Test: Shin Megami Tensei: Lucifer's Call (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
30.06.2005
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ab 79,98€
Spielinfo Bilder  
Während man Letztere durch Stufenanstiege immer weiter verfeinert, werden neue Weggefährten in erster Linie durch diplomatische Verhandlungen während eines Kampfes rekrutiert. Diese könnt ihr dann unverändert in eure Party aufnehmen oder mit anderen Mitstreitern zu noch stärkeren Kreaturen fusionieren. Bevor sich euch weitere Dämonen anschließen, wollen diese meist erst ein paar Aufmerksamkeiten wie Geld, Lebensenergie oder bestimmte Gegenstände von euch.
Überredungskunst: Neue Mitstreiter müssen erst mit Diplomatie und Geschenken geködert werden.
Manchmal stellen sie euch auch Fragen, die ihr zu deren Zufriedenheit beantworten müsst, bevor sie sich euch anschließen. Besonders widerspenstige Artgenossen lassen sich teilweise auch erst mit der Überredungskunst bereits rekrutierter Mitstreiter überzeugen - vor allem, wenn diese der gleichen Gattung angehören oder spezielle Talente besitzen. Wenn‘s trotzdem nicht klappt, kann‘s aber auch daran liegen, dass euer Level noch zu niedrig oder gerade Vollmond ist.

Unter dem Einfluss des Mondes

Bei Vollmond sind die umherstreunenden Dämonen nämlich besonders aggressiv und alles andere als gesprächig. Die stets eingeblendete Mondphase wirkt sich aber auch noch in anderer Form aus: So führen Gegner bei Vollmond schon mal seltene Kleinode mit sich, während bei Dämonenfusionen auch mal was schief laufen kann. Andererseits sind manche Fusionen wiederum überhaupt nur bei Vollmond möglich. Die Zeit verstreicht in Lucifer‘s Call allerdings nicht in Echtzeit, sondern nur wenn ihr euch bewegt, so dass man die Mondphasen nicht manipulieren kann, um Rekrutierungsgespräche aufzuschieben oder gezielte Juwelenjagden anzusetzen. Denn auch wenn die Kämpfe auf zufälligen Monsterbegegnungen basieren, wird euch doch stets farblich angezeigt, wie hoch die momentane Wahrscheinlichkeit eines Gegnerkontakts ist.
Frust-Boss: An diesem frühen Zwischengegner werden sich viele Spieler die Zähne ausbeißen.
Die entsprechende Farbskala ändert sich jedoch nicht beim Betreten bestimmter Gebiete, sondern wechselt unanhängig von euren Aktionen und Aufenthaltsorten ganz allmählich von Gelb über Orange bis hin zu Rot, wo man jederzeit mit einem Angriff rechnen muss.

Überall lauern Gegner

Selbst in Städten und Siedlungen seid ihr fast nie vor Dämonenangriffen gefeit. So kann es vorkommen, dass ihr kurz vor dem lebensrettenden Heilbrunnen oder dem örtlichen Speicherterminal noch in einen Hinterhalt geratet und mit völlig erschöpfter Party um euer Leben kämpfen müsst. Zum Glück kann man in den meisten Kämpfen auch versuchen die Flucht zu ergreifen. Mittels spezieller Items lässt sich diese sogar garantieren, sofern es sich nicht um einen Bosskampf handelt. Rettende Stadtportale oder Ähnliches, um aus einem unterschätzten Dungeon zu entrinnen, gibt es allerdings nicht. Dafür dienen die leider viel zu seltenen Speicherterminals später auch als Teleporter, mit denen man in Sekundenschnelle bereits besuchte Orte erreicht.
Gegen den Matador ist der spätere Kampfmarathon gegen Thor und seine Schergen geradezu harmlos.
Hin und wieder könnt ihr dieses Dimensionsnetzwerk sogar direkt betreten, um dessen Geheimnisse zu lüften oder Kontakt mit euren zwielichtigen Gönnern aufzunehmen, in deren Auftrag ihr spezielle Kandelaber ausfindig macht.

Wo bleibt die Story?

Die Hintergrundgeschichte ist jedenfalls ähnlich bizarr wie das gesamte Szenario, kommt aufgrund der eher beiläufigen Erzählweise aber nie so richtig in die Gänge, was durch die fehlende Sprachausgabe, die recht schwachen Dialoge und euer extrem wortkarges Alter Ego auch nicht gerade erleichtert wird. Zudem fällt die deutsche Übersetzung ziemlich durchwachsen aus: Insgesamt ist die Qualität zwar ganz annehmbar, wird aber immer wieder durch peinliche Fehler und merkwürdige Abkürzungen erschüttert. Zum Glück könnt ihr aber jederzeit auch auf englische Texte und Menüs umschalten. Sprachausgabe gibt es jedoch auch hier keine. Ähnlich durchwachsen präsentiert sich im Übrigen auch die Soundkulisse, die zwar mit einem gelungenen Soundtrack aufwartet, aber nur durchschnittliche Sound-FX und kaum Umgebungsgeräusche bietet, was die teils ohnehin schon recht sterilen Levels noch zusätzlich Atmosphäre kostet.        
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Kommentare

Cuught schrieb am
Auch auf das Risiko hin, dass es auf Setie 4 keiner mehr ließt, geb ih mal zu einem meiner Lieblingsspiele ein Kommentar ab:
Ich habe das Spiel jetzt schon mehrmals durch und kann es wärmstens empfehlen.
Es stimmt einfach alles: die sterile Grafik, der minimalistische Soundtrack
und die tote Welt um dich rum. Diese Endzeitstimmung bietet kein anderes RPG
und für Genrefans ist es eine Perle.
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Falls jmd unschlüssig ist, will ich mal die paar Kritikpunkte relativieren :
primitive Oberwelt
.. du bist halt nur ein Pfeil und kannst nur da rein wo du hinsollst
kaum Storyelemente
.. Dungeon, Schlüsselszene, Dungeon, Schlüsselszene.
keine Sprachausgabe
.. Passt! Genrefans stört das nicht. Der SNES brachte seinerzeit
richtig gute RPGs. Sprechausgabe ist eher was für die Zielgruppe
der Shooterspiele. Btw. würde bsp. die jüngliche Syncro von Dante
aus DMC3 die ganze Atmosphäre kaputt machen :)
sehr lineares Leveldesign
..
durchwachsene Übersetzung
.. k.A. is halt Deutsch. Vllt entgehen mir Wortwitze, aber
so komisch ist das Spiel nun auch nicht
gewöhnungsbedürftige Kamera
.. kein Kritikpunkt. Lernkurve ist minimal
unkomfortables Speichersystem
.. Was soll man da konfortabler machen?
Jederzeit im Menü, oder was? Die Speicherpunkte
sind genauso häufig gesäht wie in FF oder Tombraider 1,
ganz ehrlich
unausgewogener Schwierigkeitsgrad
.. eher relativ.
nicht abbrechbare Zwischensequenzen
..
teils nervige Zufallskämpfe
.. gleich am Anfang gibts Dämonen, die Skills dagegen lernen.
namentlich Riberma und Estoma. Mit dem einen triffst du
sogut wie auf gar keine Monster mehr, mit dem anderen
erschienen ettliche neue Monster sogar mitten im Kampf.
Konfortabler kann mans nun wirklich nichtmehr machen. Find
ich unfair, dass das so ausgeschlachtet wurde im Test.
---------------
Zum Schwierigkeitsgrad muss man sagen: Der geht Hand in Hand
mit dem genialen Kampfsystem. Du brauchst fast alle Sprüche.
Wer WoW ge/spielt hat weiß bescheid, wenn ich sage
schwere Kämpfe bestreitet man mit Buffs, Debuffs und...
4P|Jens schrieb am
Hugo Bossborus hat geschrieben:Mit Highway meinst du doch die lange Strasse in der nähe von Ginza oder?
ich meinte den highway, den man vom mantra hauptquartier aus erreicht, sobald der tennoh geschichte ist - liegt leider schon ne weile zurück...
Ahti schrieb am
Den Kandelaber den ich vom zweiten Dämon bekommen hab, habe ich schon im Labyrinth von Amala benutzt.Mit Highway meinst du doch die lange Strasse in der nähe von Ginza oder?
p.s. Fandet ihr es auch scheisse das man nach den achten Talent immer eins löschen musstet?
mfg Hugo Bossborus
4P|Jens schrieb am
Hugo Bossborus hat geschrieben:Den Biker Sensemann hab ich nur in euer Trailer gesehen.Is der schwer?Die Sensemänner sind immer brutal schwer!Und der kommt von alleine???Ich war schon im Highway und da passierte nichts.
also wenn du dem highway immer brav gefolgt bist, hätte sich eigentlich dein kandelaber zu wort melden müssen, um den kampf anzunehmen oder abzulehnen. allzu schwer habe ich den fight nicht in erinnerung - liegt aber wie immer an deiner ausrüstung und party-zusammenstellung. und wenn du mal hängen solltest, würde ich einen blick auf gamefaqs empfehlen - da findest du in der regel schnell die passende lösung ;)
Ahti schrieb am
Den Biker Sensemann hab ich nur in euer Trailer gesehen.Is der schwer?Die Sensemänner sind immer brutal schwer!Und der kommt von alleine???Ich war schon im Highway und da passierte nichts.Wenn ihr Tipps und Tricks kennt schiesst los!Thanks für deine Aufmerksamkeit Jens.
mfg Hugo Bossborus
schrieb am