Alles ist sooo laaangsaaam
Wie auch immer, die Story kocht während Eurer Reise wie gesagt ohnehin auf Sparflamme, die gesichtslosen Charaktere, auf die Ihr trefft, versprühen den Charme von ausrangierten Marionetten und die Gespräche, die Ihr mit ihnen führt, sind so spannend wie die Sitzungsprotokolle eines Schrebergärtnervereins. Wer nun hofft, dass wenigstens das Gameplay überzeugt, sollte seine Hoffnungen schnell wieder zügeln, denn spielerisch war King`s Field schon seit dem Debüt Ende 1996 ein alter Hut und am Spielprinzip hat sich seit damals leider so gut wie nichts geändert.
Ihr seht die Spielwelt aus der Ego-Perspektive und stapft im Schneckentempo durch triste Gewölbe und Landschaften, in denen fast ebenso öde Gegner und Rätsel auf Euch warten. Letztere beschränken sich auf simples Schalter- und Schlüsselsuchen, das höchstens durch die bockige Kollisionsabfrage und umständliche Steuerung zu einer Herausforderung wird. Statt Verstand und Geschick werden nämlich eher Geduld und Nerven auf die Probe gestellt. Überhaupt scheint alles wie in Zeitlupe abzulaufen: eine Kehrtwende dauert mehrere Sekunden, die verzögerten Hiebe ähneln Streichelbewegungen und wenn man schon beim Sprinten meint, dass der Protagonist kriecht, könnt Ihr Euch ja vorstellen, wie es ist, wenn er mangels Kondition in die Gehgeschwindigkeit zurückschaltet oder gar von einem Lähmungszauber getroffen wird...
Mehr Frust als Lust
Zum Glück sind aber auch Eure, in der Regel wenig intelligent agierenden Gegner, nicht mehr als wandelnde Schlaftabletten, die jeder Klumpfüßige mit einem Krückstock erwischen würde. Doch leider werdet auch Ihr von ihnen leicht erwischt, was zusammen mit fiesen Fallen und mangelnden Abwehrmöglichkeiten sowie der fragwürdigen Kollisionsabfrage und der gewöhnungsbedürftigen Steuerung vor allem zu Beginn für zahlreiche Frustmomente sorgt. Auch Speichern kann man nur an bestimmten Stellen und die sporadischen Levelkarten sind so gut wie nutzlos.
Nicht einmal das rollenspieltypische Leveln und Ausrüsten macht in King`s Field 4 Spaß. Einen Level erhält man eher beiläufig, die Charakterwerte beschränken sich auf das Nötigste und die Händler bieten nur selten Dinge an, die man nicht auch so findet. Hinzu kommt, dass die Kämpfe trotz individueller Angriffsmuster der über hundert Monsterarten schon nach kurzer Zeit langweilig werden und auch der Einsatz von Distanzwaffen und Magie kaum Abwechslung bringt. Zwar lassen sich Waffen und Zauber durch häufiges Benutzen ebenfalls verbessern, aber das ist langwierig und nur sehr eingeschränkt möglich.