Test: Jak 3 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
01.12.2004
Spielinfo Bilder  
Platin? Leider nein!

Obwohl Naughty Dog scheinbar die besten Elemente der Vorgänger zusammen fasst und mit einigen (zumindest für die Serie neuen) Features ergänzt, liegt Jak 3 deutlicher hinter dem Platinsiegel zurück, als man hätte vermuten können.

Denn es finden sich immer wieder kleinere technische Mängel, die langsam aber sicher einen Prozentpunkt nach dem anderen wegfressen. So ist z.B. die Kollisionsabfrage –in den Vorgängern ein makelloses Prunkstück- nicht immer zufrieden stellend. Und natürlich kommt das letzte Millimeterchen immer dann zum Vorschein, wenn es im Spiel hakelig wird und die Action auf einen nieder prasselt. 
Als "heller Jak" könnt ihr nicht nur ansatzweise fliegen, sondern besitzt auch Selbstheilungsfähigkeiten.
Obwohl die Steuerung punktgenau reagiert und es allem Anschein nach bis zur Kante gereicht hat, landet Jak bei entscheidenden Sprüngen zwar auf dem Vorsprung, rutscht aber dennoch ab. Dank der großzügig verteilten automatischen Speicherpunkte ist dies zwar kein Beinbruch, aber eine deutliche Spielspaß-Verstauchung.
Auch die automatische Zielhilfe ist hin und wieder suboptimal: Vor allem bei fliegenden Gegnern haben die Waffen Schwierigkeiten, das Objekt der Begierde zu erfassen. Ergebnis: Man verschwendet Munition und statt selber den alles entscheidenden Treffer zu setzen, kriegt man die volle Breitseite ab und wird von der Wucht der Geschosse womöglich noch vom Vorsprung geschleudert.

Da sich die Story mit Überraschungen und dem bekannt guten Humor (meist durch Sidekick Daxter) punkten und man zudem in regelmäßigen Abständen spannende Bosskämpfe erleben kann, ist man trotz aller kleineren Mankos neugierig, wie es weiter geht und sieht über die Fehler hinweg.
Selbst offene Bugs, die der Qualitätssicherung entgangen sind, nimmt man in Kauf. Aber: Sie zeigen deutlich, dass der Standard, den die Vorgänger gesetzt haben, von Jak 3 nicht immer gehalten wird. So hat sich Jak beim Spiel in einem Moment standhaft geweigert, wieder aufzutauchen, da er in einem Objekt feststeckte, so dass wir wohl oder übel die bittere Pille schlucken und uns dem Ertrinkungstod ergeben mussten.

Abzüge in der B-Note

Jak 3 ist mit Sicherheit eines der beeindruckendsten Spiele, die auf der PS2 derzeit ihre Runden drehen: Eine in sich stimmige Spielwelt mit aufwändigen Texturen, viel Bewegung und starken Partikeleffekten sorgt für Freude auf der Netzhaut.
Animationen, Figurendesign und Gesichtsmimik liegen wie in den Vorgängern auf Zeichentrick-Film-Niveau.
Vor allem die Abschnitte, in denen ihr in Haven unterwegs seid und in Gebiete geratet, in denen sich Metallschädel und die Stadtwache ohne euer Zutun bekämpfen, verbreiten viel Atmosphäre. Auch die Wüste mit ihren famosen Sandeffekten und der gleißenden Sonne ist immer wieder für ein kleines "Aah" oder "Ooh" gut!
Und dass Naughty Dog hervorragende Animationsgrafiker in den Reihen hat, hat das Team mit den Vorgängern bereits unter Beweis gestellt. Insofern ist es keine große Überraschung, dass auch Jak 3 mit vielfältigen und jederzeit flüssigen Bewegungen glänzt.
Dementsprechend aufwändig gestalten sich auch die Zwischensequenzen, die in Spielgrafik erzählt werden und mit einer umfangreichen Gesichtsmimik begeistern, die sich hinter einschlägigen Pixar-Filmen nicht verstecken muss.

Doch leider, leider haben die Grafiker ein übles Problem aus Teil 2 übernommen: das Tearing. Deutlich häufiger als im Vorgänger vergeht kaum eine Minute, in der das Bild nicht nachzieht, wodurch sich der ganze Aufwand wieder relativiert. Doch abgesehen davon ist die PAL-Umsetzung gut gelungen. Wer allerdings einen Fernseher besitzt, der 60 Hz verarbeiten kann, sollte schleunigst umschalten, da hier das Tearing-Problem nicht auftaucht, aber ab und an durch kleine Ruckler ersetzt wird.
Akustisch gibt man sich ebenfalls hochklassig wie eh und je: Die guten deutschen Sprecher vermitteln sowohl Dramatik als auch Humor der Story. Und wer will, kann sich auch das englische Original anhören und die guten Untertitel als Übersetzungshilfe nehmen. An den Soundeffekten und der epischen, wenngleich manchmal etwas langatmigen Musikuntermalung gibt es ebenfalls wenig auszusetzen.     

Kommentare

johndoe803702 schrieb am
Der einzig gute Teil ist der erste, Jak & Daxter ist ein Jump and Run und noch ein sehr guter dazu, was die mit dem Duo angestellt haben ist schon fast ein Verbrechen, es ist einfach nur öde und langweilig und viel zu schwer geworden. Naughty Dog hätte sich an der Crash Bandicoot Trilogy oder Rayman ein Beispiel nehmen sollen. Jak 2 und 3 in dieser miserablen Form braucht niemand, erst mit Uncharted hat Naughty Dog endlich wieder die Kurve gekriegt. Ich habe mir die HD Trilogy nur gekauft, weil der geniale erste Teil dabei ist. Jak 2 spielt sich ja fast wie ein deutlich schwereres GTA solche Spiele brauche ich nicht.
Venator1.6 schrieb am
Ich hab den Großteil des Spiels damit verbracht, mit den Fahrzeugen durch die Gegend zu fahren...Das springende Auto ist echt genial :mrgreen:
~Dakartho~ schrieb am
Jak 1-3 macht bock, Jak X war ein klasse rennspiel mit J&D typischem Humor und der wohl tiefsten und besten story in einem rennspiel (was nicht allzu schwer is.. ;D) und Daxter für die psp gibt doch mal wieder einen lupenreines J´n´R INKLUSIVE "schusswaffe" und das klappt doch alles im gemisch
mag ein später kommentar sein aber für mich ist diese Serie ein einziger spaß mit durchdachter story, unheimlich vielen, abwechslungsreichen einflüssen und dem besten sidekick (was er eig. ja schon gar nicht mehr ist) in einem spiel
Jak und Daxter sind und bleiben eine Klasse für sich *thumbs up*
johndoe460366 schrieb am
Aja...vielleicht wird deinem späten Wunsch ja in Uncharted 3 stattgegeben.^^
cheat-master schrieb am
:!: es ist gut aber man könnte am besten nochmehr szenen wo man andere spielt reinbauen können :fupc: :( :!:
schrieb am