Zwischendurch darf man auch mal auf
Erkundungstour gehen, einen Kartenschlüssel suchen oder schließende Schleusentore rechtzeitig passieren. Die ungewohnte Abwechslung wirkt aber meist künstlich aufgesetzt und spielerisch anspruchslos, auch wenn sich der Spielverlauf durch Erfolge oder Misserfolge in diesen Abschnitten minimal ändert. Schon interessanter ist da die Nutzung der analogen Tasten des DualShock2-Controllers, ohne den im übrigen gar nichts geht. Durch unterschiedliche Druckstärken lassen sich damit sowohl schnelle Schlagserien als auch wuchtige Aufwärtshaken realisieren, wobei sich die Druckempfindlichkeit erfeulicherweise einstellen lässt.
Um über eine fehlende
Multiplayer-Option im Story-Modus hinwegzutäuschen, sind hin und wieder auch brachiale Team-Attacken möglich, die Eure CPU-Kollegen mit Pfiffen oder Zurufen signalisieren. Wer darauf schnell genug reagiert, kann dem Gegner sogar erheblichen Schaden zufügen - lediglich beim Endgegner sind diese Attacken nutzlos, da er sie allesamt abblockt. Der Story-Modus ist aber sowieso ein extrem kurzes Vergnügen. Nach knapp zwei Stunden flimmert schon der Abspann über den Bildschirm. Mehrmaliges Durchspielen ist aufgrund des nicht-linearen Spielverlaufs, freischaltbarer Extras und des Auflevelns der Charaktere via Bounty Points aber auf jeden Fall lohnenswert.
Ansonsten gibt es auch noch einen
Survival-Modus, wo man Kontrahenten in Serie K. O. schlägt, und einen Versus-Modus, an dem bis zu vier Spieler teilnehmen können, um sich gegenseitig auf die Bretter zu schicken. Spielt man zu viert, heißt es hier jeder gegen jeden, zu zweit gibt es sogar die Möglichkeit eines Team-Kampfs, bei dem jeder Spieler mit zwei zusätzlichen CPU-Charakteren in den Ring steigt, so dass sich sechs Charaktere gleichzeitig die Birne weich klopfen können. Der Spaßfaktor hält sich aufgrund des trägen Gameplays und der mangelnden Übersicht aber eher in Grenzen.
Grafik/Sound
Bei der
Präsentation von The Bouncer hat Square sich nicht lumpen lassen und beeindruckende Cut-Scenes geschaffen, die sowohl in Renderform als auch in Spielgrafik eine hervorragende Figur machen - und das ohne jegliche PAL-Balken. Das Kampfgeschehen selbst kann sich grafisch ebenfalls sehen lassen, auch wenn die Schauplätze teils etwas lieblos wirken und die misslungene Kameraführung fast durchgehend negativ auffällt. Geschmackssache sind hingegen die massiv eingesetzten Weichzeichner-Effekte, die eine verwaschene, fast N64-ähnliche Optik erzeugen.
Akustisch gesehen machen der orchestrale Soundtrack und die Sprachausgabe eine sehr gute Figur - in den Zwischensequenzen sogar in 5.1-Dolby-Digital. Weniger berauschend sind hingegen die Sound-FX, die ruhig etwas satter und facettenreicher hätten ausfallen können. Bei der Sprachausgabe darf man übrigens zwischen Englisch und Japanisch wählen, während die Untertitel auch in Deutsch verfügbar sind.