Destruction Derby: Arenas09.01.2004, Mathias Oertel
Destruction Derby: Arenas

Im Test:

Die Rennspiel-Spezialisten von Sonys Studio 33 (Newman Haas Racing, Formel Eins 2000) haben sich für ihr neuestes Projekt eine Franchise auserkoren, die bereits zu PSone-Zeiten für ungezwungene Unterhaltung sorgen konnte: Destruction Derby. Doch nachdem die Reihe im Laufe der Zeit immer schwächer wurde, ist Skepsis angesagt, ob die Crash-Duelle in Destruction Derby Arenas immer noch faszinieren können. Oder vielleicht doch nicht? Im Test erfahrt ihr mehr!

Zerstörungswut

Wer schon einmal einen Teil der Destruction Derby-Serie bzw. das ähnliche Crashed gespielt hat, weiß, was auf ihn zu kommt: Heiße Rennen, bei denen es nicht nur darauf ankommt, sich auf dem Siegertreppchen zu platzieren, sondern dabei auch mit spektakulären Manövern und kompromisslosem Fahren soviel Schaden wie möglich bei der Konkurrenz und auf der Strecke anzurichten.

Und Gelegenheit dazu gibt es genug: 13 Rennstrecken und fünf Zerstörungsarenen bieten ausreichend Gelegenheiten, die Gegner im wahrsten Sinne des Wortes in Grund und Boden zu fahren.

Auch Fahrzeuge gibt es genug: Insgesamt 25 Boliden mit unterschiedlichen Eigenschaften in drei Kategorien könnt ihr im Laufe des Spieles freischalten.

Spektakuläre Crashs sind an der Tagesordnung. Trotzdem bleibt die Langzeitmotivation für Einzelspieler auf der Strecke.

Laues Einzelspieler-Vergnügen

Doch auch die zahlreichen Power-Ups, Punkte-Boni sowie das gut umgesetzte Fahrzeug-Tuning können nicht verhindern, dass DDA für Einzelspieler einen eher durchwachsenen Eindruck hinterlässt. Geübte Fahrer werden spätestens nach drei bis fünf Stunden alle Kurse und Fahrzeuge freigespielt haben und selbst Anfängern wird es nach kurzer Zeit gelingen, sich auf die ersten Plätze zu fahren. __NEWCOL__Ein Durchlauf mit allen Kursen nimmt etwa 60 bis 90 Minuten in Anspruch. Und danach nimmt die Motivation rapide ab und man geht das Unternehmen DDA solo nur noch an, um die letzten Fahrzeuge in die Garage zu stellen.

Auch zahlreiche Gegenstände auf den Strecken können demoliert werden - und das Punktekonto wächst und wächst...

Purer Multiplayer-Spaß

Ganz anders sieht es für Fans heißer Mehrspieler-Schlachten aus. Denn neben dem obligatorischen Zwei-Spieler-Modus, der allerdings nur mäßig mehr Stimmung aufkommen lässt als die Einzelspieler-Meisterschaft oder die einzeln anwählbaren Strecken und Arenen, bietet DDA einen Online-Modus. Und hier wird nicht gegeizt: Bis zu 20 Spieler können sich mit voller Sprachunterstützung hier gegenseitig in zahlreichen Spielmodi jagen und vernichten.

Und prompt stellt sich ein immenser Spaß ein. Ganz gleich, ob ihr Zerstörungsrennen fahrt, euch im Speedway-Modus den Geschwindigkeitsrausch gebt oder im Last Man Standing ohne Zeitbeschränkung bis zum letzten übrig bleibenden Fahrzeug kämpft: die Online-Duelle sind spannend, spektakulär und eine mehr als willkommene Ergänzung zu den Online-Shootern, die bislang die PS2 zieren.

Bieder, aber schnell

Nach heutigen PS2-Maßstäben bietet die Grafik ein eher durchschnittliches Bild. Alles wirkt zwar sehr sauber und kann auch mit einer guten Geschwindigkeit überzeugen, doch neue Maßstäbe werden hier keinesfalls gesetzt.

Im Getümmel gibt es viele Chancen, sich schnell Punkte zu verdienen.

Dass man auf kleine Texturdetails verzichten muss, ist allerdings sicherlich auch ein Eingeständnis an den Online-Modus mit seinen 20 Fahrzeugen, mit dem man letzten Endes auch gut leben kann.

Die spektakulären Crashs hingegen machen einiges her und hinterlassen auch deutliche Spuren am Fahrzeug. Allerdings bieten Spiele wie die Burnout-Serie und auch der nächste Konkurrent Crashed ein deutlich ausgefeilteres Schadensmodell. Aber auch hier dürfte wieder die Erklärung in der Online-Kompatibilität zu finden sein.

Das Design der thematisch unterschiedlichen Rennstrecken- und Arenen kann ebenfalls überzeugen, ohne allerdings für Begeisterung zu sorgen.__NEWCOL__Unter dem Strich bietet DDA grafisch genau das, was man von einem Rennspiel erwartet: schnelle, saubere Grafik – mehr aber nicht!

Außerdem trüben in seltenen Fällen kleine Ruckler das optische Vergnügen. Und dass in bestimmten Situationen die Kamera urplötzlich wechselt, um mehr Dramatik zu suggerieren, ist zwar eine gute Idee, doch nicht optimal umgesetzt. Denn all zu häufig kommt es vor, dass die Perspektive euch beim Schwenk zurück vollkommen orientierungslos zurück lässt.

Schnell, sauber, aber im Detail nur Durchschnitt: die Grafik erfüllt ihren Zweck!

Für alle Interessierten haben wir ein Video vorbereitet, das ein komplettes Duell in der Colosseum-Arena zeigt.

4P|Stream: Zerstörungsarena (Laufzeit: 5:29 Min.)

Passende Akustik

Während man sich an der passenden, aber sich schnell wiederholenden Heavy Metal-Musik bald satt gehört hat, liefert der Rest der Akustikkulisse eine ordentliche Leistung ab. Ein Sprecher kommentiert die Rennaction mit stimmigen und erst nach einiger Zeit nervenden Kommentaren und sowohl Motoren- als auch Crashgeräusche passen auf den Punkt.

Fazit

Wer eine für Einzelspieler langfristig motivierende Zerstörungsorgie sucht, ist bei Destruction Derbys Arena fehl am Platz und sollte lieber zu dem 2002 erschienenen Crashed greifen. Wer hingegen häufig mit der PS2 online geht, um Spaß zu haben, sollte sich die Anschaffung ernsthaft überlegen. Denn all das, was man im Einzelspieler-Modus vermisst –Spannung, nervenaufreibende Duelle und abwechslungsreiche Modi- bekommt man hier für bis zu 20 Spieler geboten. Grafisch und akustisch zwar nur selten mehr als Durchschnittsware, ist der neueste Ableger der Destruction Derby-Serie zwar nicht der erhoffte Überflieger, doch gerade Multiplayer-Fans finden hier eine actionreiche Herausforderung.

Pro

Online-Spiel für bis zu 20 Fahrer
schöne Effekte
18 Kurse und Arenen
25 Fahrzeuge
diverse Power-Ups
spektakuläre Crashs
gute Spielgeschwindigkeit
Fahrzeug-Tuning
Lenkrad-Unterstützung

Kontra

für Einzelspieler viel zu kurz
nicht ganz optimale Steuerung
grafische Schwächen
ab und an Ruckler
üble Kamerawechsel

Wertung

PlayStation2

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