Akira Psycho Ball23.12.2002, Marc
Akira Psycho Ball

Im Test:

Wer mal wieder flippern will, der geht entweder in die nächste Spielhalle und wirft ein paar Euro in den nächstbesten Automaten, oder startet seinen PC samt virtuellem Pinball. Besitzern einer PlayStation 2 will Bandai den eventuell kalten und beschwerlichen Fußmarsch ersparen und schickt mit Akira Psycho Ball (ab 28,81€ bei kaufen) eine virtuelle Daddelmaschine ins Rennen. Ob es aber wirklich Spaß macht, auf dem heimischen Fernseher die Kugeln über die Tische zu jagen, verrät unser Test.

Akira ist wohl der bekannteste und beliebteste Manga, der es je in unsere Breitengrade geschafft hat. Er ist sozusagen die Einstiegsdroge in die Welt der japanischen Comics.

Doch was hat Akira mit einem Flipper zu tun? Eigentlich gar nichts! Dennoch schickt Entwickler Bandai uns mit Akira Psycho Ball ins Neo-Tokyo des Jahres 2019 - auf die Suche nach dem mysteriösen Akira.

Zu Beginn des Spiels habt Ihr die Wahl zwischen dem Story-Mode, dem Stage Select und dem Multiplayer-Modus namens VS-Play.

Echte Akira-Fans werden sich natürlich sofort auf den Story-Modus stürzen, in dem wir uns durch vier Abschnitte der Geschichte flippern: Neo-Tokyo, The Laboratory, A-Room und Olympic Stadium. Alles in allem also die wichtigsten Schauplätze des Films. Jeder Abschnitt setzt sich aus unterschiedlichen Flippertischen zusammen, auf denen aber jeweils dieselben Aufgaben pro Level erledigt werden müssen. So müsst Ihr zum Beispiel den Weg aus dem Labor finden. Hier wird der Ausgang aber erst geöffnet, wenn Ihr die richtige Zugangskarte habt. Also heißt es, die Flipperkugel möglichst zielgenau und mit der nötigen Kraft in das blinkende Feld zu jagen.

Habt Ihr erst einmal herausgefunden, welche Aufgabe Ihr auf dem Tisch erledigen müsst, benötigt Ihr nur noch ein gutes Reaktionsvermögen, um die Aufgaben in Windeseile zu erledigen. Alles in allem dürfte der Story-Modus nicht viel länger als etwa zwei Stunden dauern. Wer den einfachsten von drei Schwierigkeitsgraden wählt, und zum Start so fünf Flipperkugeln zur Verfügung hat, der sollte sogar nur etwa 1 ½ Stunden für alles brauchen.

Belohnt werdet Ihr für das Erledigen der einzelnen Aufgaben mit originalen Szenen aus dem Film. Dies spornt zusätzlich noch ein wenig an und ist besonders für Fans eine schöne Beigabe.

Wurde der Story-Mode erfolgreich beendet, stehen Euch im Stage Select alle Tische zur Verfügung. Hier wird dann nicht mehr um den Eintritt ins nächste Level gekämpft, sondern um die höchste Punktzahl. Habt Ihr auch hier alle Ziele erreicht, findet Ihr noch ein wenig Abwechslung im Multiplayer-Modus, der entweder gegen die CPU oder aber einen menschlichen Gegner gespielt werden kann. Ziel ist es, neben dem Erringen von ein paar Punkten, dem Gegenüber möglichst viele Kugeln auf seine Seite des Tisches zu spielen. Im VS-Play wurden nämlich zwei Flipper miteinander verbunden, und wer seine Bälle geschickt über die mittlere Bande bugsiert, der macht damit seinem Gegner das Leben schwer. Kann dieser dann die Bälle nicht mehr zurückschicken, oder wenigstens auf seiner Hälfte halten, so bekommt er einen Strafpunkt. Ist die Punkteleiste voll, hat er verloren.

Überzeugen kann leider nur der Story-Mode, der aber viel zu kurz geraten ist. Die beiden anderen Modi sind nette Dreingaben, die dem Spiel aber auf Dauer nicht mehr Langzeitmotivation verleihen.

Flicker-Flacker

Mussten wir bei den Spielmodi schon Abstriche machen, so lässt die grafische Präsentation bereits beim Ladebildschirm Schlimmes vermuten: Akira Psycho Ball flackert und flimmert, was die PS2 hergibt. Dies kann auch durch einen 60 Hz-Modus nicht behoben werden, denn dieser wurde gleich ganz vergessen. Zudem trüben kleine PAL-Balken den Gesamteindruck weiter. Einziger Lichtblick sind die Videosequenzen, die eine recht gute Qualität haben und den Augen eine kurze Erholung spendieren.

Der Sound bewegt sich in allen Punkten im gesunden Mittelfeld und fällt weder positiv noch negativ auf. Leider fehlen aber die Flipper-typischen Geräusche, wie das Rollen der Kugel oder Ähnliches.

Fazit

Wer Flipper mag, der könnte mit Akira Psycho Ball eventuell sogar ein paar Stunden Spaß haben. Da aber weder die grafische noch die spielerische Präsentation über ein Mittelmaß hinauskommt, kann das Spiel -wenn überhaupt- nur durch den relativ günstigen Preis überzeugen. Für das gleiche Geld könnte ich mir aber auch den kompletten Akira-Film auf DVD oder Video kaufen und hätte hier sicher mehr Spaß.

Pro

<li>simple Bedienung</li><li>gute Ballphysik</li><li>günstiger Preis (rund 35 Euro)</li><li>bekannte Szenen aus dem Film</li>

Kontra

<li>starkes Interlace-Flackern</li><li>PAL-Balken</li><li>viel zu kurz</li><li>wenig Abwechslung</li>

Wertung

PlayStation2

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