Team durchaus zu unterhalten weiß. Zumindest so lange, bis man stark genug ist, ihnen im Alleingang den Garaus zu machen. Ansonsten gibt es trotz wechselnder Spezialaufgaben auf Dauer einfach zu wenig zu tun. Auch die nur rudimentär vorhandenen Kommunikations- und Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Online-Jägern sind nach aktuellen Maßstäben ein Witz.
Fazit
Für MegaTagmension Blanc + Neptune VS Zombies haben sich Compile Heart und Tamsoft deutlich von Dynasty Warriors und Monster Hunter inspirieren lassen - sowohl in punkto Spielmechanik als auch Spielverlauf. So kann man sich nicht nur im Alleingang durch die Quests des Story-Modus', sondern auch kooperativ oder solo durch die des Mehrspielermodus metzeln. Missions- und Leveldesign präsentieren sich allerdings extrem öde und einfallslos. Auch Handhabung und Technik wirken alles andere als ausgereift. Die von den chaotischen Dreharbeiten eines Zombiefilms umrahmte Handlung ist zwar skurril und albern wie eh und je, der parodistische Biss hat jedoch stark nachgelassen. Lediglich die Hege und Pflege der illustren Charakterriege sowie die Teamkämpfe mit bis zu drei Gefährten retten die ansonsten dröge Gammelfleischjagd am Ende noch auf ein ausreichendes Niveau.
Pro
Kontra
Wertung
PS_Vita
Halbgarer Monster-Hunter-Abklatsch im Gamindustri-Universum.
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