Test: Tarzan: Freeride (Geschicklichkeit)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
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Hin und wieder wagt sich Tarzan auch ins Wasser, wo er im Schlepptau eines Vogels Wasserski fährt oder sich mit einer morschen Rinde unter den Füßen als Wildwasser-Surfer versucht. Zuletzt stehen auch noch Zwischen- und Endgegner-Duelle auf der Tagesordnung, wo schnelles Button-Hämmern gefolgt von vorgegebenen Tastenkombinationen von Euch verlangt wird - der wohl einfachste Teil des Spiels. Bereits gemeisterte Spielabschnitte stehen übrigens auch für Zeit- und Highscore-Rennen zur Verfügung, in denen Ihr möglichst schnell oder mit möglichst vielen Trickeinlagen das Levelende erreichen müsst. Was gegen einen zweiten Mitspieler sicher noch ganz amüsant gewesen wäre, sorgt allein jedoch schnell für Langeweile.

Extreme Belastungsprobe

Der Schwierigkeitsgrad von Tarzan - Freeride ist dabei alles andere als einfach. Vor allem die Wassersportaktivitäten des Urwaldprinzen stellen die Nerven des Spielers mehrfach auf eine harte Probe, aber auch im Urwald wird die nervliche Belastbarkeit des Spielers bei einigen unübersichtlichen Rutschpartien stark strapaziert. Wo Ihr Euch im Dschungel jedoch nach einem Ableben wenigstens an einem bereits passierten Rücksetzpunkt wiederfindet, müsst Ihr im feuchten Nass jedes Mal von ganz vorn beginnen - eine manuelle Kamerajustierung ist allerdings nirgends möglich. Da hilft es auch nichts, dass man sich relativ unproblematisch mit jeder Menge Extraleben eindecken kann und nach jedem Level gespeichert wird.

Zudem erschwert Euch die wirre Kameraführung oft ein gezieltes Umgehen der stark an der Lebensenergie zehrenden Hindernisse. Bei starkem Gefälle tauchen manche davon zu allem Überfluss auch noch wie aus dem Nichts auf - Ausweichen nahezu unmöglich. Zwar frischen unterwegs eingesammelte Bananen Euren Energievorrat teilweise wieder auf, aber diese in den wilden Fluten zu erwischen ist oft reine Glückssache. Besonders ärgerlich: Bereits der zweite Level ist der schwierigste im ganzen Spiel, während der Endkampf fast schon lächerlich einfach ist. Da fragt man sich, ob der Titel bei Disney überhaupt Probe gespielt wurde.

Verschenkte Möglichkeiten

Doch während der völlig unausbalancierte Schwierigkeitsgrad den Spielspaß gerade bei jüngeren Spielern, die eigentlich die primäre Zielgruppe darstellen, ins Gegenteil wandelt, werden sich Profihüpfer wohl schnell an der kindlichen Aufmachung, der eingeschränkten Bewegungsfreiheit und den primitiven Boss-Duellen stören. Aber wer soll sich das Spiel dann überhaupt zulegen? An der Zielgruppe schwingt sich Tarzan jedenfalls meilenweit vorbei. Eigentlich schade, denn Gameplay und Aufmachung wissen durchaus zu gefallen.

Auch technisch kann sich der PS2-Dschungel sehen lassen - vor allem die Wasserskifahrten sind optisch eine Augenweide und auch das Bungee-Springen und die Boss-Duelle wurden toll in Szene gesetzt. Das übrige Level-Design ist abwechslungsreich und sorgt dank gelungener Sound-Kulisse samt deutscher Sprachausgabe für die passende Urwald-Atmosphäre. Doch was nützt all das überzeugende Drumherum, wenn die Spielbalance völlig indiskutabel ist? Kein Wunder, dass die meisten Urwaldbewohner Disneys Tarzan im Spiel ein jähes Ende bereiten wollen.

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