Headhunter11.04.2002, Mathias Oertel
Headhunter

Im Test:

Da die Dreamcast-Front kein <4PCODE cmd=DGFLink;name=Metal Gear Solid 2;id=140> verzeichnen konnte, war <4PCODE cmd=DGFLink;name=Headhunter;id=2711> die nächstmögliche und überaus gelungene Alternative im Bereich Stealth-Action. Jetzt dürfen aber auch PS2-Spieler in den Spuren des Kopfgeldjägers Jack Wade wandern und Verbrecher jagen, bis das Pad raucht. Wie die Umsetzung von Dreamcast auf die PlayStation 2 gelungen ist und ob Jack dem großen Konkurrenten Solid Snake die Stirn bieten kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Da die Dreamcast-Front kein Metal Gear Solid 2 verzeichnen konnte, war Headhunter (ab 43,90€ bei kaufen) die nächstmögliche und überaus gelungene Alternative im Bereich Stealth-Action. Jetzt dürfen aber auch PS2-Spieler in den Spuren des Kopfgeldjägers Jack Wade wandern und Verbrecher jagen, bis das Pad raucht. Wie die Umsetzung von Dreamcast auf die PlayStation 2 gelungen ist und ob Jack dem großen Konkurrenten Solid Snake die Stirn bieten kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Verbrechen regiert

In der Zukunft hat ein rapides Ansteigen der Verbrechensrate zu einem nahezu faschistischen Regime geführt: Alle Medien werden zensiert, die Gesetze dienen nicht mehr dem Allgemeinwohl, sondern einzig und allein dem Staat.

So werden Gesetzesbrecher zum Beispiel zur Organspende verurteilt oder bekommen experimentelle Implantate eingepflanzt.

Die Verbrechensbekämpfung liegt nicht mehr in den Händen der Polizei, sondern wird von einem privatisierten Unternehmen, dem Anti-Crime-Network (ACN), erledigt.

Doch als der Präsident des ACN getötet wird, scheint das Gefüge auseinander zu brechen. Wer steckt dahinter? Und wieso wollte Euch jemand unbedingt aus dem Weg räumen? Die Zeit drängt.

Metal Gear Wade?

Vom grundlegenden Spielprinzip ist Headhunter dem Kultspiel Metal Gear Solid nicht unähnlich: Um die verschiedenen Gangs und Bosse dingfest zu machen, müsst Ihr nicht nur gut mit den Euch zur Verfügung stehenden Waffen umgehen, sondern auch Schleichtaktiken anwenden, um den Gegnern nicht ins offene Messer zu laufen.

So könnt Ihr Euch abrollen, in Deckung gehen oder auch an die Wand lehnen, um dann aus sicherer Position um die Ecke zu schauen und die Situation zu taxieren.

Im Gegensatz zu MGS habt Ihr jedoch kaum eine Wahl, wenn es um den Einsatz von Gewalt geht: Letzten Endes läuft alles auf Konfrontation heraus, wodurch sich Headhunter eher in Richtung Operation Winback orientiert als an den Solid Snake-Abenteuern - auch wenn es Euch möglich ist, Euch an die Gegner heran zu schleichen um sie dann mit einer gezielten Attacke ins Reich der Träume zu schicken.

Aber bevor Ihr Euch auf die Jagd nach bösen Buben machen dürft, müssen im ACN-Trainingszentrum erst einmal die Tests für die jeweilige Lizenz, beginnend mit der Klasse C, abgeschlossen werden: Jeweils vier Aufgaben gilt es zu lösen, die Euch mit weiteren Klassen immer mehr fordern und Euch so stetig an den recht knackigen Schwierigkeitsgrad heranführen.

Habt Ihr die Tests erfolgreich bestanden, könnt Ihr Euch die dementsprechende Ausrüstung abholen und Euch dann auf Euer schniekes Motorrad schwingen, um zu den auf der Karte markierten Locations zu fahren, in denen verbrecherische Aktivitäten gemeldet wurden.

Zwar ist der Motorrad-Part eine nette Abwechslung, doch die sehr sensibel reagierende Steuerung drückt den Spielspaß erheblich. Auch das Fehlen jeglicher Schäden oder Fahrphysik -Euer Hobel kann in drei Sekunden komplett zum Stand kommen- machen sich hier unangenehm bemerkbar.

Im Action-Teil von Headhunter lässt sich an der Steuerung jedoch wenig aussetzen: Die verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten von Jack sind intelligent auf die Knöpfe gelegt und werden problemlos auf den Bildschirm übertragen.

Auch die Zielhilfe kann deutliche Punkte verbuchen, denn wenn ein halbes Dutzend böser Jungs auf Euch einstürmt, könnt Ihr Euch voll und ganz auf Eure Kampftaktik konzentrieren - auch wenn die KI in den seltensten Fällen in Deckung geht.

Lebendiges Stadtleben?

Auch wenn Headhunter optisch nicht an die Qualität von MGS 2 heranreicht, haben die Entwickler einen sauberen Job bei der Umsetzung abgeliefert: Die Grafik entspricht der Dreamcast-Fassung und kann mit sauberen Animationen und detailreichen Innenräumen punkten.

Die Außengebiete wirken zwar im Gegensatz extrem karg und lau texturiert, sorgen aber aufgrund der generell sauberen und hohen Bildwiederholrate für Laune.

Auch die sonstigen Spezialeffekte können überzeugen, reichen jedoch auch nicht an den Primus Solid Snake heran.

Einzig die Kamera, die man nicht manuell feinjustieren kann, hätte deutliche Verbesserungen vertragen können: All zu häufig wird einem ein ungünstig gewählter Blickwinkel präsentiert.

Klasse Soundkulisse

So viel man auch an der Grafik mäkeln mag, im Bereich Sound werden Spielerohren verwöhnt. Die englische Sprachausgabe ist überaus gelungen und auch die stimmige Musik sowie die bombastischen Soundeffekte bringen die Lautsprecher zum Glühen.

Dass das Motorrad bei hohen Drehzahlbereichen eher klingt wie eine heißgelaufene Nähmaschine nimmt man als gegeben hin, da sich der Motorrad-Part ja sowieso nicht gerade als die Erfüllung präsentiert.

Pro

  • klasse Story
  • gute Grafik
  • stimmige Soundkulisse
  • anspruchsvolles Leveldesign
  • nette Abwechslung im Action-Genre
  • Speichern jederzeit möglich
  • intuitive Steuerung
  • gutes Tutorial
  • Kontra

  • teils hammerhart
  • enttäuschende Motorrad-Sequenzen
  • äußerst linear
  • Außengrafiken eher trocken
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Operation Winback;id=2120>, <4PCODE cmd=DGFLink;name=Metal Gear Solid 2;id=140>

    Fazit

    Wie schon bei Space Channel 5 ist es auch mit Headhunter gelungen, ein Dreamcast-Spiel besonderer Güte auf die PlayStation 2 zu konvertieren. Im direkten Vergleich zwar in allen Belangen MGS 2 unterlegen, präsentiert sich Headhunter als anspruchsvolle Action-Kost für alle, die nicht dem Solid Snake-Hype erlegen sind oder die Abenteuer der Schlange bereits zigmal durchgespielt haben. Eine stimmig erzählte Story, ein deutlich Action-lastiges Gameplay und eine im Großen und Ganzen ansprechende Grafik zeigen zusammen mit der hervorragenden Soundkulisse klar auf, wieso Headhunter eines der meist erwarteten Dreamcast-Spiele war. Für Action-Fans definitiv mehr als einen Blick wert.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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