Rumble Racing29.06.2001, Mathias Oertel
Rumble Racing

Im Test:

Nachdem die PlayStation 2-Fans sich nicht über Simulations-lastige Autorennen beklagen können, steht die Arcade-Front in letzter Zeit ein wenig im Regen. Electronic Arts möchte dies nun ändern und schickt mit Rumble Racing (ab 23,13€ bei kaufen) einen erfrischenden Arcade-Racer in den Kampf gegen Ridge Racer und Co. Ob EA eine Chance hat, die Spitzenposition im Bereich Arcade-Racing zu übernehmen, erfahrt Ihr bei uns im Test.

Nachdem die PlayStation 2-Fans sich nicht über Simulations-lastige Autorennen beklagen können, steht die Arcade-Front in letzter Zeit ein wenig im Regen. Electronic Arts möchte dies nun ändern und schickt mit Rumble Racing einen erfrischenden Arcade-Racer in den Kampf gegen Ridge Racer und Co. Ob EA eine Chance hat, die Spitzenposition im Bereich Arcade-Racing zu übernehmen, erfahrt Ihr bei uns im Test.

Rumble Racing ist im Prinzip der Quasi-Nachfolger des für PSone erschienenen Nascar Rumble. Fernab jeder Simulationslast traten hier in bester Arcade-Manier Nascar-Fahrzeuge gegeneinander an und versuchten mit Power-Ups, ihre Gegner aus dem Weg zu räumen. Rumble Racing kommt ohne verkaufsträchtige Lizenz aus, lässt dadurch aber den Designern mehr Freiraum, den sie auch geschickt zu nutzen wissen.

Gameplay

Im Einzelspieler-Modus habt Ihr die Wahl aus einer ganzen Reihe von Spielmodi: Kernstück ist der Championship-Modus, in dem Ihr über eine Serie von je drei Rennen Punkte sammelt, um am Ende schließlich ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. In diesem Modus werden auch neue Strecken und Fahrzeuge freigespielt.

Im Einzelrennen könnt Ihr auf allen freigespielten Strecken mit allen ebenfalls freigespielten Autos quasi Testrunden drehen. Dadurch könnt Ihr wunderbar die zahlreichen Fahrzeuge, die in drei Geschwindigkeits-Klassen eingeteilt sind, sowie die Strecken samt aller Abkürzungen kennen lernen.

Und dann ist da noch die Stunt-Challenge, in der Ihr so viele Stunts wie möglich durchführen müsst, bevor Euch die Zeit davonläuft, die jedoch durch auf der Strecke verteilte Zeitboni wieder ein wenig aufgefüllt werden kann.

Doch nicht nur im Stunt-Modus sind die Stunts von entscheidender Wichtigkeit. Denn in den normalen Rennen ziehen die Stunts einen Geschwindigkeitsboost nach sich, dessen Dauer sich nach der Schwierigkeit der Aktion richtet. Und vor allem in den späteren Abschnitten kann der Boost der entscheidende Faktor im Kampf um Sieg oder Niederlage sein.

Zusätzlich gibt es in den normalen Rennen noch Power-Ups, die Euch bei geschicktem Einsatz in Verbindung mit den Stunts schnell auf Platz 1 katapultieren können. Neben herkömmlichen Power-Ups wie Turbo oder die obligatorischen Bomben, kann vor allem der Tornado beeindrucken, der auf seinem Weg einfach alles verschlingt, was ihm in die Quere kommt.

Insofern der Abstand zum Feld nicht allzu groß ist, hat der Spieler dadurch die Möglichkeit, vom letzten auf den ersten Platz zu fahren, was für ein ausgewogenes Balancing spricht.

Und nicht zu vergessen sind die zahlreichen Abkürzungen auf den verschiedenen Strecken, die jedoch erst mal entdeckt und gegeneinander abgewogen werden müssen. Denn nicht jede Abkürzung ist gleichwertig: Das Wissen um die "richtige" Abkürzung wird in späteren Abschnitten extrem wichtig, denn auch die CPU-gesteuerten Gegner geben alles, um Euch von denn Spitzenpositionen zu verdrängen und setzen Power-Ups und Stunts entsprechend intelligent ein. Das auch die KI ausgewogen -wenn auch häufig sehr fordernd- ist, zeigt die Tatsache, dass die Fahrer nicht nur stur auf Euch losgehen, sondern auch voreinander nicht halt machen.

Leider ist die Erholungszeit, in der man nach einem Crash quasi unberührbar ist, ein wenig zu kurz ausgefallen. Denn es kann passieren, dass man sich nach einem Unfall -im Übrigen gibt es kein Schadensmodell- gerade wieder auf der Strecke befindet und prompt vom nächsten Gegner wieder auf den Kopf gestellt wird, noch bevor man wieder Reisegeschwindigkeit erreicht hat.

Die Steuerung ist angenehm einfach und direkt ausgefallen. Auch die Durchführung der verschiedenen Stunts ist nach kurzer Eingewöhnungszeit kein Problem mehr, so dass man sich voll und ganz auf die Strecke, die Gegner und das richtige Timing konzentrieren kann.

Auch Multiplayer werden bei Rumble Racing bedient: Zwei Spieler können wahlweise als Team oder gegeneinander antreten, wobei auch noch CPU-gesteuerte Fahrer mit ins Geschehen eingreifen. Leider fehlt eine Vier-Spieler-Unterstützung, die den so schon recht hohen Fun-Faktor sicherlich noch hätte steigern können. Dafür hätten die Spieler sicherlich auch kleine Detailabstriche in der Grafik hingenommen.

Grafik

Ein Rennspiel, das so deutlich auf Arcade und Fun setzt wie Rumble Racing, ist nur so gut wie seine Grafik schnell. Glücklicherweise gibt es in dieser Hinsicht nichts auszusetzen: Flüssig und mit einer konstanten Bildwiederholrate ohne Slowdowns und erkennbare Pop-Ups zieht die Umgebung an einem vorüber, dass es eine wahre Freude ist.

Sicher: Ein paar unterschiedliche Texturen mehr hätten dem Spiel sichtlich gut getan, doch die Grafik rauscht so schnell an einem vorüber, dass dieses Manko nicht weiter ins Gewicht fällt.

Da die Entwickler bei der Gestaltung der Fahrzeuge keine Nascar-Lizenz beachten mussten und ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten, sind einige nette Design-Feinheiten bei den Boliden zu verzeichnen: So findet Ihr zum Beispiel auch ein Geschoss, dass im Stile der Katze aus American McGee´s Alice lackiert wurde. Im Vergleich zu ähnlichen Spielen wirken die Fahrzeuge trotz aller grafischen Spielereien jedoch ein wenig matt.

Wer sich jedoch schon immer darüber aufgeregt hat, dass der Lack bei anderen Spielen zu sehr glänzt, wird dies sicherlich nicht als störend empfinden.

Die Spezialeffekte, allen voran der schon erwähnte Tornado sind gut umgesetzt und bieten teilweise hervorragende Lichteffekte.

Sound

Wer Country-Hillbilly-Rock als seine Musik bezeichnet, wird Rumble Racing lieben. Doch auch Verachter der Musik werden den unterlegten Soundtrack nicht als störend empfinden, da er wunderbar zu dem Geschehen auf dem Bildschirm passt.

Anders sieht das schon wieder beim Kommentator aus, der seine (englischen) Kommentare immer wieder zum Besten gibt. Aber wie das bei In-Game-Kommentaren eigentlich immer so ist, wiederholen sich die Sprachfetzen auch bei Rumble Racing nach kurzer Zeit. Die Frequenz, in der die Äußerungen zum Besten gegeben werden, lässt sich einstellen, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Spieler die Standard-Einstellung "selten" verändern wird.

Während die Soundeffekte der Power-Ups eher unter die Rubrik "passabel" fallen, schallen die Motorengeräusche knackig aus den Lautsprechern, auch wenn die Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugen kaum zu bemerken sind.

Pro

  • zig Fahrzeuge und Strecken zum Freispielen
  • schnelle Grafikengine
  • einfallsreiche Power-Ups
  • zu zweit ein Riesenspaß
  • cleveres Streckendesign mit fast unzähligen Abkürzungen
  • eingängige leichte Steuerung
  • fordernde KI
  • Kontra

  • Grafik leicht verwaschen
  • Country-Soundtrack nicht jedermanns Geschmack
  • Vergleichbar mit:

    Nascar Racing, Hot Wheels Racing, Crazy Taxi

    Fazit

    Schnell, schneller, Rumble Racing. Nachdem Fans arcade-lastiger Fun-Rennspiele in letzter Zeit darben mussten, kommt mit EAs Geschwindigkeits-Rush die Erlösung. Eine nahezu perfekte Steuerung sorgt für einen leichten Einstieg und die zahlreichen Strecken und Fahrzeuge, die freizuspielen sind, für die nötige Langzeitmotivation. Minimale grafische Einbußen werden aufgrund des flüssigen Gameplays gerne hingenommen. Und im Bereich Zwei-Spieler-Duelle führt momentan kein Weg an Rumble Racing vorbei. Ladies and Gentleman: Start your engines.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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