Gauntlet: Dark Legacy02.08.2001, Mathias Oertel
Gauntlet: Dark Legacy

Im Test:

Ältere Spieler werden wohl gerne an die Zeiten zurückdenken, in denen man in dem Hack&Slay-Urgestein Gauntlet alleine oder zusammen mit mehreren Freunden durch die Labyrinthe wanderte, Schätze einsammelte und Monster plättete. Dank Midway kommt jetzt mit Gauntlet Dark Legacy auch die neueste Spieler-Generation auf der PlayStation 2 dazu, Erfahrungen in der jetzt dreidimensional aufbereiteten Gauntlet-Welt zu sammeln. Ob sich das alte Spielprinzip auch heutzutage noch durchsetzen kann, versuchen wir in einem Test zu klären.

Ältere Spieler werden wohl gerne an die Zeiten zurückdenken, in denen man in dem Hack&Slay-Urgestein Gauntlet alleine oder zusammen mit mehreren Freunden durch die Labyrinthe wanderte, Schätze einsammelte und Monster plättete. Dank Midway kommt jetzt auch die neueste Spieler-Generation auf der PlayStation 2 dazu, Erfahrungen in der jetzt dreidimensional aufbereiteten Gauntlet-Welt zu sammeln. Ob sich das alte Spielprinzip auch heutzutage noch durchsetzen kann, versuchen wir in einem Test zu klären.

Story

Die Story von Gauntlet Dark Legacy ist so simpel wie das Spielprinzip: Es liegt an Euch, die Runensteine, die ein böser Dämon gestohlen und über die ganze Welt verstreut hat, wiederzufinden um so den Wunsch jeder Schönheitskönigin -Weltfrieden- wieder herzustellen.

Zugegebenermaßen etwas mager, aber dennoch voll ausreichend, immerhin haben wir hier die Umsetzung eines Arcade-Spieles vor uns. Und Arcade-Spiele strotzen im Allgemeinen ja nicht gerade vor tiefgehenden Geschichten.

Gameplay

Auch wenn der Sprung in dreidimensionale Welten durchgeführt wurde, am simplen -und erfolgreichen- Spielprinzip, das auch solche Blockbuster wie Diablo inspiriert hat, wurde nichts geändert: Ihr lauft durch Labyrinthe, sammelt Schlüssel, öffnet Kisten, sammelt Items und vor allem: jagt Monster - Hack&Slay in Reinkultur.

Und Gauntlet Dark Legacy entwickelt, ähnlich wie der oben genannte PC-Klon, eine Eigendynamik, die einen durchaus für einige Stunden vor den Bildschirm fesseln kann.

Einerseits liegt das an der überschaubaren Größe der Dungeons, die jedoch groß genug bleiben, um genügend geheime Areale zu beherbergen, die man nicht auf Anhieb findet.

Andererseits gibt es mit anfänglich acht zugänglichen Charakterklassen -weitere können freigespielt werden- genügend Futter, um die meisten Wünsche zu befriedigen. Vom Barbar über den Hofnarr bis zum obligatorischen Zauberer ist alles dabei.

Verschiedene Charakterwerte, die im Laufe des Spieles mit jedem Level-Aufstieg ansteigen, sorgen dafür, dass sich jede Figur auch ein wenig anders spielt.

Aber letzten Endes wirklich nur ein wenig: Denn egal, ob Ihr einen Magier steuert, oder einen Kämpfer - auf Entfernung werden die mitgeführten Waffen einfach zu Projektilgeschossen, um die Monstermassen zu dezimieren.

Um das bekannte Gameplay aufzulockern, sind hier und da kleine Rätsel eingestreut. Dadurch kommt man fast nicht umhin, zu sagen, dass die PS2-Fassung das Gauntlet mit dem größten Tiefgang ist - was allerdings auch nicht viel bedeutet, da die Rätsel eindeutig zu selten und zu simpel sind, um Gauntlet zu einem reinen Action-Adventure zu machen.

Insgesamt gibt es acht thematische Welten, die wiederum in diverse Levels unterteilt sind - doch nicht alle sind von Anfang an zugänglich. Um in die späteren Abschnitte vorzudringen, müsst Ihr in den vorangegangenen Stufen eine bestimmte Anzahl an diversen Gegenständen wie z.B. Kristalle einer bestimmten Farbe sammeln.

Doch auch hier wird der Spieler nicht unter Druck gesetzt: Fehlen ein paar Kristalle, geht man einfach in einen schon beendetes Level zurück und -tataaa- alle Gegenstände sind wie von Geisterhand wieder an ihren ursprünglichen Ort zurückgekehrt, um wieder von Euch erbeutet zu werden.

Überhaupt ist der Schwierigkeitsgrad recht moderat ausgefallen. Bis auf die happigen Endgegner, die jeder eine eigene Strategie erfordern, stellen die Monsterhorden keine große Gefahr dar und sind eher als Kanonenfutter anzusehen. Das ist aber bei Gauntlet seit jeher der Fall und darum kein Grund für übermäßige Kritik.

Ganz im Gegenteil: Sollte man im Multiplayer-Modus mit bis zu vier Spielern auch in fortgeschrittenen Levels losziehen, spielt die Stufe des Charakters kaum eine Rolle. Man kann einfach einsteigen und Spaß haben.

Der Multiplayer-Modus ist sowieso eines der großen Highlights des Spieles. Denn es macht einfach Spaß, zu viert Monster zu vermöbeln und Schätze zu sammeln - auch wenn gelegentlich kleine Streitereien ausbrechen, in welche Richtung man jetzt weiter gehen soll.

Die Steuerung ist so unkompliziert wie das Spielprinzip: Drei Tasten sind mit Angriffen in verschiedenen Stärken belegt und wenn es sein muss, nutzt Ihr die vierte für die Anwendung aufgesammelter Magie-Amphoren. Dazu gesellt sich noch der taktisch kluge Block, und schon haben die Gegner, so zahlreich sie auch sein mögen, keine Chance mehr.

Grafik

Auch wenn Gauntlet Dark Legacy sicherlich nicht als Paradebeispiel für Grafikpracht in die Software-Geschichte eingehen wird, gibt es kaum etwas auszusetzen - außer vielleicht, dass alles ein wenig durchschnittlich ist.

Die verschiedenen Reiche sind zwar schön gestaltet, lassen auf Dauer aber Abwechslung vermissen. Die Charaktere und Gegner sind flüssig animiert, wirken bei genauer Betrachtung aber etwas klobig.

Die Lichteffekte sind nett, aber letzten Endes nichts Besonderes. Die Bildwiederholrate ist angenehm konstant, außer Ihr seid zu viert unterwegs, gigantische Monstermassen stürmen auf Euch ein und alle vier setzen gleichzeitig Magie ein.

Wie schon gesagt: schön, aber nichts Herausragendes - eben guter Durchschnitt.

Andererseits sieht auch die dreidimensionale Arcade-Version von Gauntlet ähnlich durchschnittlich aus.

Sound

Der deutsche Erzähler, der auch als Stimme im Hintergrund fungiert, ist recht gut gelungen und ist für einen Großteil der Atmosphäre verantwortlich, die sich beim Spielen aufbaut.

Bei Musik und Soundeffekten halten sich Licht und Schatten die Waage. Während manche Musikstücke die Atmosphäre wunderbar unterstreichen, möchte man andere schon beim ersten Ton beiseite wischen. Die Soundeffekte, die sich meistens um das Auftreffen von Metall auf irgendwelchen Monsterkörperteilen drehen, geben keinen Grund zur Klage, fordern aber auch nicht unbedingt zum Höherstellen der Lautstärke auf.

Pro

  • unkompliziertes Hack&Slay-Prinzip
  • zig Levels
  • saubere Grafik
  • einfache Steuerung
  • angenehmer Schwierigkeitsgrad
  • spaßiges Multiplayergame
  • Kontra

  • nichts Neues
  • für Single-Player auf Dauer monoton
  • Vergleichbar mit:

    Diablo, Gauntlet Legends, Dark Angel

    Fazit

    Nichts Besonderes, aber trotzdem recht spaßig. Während man Gauntlet Dark Legacy -außer mit mehreren Mitstreitern- selten länger als eine Stunde am Stück spielen wird, kann man doch sicher sein, dass man es immer wieder mal hervorkramen wird, um dem letzten Endgegner wieder ein Stückchen näher zu kommen. Größte Schwachpunkte sind Grafik und Sound, die nur selten über das Prädikat "gehobener Durchschnitt" hinaus kommen. Doch angesichts des simplen -und merkwürdigerweise- motivierenden Spielprinzips sieht man gerne über diese Durchschnittlichkeit hinweg und konzentriert sich auf das eigentliche Spiel: sammeln, suchen, kämpfen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Wertung

    PlayStation2

    0
    Kommentare

    Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

    Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.