Test: Moto GP 2 (Rennspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Sony
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Alles unter Kontrolle

Ansonsten legt Ihr die Rundenzahl fest, entscheidet Euch für manuelles oder automatisches Schalten und bestimmt erstmals auch, ob es regnen soll oder nicht. Auch am Setup Eurer Maschine dürft Ihr Hand anlegen. Je nach Bike und Strecke können individuelle Einstellungen des Übersetzungsverhältnisses, der Lenkempfindlichkeit, des Drehmoments, der Bremswirkung und der Reifengröße sogar entscheidende Sekunden gegen die stets fehlerfrei fahrende CPU-Konkurrenz bringen.

Das Handling der Motorräder verlangt Euch je nach gewähltem Simulationsgrad mehr oder weniger Fingerspitzengefühl ab und ist im Großen und Ganzen ziemlich realistisch. Von der KI kann man das hingegen nicht behaupten. Der 20köpfige CPU-Pulk zieht sich stets schnurgerade an der Ideallinie entlang, von verbissenen Positionskämpfen und Rangeleien keine Spur. Egal was Ihr tut, Eure undynamischen Kontrahenten zeigen auch im zweiten Teil außer dem obligatorischen Schulterblick keinerlei Reaktion und fahren schön brav in Reih und Glied dem Ziel entgegen. So könnt Ihr sie in engen Kurven zwar hervorragend als berechenbare Bande benutzen, Wettkampfstimmung kommt dabei verständlicherweise aber nicht einmal ansatzweise auf, denn im Prinzip fährt man nicht gegen die anderen Fahrer, sondern nur gegen die Uhr.

Zudem gibt es auch bei Moto GP 2 weder ein Schadensmodell noch Boxenstopps, die gerade in Verbindung mit einem dynamischen Wetterwechsel, der leider ebenfalls nicht geboten wird, wenigstens teilweise für authentische WM-Atmosphäre gesorgt hätten. Dafür ist der Schwierigkeitsgrad trotz tumber CPU-Fahrer selbst auf der niedrigsten Stufe recht hoch, was nicht nur bei Gelegenheitsspielern lange Zeit den Spielspaß dämpft.

Augenfreundlichere Optik

Technisch kann sich Moto GP 2 hingegen sehen lassen. Die flimmernden Kulissen des Vorgängers gehören der Vergangenheit an, während Sichtweite und Animationen erneut erstklassig sind. Der Spielfluss ist zwar nicht unbedingt rasant (eine 60Hz-Option wäre wünschenswert gewesen), aber dafür stets konstant und das auch im spielerisch eher eintönigen Splitscreen-Modus. Vor allem in den vollautomatischen Replays kommt die überarbeitete Grafik gut zur Geltung und die neu implementierte Regen-Option sorgt nicht nur optisch für eine besondere Spielerfahrung.

Aus der Ego-Perspektive werden Regenrennen zwar fast zu einem Blindflug, aber eindrucksvoll ist es schon, wenn Tropfen aufs Visier klatschen und die Sicht immer wieder verschwimmen lassen. Schade nur, dass es ausgerechnet im Zwei-Spieler-Modus keinen Niederschlag gibt, denn hier hätte wenigstens Chancengleichheit bestanden. Von den insgesamt sieben Perspektiven sind aber auch auf trockener Fahrbahn die Hälfte nahezu unspielbar. Besonders ärgerlich: Für einen kurzen Schulterblick muss man die Kamera zweimal umständlich wechseln, was wertvolle Zeit kostet. Doch meistens lässt sich nur so der Abstand zum Hintermann bestimmen, denn das Streckenradar listet neben der eigenen Position immer nur die des Führenden auf.

Akustisch hat man sich auch beim zweiten Teil nicht mit Ruhm bekleckert. Die Motorengeräusche gehen zwar in Ordnung, die übrigen Sound-FX sind aber äußerst durchschnittlich und das uninspirierte Synthie-Gedudel im Hintergrund ist nervig und peinlich wie eh und je. Auf Sprachausgabe muss man gänzlich verzichten, aber dafür sind die Ladezeiten erfreulich kurz und die imposanten, wenn auch leider nicht selbst dirigierbaren Replays jederzeit speicherbar.

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