Moto GP19.03.2001, Mathias Oertel
Moto GP

Im Test:

Wie der beständige Erfolg der Ridge Racer- und Tekken-Serien beweist, schafft es Namco immer wieder, mit guten Spielen, die häufig auf Arcade-Geräten beruhen, die Spieler in Verzückung zu bringen. Ob der Motorrad-Racer Moto GP (ab 34,52€ bei kaufen), der auf dem weitestgehend unbekannten Automaten 500 GP basiert, das Zeug hat, in Ridge Racer V-Regionen zu fahren,

Wie der beständige Erfolg der Ridge Racer- und Tekken-Serien beweist, schafft es Namco immer wieder, mit guten Spielen, die häufig auf Arcade-Geräten beruhen, die Spieler in Verzückung zu bringen. Ob der Motorrad-Racer Moto GP, der auf dem weitestgehend unbekannten Automaten 500 GP basiert, das Zeug hat, in Ridge Racer V-Regionen zu fahren,

könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Gameplay

Dass außerhalb Japans kaum jemand den Automaten 500 GP kennt, soll uns nicht weiter stören. Denn so kann man weitestgehend unbelastet an die ganze Materie herangehen.

Zwar merkt man dem Spiel seine Spielhallenherkunft an, doch Namco wäre nicht Namco, wenn das Spiel für den Heimgebrauch nicht noch gewaltig aufgebohrt werden würde.

So bietet Moto GP gleich von Anfang an die fünf in der Spielhalle verfügbaren Kurse zur Auswahl an, und neben den typischen Spielmodi wie Arcade, Zeitfahren und dem Duell mit einem menschlichen Gegner, gibt es auch die Möglichkeit, sich den Herausforderungen zu stellen oder eine bzw. mehrere Saisons zu fahren.

Jedoch darf man sich nicht vom Begriff "Saison" blenden lassen und eine Saison, wie z.B. bei der Superbike-Reihe von Electronic Arts, erwarten. Denn auch die Saison findet auf den mittlerweile hinlänglich bekannten fünf Kursen statt.

Neue Kurse, Motorräder und Fotos kann man in den Herausforderungen freischalten, in denen Ihr bestimmte Aufgaben erfüllen müsst: So z.B. innerhalb einer bestimmten Zeit von A nach B fahren, oder innerhalb einer Runde eine bestimmte Anzahl an Fahrern überholen.

Die freigeschalteten Features sind dann im Arcade- und Versus-Modus wählbar.

Die Steuerung und Fahrphysik der Maschinen, die sich in vier Eigenschaften (Handling, Beschleunigung, Bremsen, Höchstgeschwindigkeit) unterscheiden, ist der Herkunft des Spieles entsprechend sehr Arcade-lastig. Selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad muss man sich schon wirklich anstrengen, um einen Sturz zu provozieren.

Doch das stört eigentlich nicht wirklich, zumal Moto GP ja auch keinen Simulationsanspruch hat. Doch wer jetzt glaubt, dass man problemlos seine Runden drehen und an den Gegnern einfach vorbeiziehen kann, ist auf dem Holzweg.

Denn trotz einer direkten (analogen) Steuerung müsst Ihr immer noch auf das richtige Bremsen und Einlenken in die Kurve achten, da Ihr ansonsten viel zu weit aus dem Kurs herausgetragen werdet und dabei kostbare Zeit und Positionsplätze verliert.

Sicherlich wird diese gewagte Mischung aus Arcade- und Simulationssteuerung nicht jedermanns Sache sein, aber sie passt wunderbar zum Spiel, und nach ein paar Trainingsrunden macht es richtig Spaß, über die Strecken zu rasen.

Grafik

Moto GP hätte das Zeug dazu gehabt, eine Grafik-Referenz zu werden. Die Umgebungsgrafik zieht wahnwitzig schnell, frei von Pop-Ups, dabei mit einer enormen Weitsicht versehen und sehr detailliert an einem vorüber.

Die Fahreranimationen sind flüssig und die auf Hochglanz polierten Motorräder liegen nicht nur starr auf der Strecke, sondern sind in sich auch noch mit kleinen Animationen versehen.

Besonderes Lob verdienen die Wiederholungen der Rennen. Bei nur flüchtigem Hinsehen könnte man wirklich meinen, dass man hier einer Fernsehübertragung beiwohnt.

Dieser Effekt wird neben guten Schnitten hauptsächlich durch eine (absichtlich) verwackelte Kamera-Führung erreicht, welche die Dynamik des Rennens fantastisch gut transportiert - sehr schön anzuschauen.

Doch leider, leider, leider sorgt das Interlace-Flackern, das schon beim längeren Spielen von Driving Emotion zu Ausfallerscheinungen der Sehnerven führte, auch hier für Abzüge in der Grafik-Note.

Zwar ist es bei weitem nicht so störend wie beim angesprochenen Driving Emotion, doch ohne dieses Flackern wäre Moto GP das momentane Maß aller Dinge im Bereich Rennspiele.

Sound

Was sich Namco hier leistet, sorgt für einen Schock. Das kann doch nicht die gleiche Firma sein, die für Tekken, Ridge Racer und Soul Calibur so richtig gute Soundtracks komponiert hat?

Uninspiriertes Gedudel dröhnt einem aus den Lautsprecherboxen entgegen. Und nicht einmal die knackigen Motorgeräusche schaffen es, diesen unlöblichen Musik-Soundtrack aus den Ohrmuscheln zu sprengen.

Pro

-ultraschnelle detaillierte Grafik

-Herausforderungsmodus

-super Präsentation

-Wiederholungen im TV-Stil

Kontra

-"Interlaced-Flackern"

-Dudelsound

-insgesamt zu kurz

Vergleichbar mit

-Hang On

Fazit

Moto GP bietet kurzweilige Unterhaltung und schafft es dank Saison und Herausforderungen, den Rennspielfan auch etwas länger am Joypad zu halten. Sicher, es wird nicht die Simulationstiefe eines Superbike erreicht und es gibt auch keinen Ridge Racer-Bonus, der das im Endeffekt recht kurze Arcade-Spiel versüßen würde. Und auch die nervtötende Musik und das Flackern der ansonsten makellosen Grafik stören ein wenig.
Doch unter dem Strich wird niemand, der bei Erwähnung des Namens Hang-On feuchte Augen kriegt, von Moto GP enttäuscht werden. Und für Rennspielfans im Allgemeinen lohnt sich die Anschaffung auf jedem Fall.




Wertung

PlayStation2

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