Colin McRae Rally 2.026.10.2000, Phillip
Colin McRae Rally 2.0

Vorschau:

Codemasters hat uns freundlicherweise eine 80% fertige Preview-Version von Colin McRae Rally 2.0 (ab 31,95€ bei kaufen) zur Verfügung gestellt. Wir haben uns das neueste Hitverdächtige Spiel einmal näher angeschaut...

Obwohl die Formel 1 wohl die berühmteste Motorsportdivision in Deutschland darstellt, erfreuen sich gerade Rennspiel-Fans an Rally-Spielen. Denn diese haben einige Vorteile (vor allem in Sachen Spielspaß) gegenüber Formel 1 Simulatoren, wie beispielsweise Grand Prix 3. Während in Grand Prix 3 jedes Ausbrechen des Hecks viel Zeit kostet, gewinnt man im Rally-Sport nur durch derartige Manöver. Wir haben uns die Preview-Version von Codemaster´s Colin McRae 2 einmal genauer angeschaut.

Beim ersten Eindruck fallen einem die Menus auf, die wie auf einer Konsole zu bedienen sind. Der Name wird über ein dreistelliges Kürzel eingegeben (und nicht mal per Tastatur, sondern indem man die Buchstaben aus dem Alphabet herauszieht). Die Preview-Version war zu 80% fertig, wir hoffen also, dass hier die Menus noch auf den PC Standard geändert werden. Ansonsten gibt es zumindest was das Menus und die Einstellungen angeht kaum was zu meckern.

Hat man sich mit dem ein oder anderen Druck auf Return endlich zur Startflagge vorgekämpft, geht es auch gleich zur Sache. Wie Rally-Freunde wissen, fährt man im Rally-Sport meistens alleine, Zweikämpfe oder Überholmanöver gibt es kaum. Man ist also alleine mit seinem Beifahrer und seinem Auto und versucht möglichst schnell und in halsbrecherischem Tempo über Strassen zu fahren, die die meisten Senioren nicht mal für einen schönen Spaziergang betreten würden. Unterschiedliche Untergründe von Schlamm über Sand bis zum Teer und Schnee sind teilweise auf einer Strecke verteilt und es braucht einige Übung, bis man seinen Fahrstil blitzschnell auf die unterschiedlichen Gegebenheiten anpassen kann.

Colin McRae fällt wohl eher in den Arcade-Bereich als in den Hardcore- Simulationsbereich. Um als Simulation beschrieben zu werden, fehlt Colin McRae eine 100% exakte Fahrsimulation, es ist allerdings auch nicht gerade das Hardcore Arcade-Spiel, in dem man mit Vollgas durch jede Kurve kommt. CMR2 findet seinen Platz irgendwo in der Mitte. Teilweise stimmt die Physik nicht ganz, vor allem im Replay erkennt man wie das Auto teilweise von einer Seite auf die andere "schwimmt", ohne dass man die entsprechenden Kräfte die dafür nötig sind "sehen" kann. Auch die Berechnung der Kollisionen

fällt eher in den Arcade-Bereich, zu unrealistisch wirkt ein Aufprall auf einen Baum in voller Fahrt. Dennoch wirken die Bewegungen des Autos sehr dynamisch und realistisch.

Aber wenn man das Spiel als Arcade-Simulation sieht, hat man es sicher mit der Genre-Referenz zu tun. Denn es macht sehr viel Spaß sein Auto von einer Kurve in die andere zu "schupsen". Lastwechselreaktionen (das Heck bricht aus, wenn man spontan vom Gas geht, vorallem in Kurven) wie auch der Antritt der Allradler sind sehr gut gelungen. Was dieses Spiel ausmacht (wie der Rally-Sport überhaupt) ist einfach die Tatsache, dass man versucht etwas zu kontrollieren, was praktisch nicht zu kontrollieren ist. Man ist ständig bemüht sein Auto auf der Strasse zu halten, wobei man den Blick für die nächste Kurve nicht verlieren darf. Das ist nicht einfach. Wie bei einer Simulation macht das Spiel umso mehr Spaß umso besser man es kann. Und für zahlreiche Strecken und unterschiedliche Autos wurde ebenfalls gesorgt.

Die Steuerung gelingt mit einem Lenkrad am besten, wobei aber auch Tastaturspieler sehr gut zurechtkommen können. Obwohl Colin McRae2 Force-Feedback unterstützt, war von Force-Feedback leider nichts zu spüren. Dies ist wohl noch ein Fehler in der Preview-Version. Das Gegenlenken, bzw. exakte ansteuern einer Kurve gelingt mit einem Lenkrad sehr gut. Allerdings artet das Spiel (genrebedingt) zur Kurbelorgie aus, wenn man mit einem Lenkrad spielt. Wenn noch Force-Feedback funktioniert hätte, dann ist das Spiel auch hervorragend als billiger Bizepstrainer zu empfehlen.

Leider ist die Grafik nicht so gut wie in Need for Speed Porsche. Dennoch ist die Grafik ordentlich und abwechslungsreich, und die Autos sehen mit Environment Mapping (die Umgebung spiegelt sich in den Fenstern) sehr gut aus. Setzt man sein Auto zu oft an unterschiedliche Gegenstände, die die Streckenposten doch lieber entfernt hätten, wie z.B. Bäume oder Häuser,  so gehen unterschiedliche Teile des Autos kaputt, ohne jedoch das Fahrverhalten zu beeinflussen. Fenster springen, oder Teile des Autos hängen herunter und baumeln herum. Das sieht vor allem in den Replays (die am Ende jeder Strecke gezeigt werden) wirklich einzigartig aus. Auf unserem Pentium III 800 mit 256 MB und einer GeForce2 Grafikkarte konnte das Spiel in Sachen Performance bei 1024x768 leider nicht ganz überzeugen. Es kam einfach kein Geschwindigkeitsempfinden rüber, dagegen hatte ich bei 640x480 teilweise schon Angst, so schnell (und so muss es auch sein) kam einem die Fahrt vor. Hier wird Codemasters aber sicherlich ebenfalls noch zulegen.

Insgesamt kann man sagen, dass das Spiel nur wenige wirklich gravierende Mängel hat, und die werden sicherlich in den letzten 20% der Entwicklung noch ausgemerzt. Aus diesem Grund, und vor allem weil das Spiel jetzt schon sehr viel Spaß macht, zeichnen wir Colin McRae mit unserem Fit4Hit Award aus. Ich jedenfalls freue mich schon auf den Tag, an dem ich das Spiel als fertige Version in den Händen halte, und dann wirds vielleicht auch mal was mit den Arnold-Armen.

Ausblick

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