Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt30.11.2001, Mathias Oertel
Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Im Test:

Der Start des neuesten abendfüllenden Disney-Streifens <4PCODE cmd=DGFLink;name=Atlantis;id=2242> steht kurz bevor und auch die Spiele zum Film haben schon ihre Startpositionen eingenommen. Da die letzten PSone-Spiele zu Disney-Geschichten -allen voran <4PCODE cmd=DGFLink;name=Buzz Lightyear;id=1236>- sich doch eher im Mittelfeld aufhielten, waren wir naturgemäß ein wenig skeptisch. Doch vollkommen zu Unrecht, wie Euch unser Test ausführlich erklärt.

Der Start des neuesten abendfüllenden Disney-Streifens Atlantis steht kurz bevor und auch die Spiele zum Film haben schon ihre Startpositionen eingenommen. Da die letzten PSone-Spiele zu Disney-Geschichten -allen voran Buzz Lightyear- sich doch eher im Mittelfeld aufhielten, waren wir naturgemäß ein wenig skeptisch. Doch vollkommen zu Unrecht, wie Euch unser Test ausführlich erklärt.

Lang lebe Atlantis

Atlantis. Die verschollene Stadt. Stoff zahlreicher Mythen und Hort ungeahnter Geheimnisse. Geheimnisse, die nur darauf warten, gelüftet zu werden.

Ein Forscher-Team bricht auf, endlich Licht in die endlose Dunkelheit der atlantischen Geschichte zu bringen. Doch bevor es so weit ist, müssen Rätsel geknackt, Atlantis erforscht und schließlich sogar vor einem Vulkanausbruch gerettet werden. Ein Team - fünf Personen - und Ihr.

Gibt´s doch alles schon, oder?

Nach einem Original-Ausschnitt aus dem Film, der gewaltig für Atmosphäre sorgt, seid Ihr schon mitten drin: Anfangs steuert Ihr Milo Thatch, einen Museumskartografen, der mehr oder weniger per Zufall in das ganze Abenteuer hinein stolpert.

Doch bevor es richtig losgehen kann, werdet Ihr in einem vorbildlichen Tutorial mit der Steuerung vertraut gemacht. Denn Milo hat ein ganzes Arsenal an Bewegungen parat: Neben dem obligatorischen Springen und Laufen kann sich unser Held an Vorsprüngen hochziehen, tauchen oder seine später auftauchenden Gegner mit Faustschlägen traktieren.

Ein Bumerang gehört ebenfalls zur seiner Ausrüstung und ist seine bevorzugte Angriffsart gegen weiter entfernt postierte Gegner.

Doch Atlantis ist weit mehr als ein typisches Jump&Run.

Denn an Funkgeräten, die auch gleichzeitig als Checkpoint dienen, könnt Ihr den Charakter wechseln. Jeder der vier zusätzlichen Charaktere hat seine speziellen Eigenschaften, die Euch helfen, im Level weiter zu kommen.

Während Milo als Allround-Talent die Hauptzeit des Spieles über gesteuert wird, müsst Ihr zum Beispiel auf Anna zurückgreifen, wenn es um Reparaturen und technische Probleme geht. Vinny wiederum ist ein Kraftprotz und Sprengstoffexperte, der immer dann gewählt werden sollte, wenn es darum geht, große Kisten zu verschieben oder per Dynamit den Weg frei zu machen.

Natürlich findet Ihr in den Levels auch die allgegenwärtigen Gesundheitspacks und Kristalle, die Euch, wenn Ihr genügend einsammelt, ein Extra-Leben geht - so weit alles Standardkost.

Doch bei den übrigen Gegenständen, die Ihr findet, ist häufig der Nutzen nicht ganz klar - hier kommt ganz bewusst ein kleiner Rätseleffekt mit ins Spiel, denn viele der scheinbar sinnlosen Items sind miteinander kombinierbar. Es liegt an Euch, die richtige Zusammenstellung herauszufinden - doch nach kurzem Überlegen liegt die Lösung meist auf der Hand, wodurch der Frustfaktor auf ein erträgliches Minimum geschraubt wird.

Kaum hat man sich an die herkömmliche Jump&Run-Spielweise gewöhnt, kommt mit immer wieder auftauchenden Gameplay-Kehrtwendungen unerwarteter Schwung in die Sache.

Denn urplötzlich findet Ihr Euch z.B. in einem 3D-Unterwasserfahrzeug-Shooter wieder, der positiverweise an Spiele wie Space Debris erinnert.

Das Leveldesign ist zwar trotz aller Dreidimensionalität streng linear, der ansprechende Schwierigkeitsgrad sorgt zusammen mit den Rätseln immer wieder für den entsprechenden Motivationsschub.

Als Belohnung gibt es nach erfolgreichem Abschluss eines Abschnitts immer wieder einen neuen Filmschnipsel, der -dem Film entnommen- die Story weiter voran treibt.

Keinen Grund zur Klage gibt es im Bereich Steuerung und Kollisionsabfrage. Hat man sich erst einmal alle Bewegungsmöglichkeiten verinnerlicht (geht sehr schnell!), läuft und hüpft man munter drauf los. Das Pad reagiert wunderbar und ohne Verzögerungen, und da bei kritischen Sprüngen z.B. genügend Spielraum gegeben ist, sollten auch Jump&Run-Anfänger schnell zu Erfolgserlebnissen kommen.

Atlantis in 3D

Auf die alten Tage der PSone holen die Programmierer immer noch einiges aus der kleinen weißen (bei manchen noch grauen) Kiste heraus.

Die Figuren sind ansehnlich animiert und fangen die Atmosphäre des Filmes gut ein. Gleiches gilt für die Umgebungsgrafiken, die allesamt an Schauplätze des Kinofilmes angelehnt sind und die wunderbar flüssig scrollen.

Dass auch in Atlantis PlayStation-typische Clipping-Fehler nicht ausbleiben, soll den Eindruck nicht schmälern, denn im Vergleich zu ähnlichen Spielen wurden Clippings auf ein kaum bemerkbares Niveau geschrumpft.

Doch natürlich haben die flüssigen Animationen und die interaktiven Umgebungen einen Preis: nach ein paar Spielsessions kommt schon ein wenig Textur-Langeweile auf.

Im Prinzip zwar dem Comic-mäßigen Spieldesign angepasst, wirken die Polygontapeten auf Dauer ein wenig fade und bieten nur mit einem neuen Level Abwechslung.

Spezialeffekte wie Lava, Explosionen usw. sind wiederum außerordentlich gut gelungen und lenken angenehm von den Umgebungen ab.

Orchestrale Klänge

Während grafisch natürlich Unterschiede zwischen den eingespielten Filmen und dem eigentlichen Spiel zu erkennen sind, geht die Soundkulisse nahtlos ineinander über: Die Sprecher der Spielfiguren entsprechen denen des Films und geben sich auch dementsprechend Mühe, einen professionellen und abwechslungsreichen Sprachhintergrund zu schaffen.

Auch die Musikstücke scheinen dem Film entnommen zu sein (oder zumindest stark davon inspiriert) und befinden sich ebenfalls auf einem hohen Niveau.

Einzig die Soundeffekte wirken im direkten Vergleich zu Sprache und Musik ein wenig fehl am Platz, stören aber die Gesamtstimmung nicht weiter.

Pro

  • abwechslungsreiche Mischung bekannter Spielelemente
  • interessante Rätsel
  • ausgewogener Schwierigkeitsgrad
  • vorbildliches Tutorial
  • ansprechende Soundkulisse (Sprache/Musik)
  • gute Grafik
  • nachgiebige Kollisionsabfrage
  • gute Steuerung
  • Charakterwechsel
  • Kontra

  • linear
  • gelegentliche Clipping-Fehler
  • Sound-Effekte gehen unter
  • Texturen mit wenig Abwechslung
  • Vergleichbar mit: Tomb Raider, Rayman 2

    Fazit

    Mit einer interessanten Gameplay-Mischung, der bis auf die Effekte guten Soundkulisse und einer unter dem Strich guten Grafik ist Atlantis eine der wenigen Filmumsetzungen, die auch ohne den zugkräftigen Namen ein gutes Spiel abgeben würde.
    Jump&Run-Fans, die auch vor einem guten Stück Action nicht zurückschrecken können genau so unbesorgt zugreifen wie alle kleinen und großen Kinder, die den Film auf der heimischen PlayStation noch einmal nachspielen wollen.
    Gewisse Anleihen bei anderen Spielen wie z.B. Tomb Raider oder diversen Space-Shootern nimmt man meist erst auf den zweiten Blick wahr, was wiederum beweist, dass Disney Interactive eine ausgewogene Mischung gelungen ist. Nun denn: auf nach Atlantis.

    Wertung

    PlayStation

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    Kommentare

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