Armored Core 220.04.2001, Mathias Oertel
Armored Core 2

Im Test:

Mech-Games sind sowohl auf Konsolen als auch auf PC recht beliebt, was die Erfolge von Zone of the Enders oder MechWarior 4 eindeutig belegen. Mit Armored Core 2 (ab 50,00€ bei kaufen) von From Software erfährt jetzt ein Veteran der MechFront seine PlayStation 2-Wiedergeburt. Wir haben die stählernen Giganten mal bis auf die letzte Schraube begutachtet und zeigen Euch in unserem Test das Ergebnis.

Mech-Games sind sowohl auf Konsolen als auch auf PC recht beliebt, was die Erfolge von Zone of the Enders oder MechWarior 4 eindeutig belegen. Mit Armored Core 2 von From Software erfährt jetzt ein Veteran der MechFront seine PlayStation 2-Wiedergeburt. Wir haben die stählernen Giganten mal bis auf die letzte Schraube begutachtet und zeigen Euch in unserem Test das Ergebnis.

Story

Wir schreiben das Erdenjahr 223. Die Menschheit hat begonnen, mit Hilfe von Terraform-Projekten andere Planeten zu besiedeln. Vor allem der Mars erfreut sich dabei hoher Beliebtheit. Doch offensichtlich schafft es die Menschheit auch in ferner Zukunft nicht, friedlich miteinander auszukommen. Denn drei Fraktionen -die Zio Corporation, die Emeraude Corporation und das LCC- kämpfen um die wirtschaftliche Vormachtstellung auf dem roten Planeten.

Und Ihr steckt mittendrin. Als so genannter Raven, einem Söldner, der das Glück hat, einen zehn Tonnen schweren Mech sein Eigentum zu nennen bieten Euch die drei Unternehmen immer wieder lukrative Aufträge an, letzten Endes mit dem Ziel, die Konkurrenz zu schwächen.

Wer das Rennen macht, liegt an Euch...

Gameplay

Über 35 Missionen, von denen einige optional sind, warten darauf, von Euch akzeptiert zu werden. Doch bevor Ihr Euch auf den Weg machen könnt, muss erst ein kleiner Trainingslevel absolviert werden, der Euch die Möglichkeit gibt, sich an das Spiel und die Steuerung zu gewöhnen.

Anfänglich nur mit einem recht schwächlich ausgestatten Mech ausgerüstet, könnt Ihr das in den Missionen erworbene Geld in der Garage gegen neue Ausrüstungsteile für Euer Stahlungetüm eintauschen.

Hier werdet Ihr von der schieren Anzahl an Zusatzequipment geradezu erschlagen. In 14 Kategorien könnt Ihr Euren Mech aufrüsten.

Eingeschränkt wird der Bau Eures Wunschmechs eigentlich nur durch entsprechende Gewichtsauflagen und die Größe Eures Geldbeutels.

Doch um das Konto aufzustocken, stehen Euch auch die Arenakämpfe zur Verfügung, in denen Ihr gegen insgesamt 50 Gegner um Ruhm und -noch viel wichtiger- Geld kämpft.

Hier schließt sich auch der Kreis wieder, denn im Laufe der Zeit werdet Ihr nur mit einem aufgerüsteten und optimierten Mech eine Chance haben, weiter voran zu kommen.

Natürlich gibt es in der Garage auch einen Testraum, in dem Ihr Euer neuestes Machwerk auf Herz und Nieren prüfen könnt.

Denn auch in den Missionen, die trotz unterschiedlicher Zielsetzungen eigentlich immer nur eines von euch wollen, nämlich die totale Vernichtung der gegnerischen Angriffswellen, werdet Ihr nur mit einem gut ausgerüsteten Kampfroboter eine Chance haben.

Aber neben den eigentlichen Missionen und Kämpfen, die an sich schon einen großen Anteil an der Gesamtmotivation haben, macht sowieso das Schrauben und Tunen am eigenen Mech den hauptsächlichen Reiz des Spiels aus. Und wer sich einmal durch die schier unendlich scheinenden Kombinationsmöglichkeiten der Teile durchgearbeitet hat, und seinem Mech eine individuelle Lackierung mit selbst gestaltetem Logo verpasst hat, möchte seinen Stahlgiganten eigentlich gar nicht mehr in den Kampf führen. Doch auf der anderen Seite macht es einen Heidenspaß, mit optimiertem Mech den virtuellen Gegnern einen gehörigen Tritt in den Stahlhintern zu verpassen.

Das ist natürlich auch zu zweit möglich, wahlweise per Splitscreen oder per iLink-Verbindung von zwei Konsolen. Dass dabei jeder seinen persönlichen Mech per Memory Card importieren kann, macht das Duell dabei nur noch um so reizvoller.

Die Story im Einzelspieler-Modus wird durch E-Mails voran getrieben, die Ihr im Laufe des Spiels von besiegten Gegnern in der Arena oder Eurem "Manager" bekommt.

Und nach dem Abschluss von Missionen gibt es häufig Cut-Scenes in Spielgrafik bzw. aufwendig gerenderte Full-Motion-Videos, die den Handlungsstrang fortführen.

Die Steuerung hat From Software im Prinzip gut umgesetzt und ist nach kurzer Zeit auch verinnerlicht. Dabei ist es auch egal, ob man die analoge oder digitale Steuerungsvariante vorzieht, da beide gut reagieren. Nur warum man sich nicht analog umschauen oder zielen kann, lässt sich nicht ohne weiteres nachvollziehen.

Man könnte sich unter Umständen daran stören, dass die Bewegungen und Aktionen scheinbar träge umgesetzt werden. Das liegt jedoch daran, dass versucht wurde, eine realistisch wirkende Physik zu kreieren - insofern man bei Mechs von realistisch sprechen kann.

Aber Waffen brauchen nun mal zum Beispiel eine gewisse Zeit zum Nachladen und ein schwerer Mech mit schwachem Motor bewegt sich auch langsamer als ein nur leichtbeladener Hüpfer mit wenig Marschgepäck.

Daher ist die Gratwanderung zwischen Arcade und Simulation recht gut gelungen, auch wenn die Geschwindigkeit des Mech-Kollegen ZOE die AC´s aussehen lässt, als ob ihre Batteriespannung dringend überprüft werden müsste.

Doch Fans der gehobeneren Mech-Spiele dürfte das wenig stören.

Grafik

Die Grafik von Armored Core 2 ist in mehreren Bereichen bemerkenswert: Besonders die grafischen Veränderungen, die jedes einzelne Bauteil an den grafisch eindrucksvollen Mechs hervorruft, verraten die Liebe zum Detail, die From Software in das Spiel einfließen ließ.

Auch die diversen Explosionen und Kampfeffekte lassen wenig zu wünschen übrig und machen einiges her.

Da die Bildwiederholrate ohne Slowdowns und irgendwelche Clipping-Fehler trotzdem immer konstant und sehr flüssig bleibt, lässt sich verschmerzen, dass manche Umgebungstextur ein wenig lieblos wirkt.

Auch die Menüs, die trotz aller Komplexität stets überschaubar bleiben, werden grafisch interessant angeboten und unterstützen den insgesamt guten optischen Gesamteindruck.

Sound

Die Detailfreude, die schon bei der Grafik im Bereich Waffen spürbar wurde, setzt sich bei den Soundeffekten fort. Jede, aber auch wirklich jede Waffe hat einen eigenen unverkennbaren Sound, was sich wiederum sehr positiv auf die Atmosphäre auswirkt.

Auch die (englische) Sprachausgabe ist sehr gut und passt sich dem allgemein hohen Niveau des Spiels an.

Einzig die Musik ist sicher nicht jedermanns Sache. Denn wer mit schnellen Pop-/Techno-Rhythmen nichts anfangen kann, wird die Musik wohl nach kurzer Zeit abstellen. Doch wer sie anlässt, wird feststellen, dass die Untermalung nie nervig wird und das Spielgeschehen angemessen unterstützt.

Pro

  • detailreiche Darstellung der Mechs
  • Millionen an Konfigurationsmöglichkeiten
  • flüssige Grafik
  • Missionen und Arenakampf
  • gelungene Mischung aus Arcade und Simulation
  • Kontra

  • Hintergrundtexturen gelegentlich zu eintönig
  • Musik nicht jedermanns Geschmack
  • "langsamer" Spielablauf
  • im Prinzip keine eindeutige Analogsteuerung
  • komplett in Englisch
  • Fazit

    Man braucht ein wenig Zeit, um die Qualitäten zu schätzen, die Armored Core 2 im spielerischen Bereich besitzt. Viele werden sich vielleicht angesichts des vergleichsweise langsamen Kampfverlaufs von AC2 doch für den momentan direkten Mech-Konkurrenten Zone of The Enders entscheiden.
    Doch kaum ein anderes Konsolen-Mech-Spiel kann mit einer derart detailverliebten Kampfroboter-Grafik aufwarten. Addiert man noch die gute Soundkulisse und die fast unendlichen Möglichkeit des Mech-Designs, werden nicht nur Hardcore-Mech-Zocker an AC2 gefallen finden.
    Nur, wie gesagt, ein bisschen Zeit muss man schon mitbringen.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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