Wie gehabt könnt Ihr die Seelen-Kugeln, die von den Gegnern fallen gelassen werden, an bestimmten Stellen im Spiel dazu nutzen, um entweder Eure Waffen aufzurüsten oder Gegenstände zu kaufen.
Weitere Änderungen finden sich im Bereich der Spezialfähigkeiten. In DMC 2 müsst Ihr Euch nicht auf eine Bonuseigenschaft festlegen, sondern könnt im Amulett gleich drei dieser nützlichen Hilfen verstauen.
Der Teufel im Detail
Doch obwohl die meisten dieser kleinen Erweiterungen und Ergänzungen sehr sinnvoll erscheinen, springt der Spielspaßfunke nicht über. Denn unter dem Strich wirkt Devil May Cry 2 wie ein verzweifelter Versuch, den Erfolg des Vorgängers mit wenig Neuaufwand zu replizieren. Leider ist dieser Schuss nach hinten losgegangen.
Und wäre der exzellente erste Teil nicht gewesen, hätte man auch nicht das Gefühl, dass sich DMC 2 weit unter Wert verkauft.
Alles ist im Kern schon einmal da gewesen, wodurch der Innovationsfaktor langsam aber stetig gegen Null sinkt. Auch der Einsatz von Lucia reißt da nicht mehr viel. Denn sie ist zum einen fast genau so wortkarg wie Dante, der in Teil 1 mit seinem Zynismus immer wieder für Stimmung sorgen konnte, zum anderen spielt sie sich fast identisch.
Auch die Tatsache, dass viele der Abschnitte in Außen-Arealen spielen, bringt nicht den erhofften Schwung in die Sache.
Den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, ist die KI der Gegner. Dass sie wie wild auf Euch zustürmen und sich quasi freiwillig als Kanonenfutter anbieten, ist dabei nicht einmal so schlimm und zudem aus Teil 1 bekannt. Aber wieso die Bossgegner (im Vorgänger ein Garant für Tausend Bildschirmtode) kaum ernsthafte Gegenwehr leisten und den Namen "Boss" eigentlich nicht verdienen, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Was übrig bleibt, ist ein kurzes (etwa fünf bis sechs Stunden auf jeder Seite) und intensives Action-Spiel, das es auf Teufel komm raus nicht schafft, aus dem Schatten des Vorgängers zu treten - gut gemeinte Neuerungen hin oder her.
Teuflisch gute Grafik
Was Devil May Cry 2 spielerisch fehlt, kann die Grafik einigermaßen auffangen.
Die grafische Klasse des Vorgängers, der seinerzeit zum Besten gehörte, was die PS2 anzubieten hatte, wurde weitestgehend beibehalten.
Die Gebiete, die weitaus häufiger als in Teil 1 in Außenarealen angesiedelt wurden, sind clever designt, mit stimmungsvollen Texturen versehen und bilden einen atmosphärischen Gothic-Hintergrund.