BDFL Manager 200205.07.2002, Mathias Oertel
BDFL Manager 2002

Im Test:

Fußball-Spiele, in denen Ihr aktiv ins Geschehen eingreifen könnt, gibt es auf der PS2 zur Genüge. Doch was, wenn Ihr lieber hinter den Kulissen die Fäden ziehen wollt und den Leidensweg des Trainers/Managers nachvollziehen wollt? Dann solltet Ihr vielleicht mal ein Auge auf den BDFL Manager 2002 (ab 819,00€ bei kaufen) werfen. Als Nachfolger der hoch gerühmten PSone-Serie warten dutzende Vereine aus aller Herren Länder auf Euch, um sie an die Spitze des europäischen Fußballs zu führen. Auch wir haben uns auf die Trainerbank gesetzt und schildern Euch in unserem Test unsere Erfahrungen.

Fußball-Spiele, in denen Ihr aktiv ins Geschehen eingreifen könnt, gibt es auf der PS2 zur Genüge. Doch was, wenn Ihr lieber hinter den Kulissen die Fäden ziehen wollt und den Leidensweg des Trainers/Managers nachvollziehen wollt? Dann solltet Ihr vielleicht mal ein Auge auf den BDFL Manager 2002 werfen. Als Nachfolger der hoch gerühmten PSone-Serie warten dutzende Vereine aus aller Herren Länder auf Euch, um sie an die Spitze des europäischen Fußballs zu führen. Auch wir haben uns auf die Trainerbank gesetzt und schildern Euch in unserem Test unsere Erfahrungen.

Alles drin, alles dran

Obwohl pure Management-Spiele eigentlich eher eine PC-Domäne sind und viele Versuche, das Genre auf Konsolen zu bringen, grandios gescheitert sind, hat Codemasters mit der BDFL Manager-Serie auf der PSone das Unmögliche geschafft: Konsolen-Management mit Tiefgang, einer ansehnlichen Grafik und einer hohen Langzeitmotivation.

Viele der Tugenden, welche die kleinen Brüder der vorliegenden Fassung mitbrachten, wurden dementsprechend auch unverändert übernommen und auf Hochglanz getrimmt.

Dazu gehört zum Beispiel die einfache Navigation durch die zahlreichen Menüs: Mit den oberen Schultertasten bewegt Ihr Euch durch die Hauptpunkte, um dann mit den unteren Schultertasten die Unterpunkte anzuvisieren.

Das mag zwar anfänglich auf Grund der zahlreichen Entscheidungsmöglichkeiten, die Ihr habt, etwas unübersichtlich sein, doch schon nach kurzer Zeit fühlt man sich pudelwohl.

Und spätestens dann beginnt man wahrscheinlich, die zahlreichen Helfer zu deaktivieren, die Euch bei Eurem steinigen Weg auf die Tabellenspitze unterstützen, so dass man die alleinige Entscheidungsgewalt hat.

Und es gibt viel zu entscheiden: Transfermärkte müssen zum Beispiel im Auge behalten, das Training eingestellt, die richtige Aufstellung gewählt und dabei die eine oder andere Verletzung kompensiert werden, der Gegner analysiert und nicht zuletzt auch das Bankkonto im Plus gehalten werden.

Wahlweise könnt Ihr Euch sogar noch ein Zeitlimit setzen, so dass alle Entscheidungen bis 17 Uhr des jeweiligen Tages getroffen worden sein müssen.

Im Prinzip ist alles drin, was für Euch als Manager von Nutzen oder Information sein könnte, denn auch der Statistikteil ist verschwenderisch groß ausgefallen.

In manchen Punkten allerdings musste Codemasters dem System Konsole Tribut zollen: So findet man zwar für jeden einzelnen der Spieler zahlreiche Eigenschaftswerte, auf persönliche Daten, die das i-Tüpfelchen ausgemacht hätten, muss man aber verzichten.

Noch schwerer wiegt allerdings das Fehlen eines Editors, um so zum Beispiel die Mannschaftsdaten auf den aktuellen Stand zu bringen oder neue Spieler einzufügen. So bleibt einem schweren Herzens nichts anderes übrig, als auf das Update der nächsten Saison zu warten, das dann wieder gekauft werden muss.

Dafür jedoch kann das integrierte Spielerkontingent überzeugen: Mannschaften aus sechs Nationen stehen zur Auswahl (alle mit original Vereins- und größtenteils auch original Spielernamen), die übrigen europäischen Länder bieten Dutzende Mannschaften, die für Freundschaftsspiele und europäische Pokalwettbewerbe aktiviert werden.

Ab auf den Platz

Habt Ihr schließlich alle notwendigen Einstellungen durchgeführt, überprüft Ihr bei der Darstellung des Spieles, ob Eure Arbeit Früchte trägt.

In Echtzeit berechnet stehen sich die zwei Mannschaften gegenüber und versuchen sich gegenseitig den Ball ins Tor zu jagen.

Dabei seid Ihr jedoch nicht nur zum bloßen Zuschauen verbannt: Ihr könnt bestimmte Marschrichtungen und Taktik-Änderungen auf die Schultertasten legen, die Ihr dann an die Spieler weitergebt.

Natürlich habt Ihr die Möglichkeit, jederzeit ins Menü zurückkehren, um dort zum Beispiel Auswechslungen oder auch gewaltige Umstellungen am Spielsystem vorzunehmen.

Allerdings sind die Darstellungen auf Grund eines mangelnden Spielkommentars genau so trocken wie die allgemeine Präsentation. Und obwohl die Betrachtung jedes Spieles sicherlich sinnvoll und auf jeden Fall spannend ist, werden selbst geduldige Naturen sicherlich irgendwann zur schnellen Berechnung der Spiele zurückgreifen.

Präsentation TV-Style

Während sich spielerisch vergleichsweise wenig zu den PSone-Versionen getan hat, sind die grafischen Sprünge enorm und für ein Spiel, bei dem die Grafik eigentlich nicht im Vordergrund steht, sehr gut gelungen.

Die Menüs mit ihrer klaren Struktur und ansprechenden Optik bilden dabei nur den Anfang.

Denn die Spieldarstellung kann mit zahlreichen guten Animationen überzeugen und wird durch die Echtzeitberechnung auch niemals langweilig - auch wenn nie die grafische Klasse momentaner Referenzprodukte wie FIFA oder Pro Evolution Soccer erreicht wird.

Im Gegensatz zu den 32Bit-Vorgängern werden bei den Highlights auch wirklich die entsprechenden Szenen aus dem Spiel gezeigt und nicht nur vorgefertigte Szenen, die nur hier und da der "echten" Spielszene entsprechen - das gibt noch mal einen dicken Atmosphärebonus.

Akustische Sparflamme

Für ein Spiel dieses Genres zwar nicht ungewöhnlich aber dennoch störend, wird in Sachen Sound allerdings auf gewaltiger Sparflamme gekocht.

In den Menüs (und hier hält man sich vermutlich den Großteil des Spieles auf), kriegt man außer einem gelegentlichen Piepen, wenn eine E-Mail eintrudelt, so gut wie nichts zu hören.

Auch bei der Spieldarstellung gibt es außer der Schiedsrichterpfeife und zugegebenermaßen gut gelungenem Zuschauer-Raunen nichts für die Ohren - ein Kommentar wäre hier sicherlich sinnvoll gewesen, um die Stimmung zu tragen.

Den Kommentar gibt es schließlich in den Highlights. Und wie bei den Vorgängern konnte Paul Breitner für die fachmännische Analyse der gezeigten Szenen gewonnen werden.

Leider bleibt der Kommentar in der PS2-Version erstaunlich lustlos und kann so nicht gerade zu einem stimmigen Gesamtbild beitragen.

Pro

  • einfache Bedienung
  • enormer Tiefgang
  • auch zu zweit spielbar
  • gute echtzeitberechnete Spiel-Grafiken
  • starke Langzeitmotivation
  • Mannschaften aus sechs Ländern wählbar
  • Kontra

  • trockene Präsentation
  • langweilige Kommentare
  • nur für Fans mit viel Zeit
  • kein Editor
  • Vergleichbar mit: BDFL Manager-Serie (PSone), DSF Fußball Manager 2002

    Fazit

    Die runderneuerte PS2-Version der ruhmreichen Fußball-Management-Spiele setzt die Erfolgsserie ungebrochen fort. Da die Navigation durch die zahlreichen Menüs so einfach ist wie eh und je, werden sowohl Anfänger als auch Profis sehr schnell auf ihren Geschmack kommen und zahllose Stunden auf dem Weg zur Meisterschaft verbringen.
    Auch der spielerische Tiefgang stimmt und bietet dem Trainer/Manager in spe genügend Möglichkeiten, um seine Ziele zu erreichen. Allerdings sollten sich wirklich nur Spieler mit dem BDFL Manager beschäftigen, die viel Zeit haben und sich an einer trockenen Präsentation nicht stören.
    Kleinere Mankos wie die immer noch nicht ganz optimierten Ladezeiten, den fehlenden Editor und den im Großen und Ganzen doch eher enttäuschenden -weil lustlosen- Kommentar können den Spielspaßfaktor aber nicht ernsthaft in Gefahr bringen.

    Wertung

    PlayStation2

    0
    Kommentare

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