Unreal Tournament (PS2)14.05.2001, Mathias Oertel
Unreal Tournament (PS2)

Im Test:

Lange Zeit gab es für PS2-Egoshooter-Fans nur TimeSplitters. Doch jetzt naht mit Unreal Tournament aus dem Hause Infogrames ein neuer Shooter, der vorrangig auf Multiplayer-Gefechte angelegt ist und seine wohlbekannten Wurzeln ja im PC-Bereich findet. Ob sich UT auch auf der Konsole an die Spitze katapultieren kann, versuchen wir in einem Test herauszufinden.

Lange Zeit gab es für PS2-Egoshooter-Fans nur TimeSplitters. Doch jetzt naht mit Unreal Tournament aus dem Hause Infogrames eine neuer Shooter, der vorrangig auf Multiplayer-Gefechte angelegt ist und seine wohlbekannten Wurzeln ja im PC-Bereich findet. Ob sich UT auch auf der Konsole an die Spitze katapultieren kann, versuchen wir in einem Test herauszufinden.

Gameplay

Neben Q3 hat Unreal Tournament auf dem PC dafür gesorgt, dass Multiplayer-Fragfeste gesellschaftsfähig wurden.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass im Vergleich zur PC-Version wenig am eigentlichen Spiel verändert wurde: Im Einzelspieler-Turnier müsst Ihr Euch in vier verschiedenen Spiel-Varianten gegen Bots (Computer-gesteuerte Gegner), deren Schwierigkeitsgrad variabel einstellbar ist, an die Spitze kämpfen, um schließlich im Finale als Sieger aus dem Turnier hervorzugehen.

Neben dem Deathmatch, in dem es nur darum geht, als Erster eine festgelegte Anzahl an Frags zu erreichen und dem allseits bekannten Capture The Flag (CTF), in dem man eine Fahne aus der gegnerischen Basis stehlen und unbeschadet in seine eigene bringen muss, warten noch Domination und Assault auf die Turnier-Teilnehmer.

Während Domination einen Kontrollpunkt-Wettkampf darstellt, d.h. jede Mannschaft erhält für das Halten eines Checkpoints Punkte, muss bei Assault -eigentlich die interssanteste Spielvariante- eine bestimmte Aufgabe erfüllt werden, so muss man z.B. aus einer Burg fliehen oder ein Zielobjekt übernehmen.

Hat man dies geschafft, werden die Seiten gewechselt und Ihr seid mit Eurem Team der Verteidiger.

Da in vielen der Modi Team-Arbeit notwendig ist, gibt es auch die Möglichkeit, Befehle ans Team zu geben, so z.B. das Halten eines Punktes oder die Verteidigung der Basis.

Insgesamt gibt es 21 Figuren, die man auswählen kann, zehn davon müssen davon wiederum erst freigespielt werden. Im Vergleich zu Q3 Revolution aber gibt es keine Unterschiede in Fähigkeiten oder Eigenschaften, sondern nur rein optischer Natur.

Damit man sich auch mit ausreichender Bewaffnung durch die Arenen fraggen kann, sind zwölf Waffen eingebaut, die noch jeweils über einen zweiten Feuermodus verfügen, den man wie im Falle des Schockgewehrs auch kombinieren kann.

Für den Mehrspielerkampf stehen die gleichen Modi zur Verfügung -vorausgesetzt, man hat sie im Turnier auch schon erreicht und damit freigespielt. Zusätzlich kann man jedoch noch durch sogenannte Mutatoren Änderungen vornehmen, wahlweise z.B. die Schwerkraft herabsetzen oder ein InstaGib-Match (ein Treffer-einFrag) einstellen.

Leider fehlt -wie auch bei Q3R- eine Online-Funktion, so dass man mit maximal vier Spielern (per Multitap) vor dem Fernseher gegen- oder miteinander Spielen kann.

Das ist um so verwunderlicher, da die US-Dreamcast-Fassung es ermöglichte, mit acht Spielern online um Ruhm und Ehre zu streiten und zudem mittlerweile -zumindest in Japan- die ersten Modems auf dem Markt sind. Aber sei´s drum.

Letzten Endes ist die Möglichkeit mit drei Freunden in über 50 Levels ins Gefecht zu ziehen, auch schon spaßig genug.

Leider ist die prinzipiell genaue Steuerung nicht ganz optimiert. Es gibt zwar verschiedene Grundkonfigurationen, doch keine davon kann anfangs wirklich zufrieden stellen. Nach

ein paar Trainingsgefechten hat man sich zwar weitestgehend an alles gewöhnt, aber in der Hektik des Spieles passiert es hier und da schon einmal, dass man den falschen Knopf drückt, was -vor allem in späteren Abschnitten- häufig mit einem Frag der eigenen Figur endet.

Glücklich schätzen können sich jedoch Besitzer einer PS2-Maus und -Tastatur. Denn UT bietet dafür eine vorbildliche optionale Steuerung, die (natürlich) der des PC in nichts nachsteht.

Grafik

Man hat sich bei UT viel Mühe gegeben, die im Vergleich zu Q3R großräumiger angelegten Levels zu gestalten. Detailliert und schön koloriert -wenngleich auch etwas dumpfer in den Farben- steht die Grafik der des PCs kaum nach.

Die Animationen der Spieler-Modelle sind gelungen und können sich auch gegen Q3R durchsetzen. Gleiches gilt für die Waffen- und vor allem für die eingebauten Lichteffekte, die einiges fürs Auge bieten.

Leider hat diese Grafikpracht Ihren Preis: Denn das Spiel läuft nicht so flüssig, wie man es sich gewünscht hätte. Zwar nagen die gelegentlichen Ruckler nicht am Spielspaß, aber sie stören doch deutlich. Insofern hätte sicherlich kein Spieler etwas dagegen gehabt, wenn die Flüssigkeit der Animationen zugunsten eines flüssigen Spielablaufs gelitten hätte.

Sound

Treibende Beats, coole (deutsche) Sprachausgabe und knallige Waffeneffekte unterstützen effektiv den schnellen Fragger-Alltag. Doch unter dem Strich vermischt sich alles zu einem gewissen Soundbrei, der da aus den Lautsprechern schallt. Zwar kann man im Optionsmenü die Lautstärken regulieren, doch wesentliche Verbesserungen gibt es nur, wenn man sich dazu entschließt, die Musik ganz auszuschalten.

Pro

  • viele Levels
  • gute Animationen
  • Maus/Tastatur-Unterstützung
  • aufwändige Licht- und Waffeneffekte
  • Kontra

  • Steuerung nicht optimiert
  • Grafikruckler
  • kein Editor
  • Ladezeiten
  • Vergleichbar mit:

    Fazit

    Der Zweikampf zwischen PC und UT, der auch den PC dominiert, setzt sich hier ungehindert fort und schiebt den Konkurrenten TimeSplitters knapp auf Platz 3. Während UT sich mit den interessanteren Spielmodi und einer Großzahl an Levels in Szene setzen kann, sorgen grafische Schwächen und Probleme mit der Pad-Steuerung für Unbehagen. Aber eines zeigt UT mehr als deutlich: Die Konsolen-Shooter-Szene lebt und braucht sich auch vor der großen Domäne PC nicht verstecken.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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