Test: Galerians: Ash (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Bigben Interactive
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Zwar bietet das Kampfsystem diverse Erweiterungen wie zwei zusätzliche Psi-Kräfte, schnelle Energiestöße, praktische Hechtrollen oder eine Schildfunktion, aber das vormals taktische Aufladen der Hauptattacken ist mittlerweile nur noch ein Handicap, das für jede Menge Frust sorgt - vor allem da der Schwierigkeitsgrad bereits auf der leichtesten Stufe alles andere als ein Spaziergang ist. Auch bei den Rätseln haben die Entwickler Quantität und Qualität deutlich reduziert. Selbst das innovative Scan-Feature fiel der Schere zum Opfer.

Lästige Pflichtübung

Geblieben sind nervige Fußmärsche durch sterile Einheitskorridore, längst entdeckte Schlüsselobjekte, die man erst dann einsacken kann, wenn es der Spielverlauf zulässt und unsichtbare Power-Up-Items, die sich erst dann auf mysteriöse Weise materialisieren, wenn man unmittelbar davor steht. Die primitive Kartenfunktion trägt auch nicht gerade zum Spielkomfort bei und das ständige Nachladen der tristen Räumlichkeiten wirkt alles andere als zeitgemäß. Einen gewissen Reiz hat hingegen das Rollenspiel-ähnliche Steigern der Energievorräte durch Kapseln, die besiegte Gegner hinterlassen. Aber auch hier wurden viele Möglichkeiten verschenkt.

Ins Visier genommen

Die Steuerung geht prinzipiell in Ordnung, was vor allem an der praktischen Zielerfassung liegt. Die oftmals träge Kameraführung bringt Euch dafür immer wieder unnötig in Bedrängnis. Dafür sind die fixen Speicherpunkte aber recht großzügig verteilt und beliebig oft benutzbar. Die mittelprächtigen Zwischensequenzen, die insgesamt über eine Stunde der Spielzeit ausmachen, lassen sich glücklicherweise abbrechen. Die meist öden Dialoge müsst Ihr aber immer wieder in voller Länge über Euch ergehen lassen, wenn Ihr einmal das Zeitliche gesegnet habt und neu laden musstet - was nicht gerade selten vorkommt.

Überholte Technik

Technisch ist Galerians auf der PS2 eine mittlere Katastrophe. Die einst vorgerenderten PSone-Kulissen sind kargen 3D-Umgebungen gewichen, die gerade mal den Charme von frisch geputzten Toilettenwänden erreichen. Die Charaktere wirken extrem kantig, die Animationen hölzern und die meisten Effekte einfach nur billig. Darüber hinaus müssen Eure Augen Interlace-Flimmern ertragen, das im 50Hz-Modus fast schon Virtua-Tennis-Niveau erreicht. PAL-Balken und Geschwindigkeitsverlust sind zwar minimal, aber allein zum Schonen der Augen empfehlen wir längeres Spielen nur auf 60Hz-kompatiblen TV-Geräten.

Du nix verstehen

Beim Sound ist es hingegen egal, ob Ihr diesen über die Boxen Eures Fernsehers oder eine Highend-Anlage wiedergebt. Surround-Sound ist nicht, die FX sind durch die Reihe mäßig und die Musikuntermalung meist öde und spärlich. Lediglich die (leider nicht durchgehende) englische Sprachausgabe kann sich hören lassen. Die deutsche Übersetzung ist hingegen sehr durchwachsen und reicht von stimmungsvollen Dialogen bis hin zu unverständlichem Menü-Kauderwelsch, das durch exzessive und völlig ungebräuchliche Abkürzungen kaum mehr zu entziffern ist. Nur gut, dass die Galerians-DVD multilingual ist...

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am