Dead or Alive 2 PS218.12.2000, Mathias Oertel
Dead or Alive 2 PS2

Im Test:

In der rechten Ringecke: der Titelverteidiger Tekken Tag Tournament. Auf dem Weg in den Ring: Der Herausforderer Dead Or Alive 2, in Japan noch mit dem treibenden Untertitel Hardcore versehen. Das Ergebnis dieses spannenden Duells zwischen Platzhirsch Namco und Titel-Aspirant Tecmo findet ihr hier.

In der rechten Ringecke: der Titelverteidiger Tekken Tag Tournament. Auf dem Weg in den Ring: Der Herausforderer Dead Or Alive 2, in Japan noch mit dem treibenden Untertitel Hardcore versehen. Das Ergebnis dieses spannenden Duells zwischen Platzhirsch Namco und Titel-Aspirant Tecmo findet ihr hier.

Gameplay

Dead or Alive auf der PSOne bildete zusammen mit der Tekken-Serie und Soul Edge das Triumvirat der 3D-Prügler. Grund dafür waren für damalige Verhältnisse gute Grafik, ein ausgeklügeltes Kampfsystem und nicht zuletzt die üppigen Auf- und Abbewegungen gewisser weiblicher Anatomie.

Die vorliegende Fortsetzung ist genau genommen schon der dritte Teil der Serie und erschien in Japan und USA unter dem Titel DOA2 Hardcore, während der eigentliche Teil 2 nur in Japan erschienen ist. Im Vergleich zu diesem 2.Teil hat Hardcore einige Verbesserungen zu bieten, die das Spiel endgültig in die Tekken-Klasse hebeln sollen. Denn jetzt ist es endlich möglich, Features und neue Charaktere freizuspielen. Dazu gibt es noch neue Hintergründe und Musiken.

Hat man sich im Hauptmenü für einen der anfänglich 10 zur Verfügung stehenden Charaktere entschieden, kann es losgehen, wahlweise im Storymode, Training, Survival, Tag Match oder Battle Record, in dem man einen Kampf aufzeichnen kann.

Für Joypad-Faulenzer gibt es auch die Möglichkeit, zwei vollends CPU-gesteuerte Gegner antreten zu lassen.

Der Story Mode an sich ist eigentlich eine Übertreibung, denn die notdürftig eingeflickten Cut-Scenes in Spielgrafik sind mehr als an den Haaren herbeigezogen und bieten inhaltlich keinen Zusammenhang. Trotzdem macht es eine Menge Spaß, sich mit jedem der Fighter durchzukämpfen. Das liegt zum einen an dem Schwierigkeitsgrad der Gegner, der in den breitgefächerten Optionen in mehreren Stufen einstellbar ist. Zum anderen trägt die gute und sehr direkte Steuerung stark zum Spielspaß bei.

Denn im Vergleich zum großen Konkurrenten Tekken hat man hier das Gefühl, dass man nicht nur durch möglichst wildes Button-Drücken gewinnen kann, sondern auch durch möglichst geschickte Technik. Diese Technik wird vor allem von einem Button unterstützt: Der Counter-Taste. Denn im richtigen Moment mit der Richtungstaste eingesetzt, ist es möglich, die Schläge und Würfe des Gegners in effektive Gegenangriffe umzuwandeln. Zusätzlich bietet DOA2 noch die Möglichkeit, den Gegner z.B. von einer höheren Ebene herunterzuwerfen oder einfach in die Wand zu schlagen, was auch zu einem größeren Energieverlust führt.

Dazu gesellen sich Unmengen an Combo-Möglichkeiten, die auch den geduldigsten Move-Lerner verzweifeln lassen können.

Auch die anderen Spielmodi können überzeugen: Egal ob Survival (kämpfe gegen so viele Gegner wie möglich) oder das Tag-Match (2-on-2), das mit guten und optisch eindrucksvollen Team-Moves aufwarten kann, es macht einfach Spaß.

Solo-Spieler jedoch werden trotz der Möglichkeit, neue Charaktere (zwei an der Zahl) und Kostüme freizuspielen (bis 8 pro Figur) relativ schnell durch sein. Doch dann kann man ja immer noch einen oder mehrere menschliche Gegner herausfordern, was durch das angesprochene Counter-Move-System zu sehr spannenden Kämpfen führen kann.

Grafik

Auch grafisch macht DOA2 eine gute Figur. Die Figuren sind aus einer großen Zahl von Polygonen zusammengestzt und bewegen sich schnell, flüssig und sehr realistisch (15 Meter hohe Sprüge mal beiseite gelassen). Die verwendeten Texturen sind detailliert und sollten auch verwöhnten Augen noch das eine oder andere Staunen hervorlocken.

Die diversen polygonalen Hintergründe bieten auch eine schöne Optik und sind allesamt interaktiv, d.h. man findet immer irgendwo eine Möglichkeit, den Gegner durch z.B. ein Fenster oder den Boden zu werfen oder einfach nur in die nächste Wand zu befördern.

Dazu gesellen sich nette Effekte wie Motion-Blur oder Wettereinflüsse.

Leider haben es die Entwickler versäumt, dem ganzen einen Feinschliff in Form von Anti-Aliasing zu verschaffen, wodurch die Grafik im Vergleich zu Tekken um einiges grober wirkt, dafür aber mit einer extremen Geschwindigkeit aufwartet.

Außerdem ist DOA2 das erste Spiel, das einen optionalen 60Hz-Modus bietet, der allerdings unschärfer wirkt als die etwas langsamere 50Hz-Variante. Trotzdem schon mal ein lobenswerter Schritt in eine Richtung, die von Sega schon längst beschritten wird.

Und ja: Die Mädels und ihre Bewegungen sind ein besonderer Augenschmaus (weswegen sie ja auch bei unseren GameBabes gelandet sind).

Sound

Die eingebaute englische Sprachausgabe ist sehr gut, wirkt aber manchmal etwas pathetisch.

Die Soundeffekte sind zwar sparsam eingesetzt und bieten nichts wirklich Neues, kommen aber gut rüber, werden jedoch von dem treibenden Soundtrack massiv in die Ecke gedrängt, der wirklich abwechslungsreich und hörenswert ist.

Fazit

Im Vergleich zu Tekken bietet DOA2 die ausgereiftere Steuerung und die schnellere Spielgrafik. Dafür kann Tekken mit wesentlich mehr spielbaren Charakteren und Extras aufwarten, die für eine dementsprechende Langzeitmotivation sorgen.
Letzten Endes muss jeder für sich durch ein Probespiel den persönlichen Favoriten herausfinden. In jedem Fall jedoch ist DOA2 einer der derzeit besten Konsolen-Prügler, den jeder Fan in der Sammlung haben sollte.

Wertung

PlayStation2

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