4P: Da Wrestling in Deutschland abseits der Videospiele nicht unbedingt populär ist und die Zuschauer und Kritiker Wrestling als Schaukämpfe oder gar als Halbtagsjob bezeichnen, was würden Sie denen entgegen halten?
Test: Ich habe eine Menge Verletzungen, die lauthals erzählen, dass Wrestling nicht Fake ist. Es gibt keine anderen Athleten, die so hart arbeiten wie wir. Wir wrestlen fünf Tage die Woche, 265 Tage im Jahr, wir sind permanent "on the road", wir müssen uns fithalten. Es ist mit Sicherheit der härteste Job, den ich in meinem Leben bislang gemacht habe. Und wenn jemand sagt: "Ist doch alles nur Fake!" kann ich nur sagen: Es ist Entertainment, sicher. Ist einiges geskriptet? Ja! Fällt man wirklich hart? Ja! Tut es weh? Verdammt, und wie!
4P: Wenn Sie jemanden auswählen könnten, mit dem Sie bisher noch kein Programm in der WWE gehabt haben, wen würden Sie wählen?
Test: Schwer zu sagen. Es gibt aber einige, mit denen ich gerne arbeiten würde. Christian zum Beispiel. Ich hab aber großes Glück gehabt und schon mit vielen tollen Leuten gearbeitet. Ich habe mit The Rock gearbeitet, mit Undertaker, mit Kane. Leider hatte ich keine Möglichkeit, mit Steve Austin zu arbeiten, bevor er seine aktive Karriere beendet hat. Es ist wirklich hart, jemanden spezifisch herauszuheben.
4P: Sind sie lieber ein Fan-Favorit (Face) oder lieber derjenige, den alle hassen (Heel)?
Test: Ich bevorzuge es, ein Heel zu sein. Für mich ist es weitaus einfacher, die Leute dazu zu bringen, mich zu hassen.
4P: Woher kommt die Inspiration für die Moves im Ring, besonders die Finishing Moves? Findet hin und wieder auch ein kleiner Blick über den Zaun, beispielsweise zur UFC (Ultimate Fighting Champíonship) statt, um sich Anregungen zu holen?
Test: Ich denke, dass man über die Jahre seinen eigenen Stil entwickelt. Natürlich lässt man sich von seinen Kindheitsidolen beeinflussen. Ich persönlich war immer ein großer Fan von Kevin Nash und aus offensichtlichen Gründen von Bret Hart. Obwohl ich einer der größeren Wrestler bin, wollte ich niemals einen dieser typischen großen Charaktere sein, die außer Größe und Kraft nichts zu bieten haben. Ich wollte mich auch bewegen. Natürlich werde ich niemals ein "High-Flyer" sein. Ich möchte sowohl Kraft als auch Geschwindigkeit in mein Repertoire aufnehmen.
4P: Haben Sie als Wrestler Einfluss auf die Storylines, in denen Sie sich befinden?
Test: Vince (Vince McMahon, Besitzer der WWE,
Anm. d. Red.) hat ein Autorenteam, das einen richtig guten Job erledigt. Allerdings werden wir auch gefragt, ob wir noch zusätzliche Ideen haben. Wie Vince selber sagt, ist die Industrie nicht da, wo sie derzeit steht, weil er alles selber in die Hand genommen hat, sondern weil ein fähiges Team an dem ganzen Produkt arbeitet. Natürlich hat Vince die finale Entscheidung, aber er ist immer sehr hellhörig, was in der Branche passiert und lässt auch mit sich reden.
4P: Denken Sie, dass die fehlende Konkurrenz in den USA gut oder schlecht für die WWE ist?
Test: Ich denke, es ist schlecht, dass es keine Konkurrenz mehr gibt. Denn egal in welcher Form, ist Konkurrenz immer eine Basis für kreative Prozesse. Aber ehrlich gesagt, glaube ich, dass es keine Konkurrenz mehr für die WWE geben wird. Aber das bedeutet für uns nur, dass wir noch härter an uns arbeiten, um den Fans das zu geben, was sie wollen.
4P: Vielen Dank für das Gespräch.
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