Valkyrie Profile 2: Silmeria20.09.2007, Jens Bischoff
Valkyrie Profile 2: Silmeria

Im Test:

PS2-Rollenspieler haben allen Grund zur Freude: Nach dem charmanten Atelier Iris 3 und dem grandiosen Rogue Galaxy hat es mit Valkyrie Profile 2 schon wieder ein namhaftes Nippon-RPG bis nach Europa geschafft. Im Mai kassierte bereits das PSP-Remake des Vorgängers bei uns Höchstnoten (4P-Test: 88%). Kann die PS2-Fortsetzung das noch toppen?

Hoffnungslos veraltet oder erfrischend anders?

In Vakyrie Profile 2 müsst ihr eine Prinzessin retten und für Frieden auf der Welt sorgen. Klingt mehr als abgedroschen? 

Zwei Seelen in einer Brust: In Prinzessin Alicia schlummert der Geist einer Walküre.
Aber was, wenn ihr selbst die Prinzessin seid, eine gespaltene Persönlichkeit habt und einen Konflikt zwischen Göttern und Menschen schlichten müsst? Genau das ist nämlich die Hintergrundgeschichte von Valkyrie Profile 2, das Hunderte von Jahren vor den Ereignissen des ersten Teils spielt.

Ihr beginnt euer Abenteuer als für geisteskrank gehaltene und verstoßene Königstochter Alicia, die nicht im klassischen Sinn schizophren ist, sondern einen übermenschlichen Gast in ihrer Seele beherbergt: Die von Odin aufgrund eines Vertrauensbruchs ausgelöscht geglaubte Walküre Silmeria. Eigentlich hätte diese gar nicht mehr existieren und in der Seele von Prinzessin Alicia aufgehen sollen. Irgendwie ist Odin bei dieser Prozedur jedoch ein Fehler unterlaufen und Silmerias Geist ist nach wie vor sehr lebendig, beginnt mit der Prinzessin Zwiegespräche zu führen und überzeugt sie letztendlich davon, ihr Exil zu verlassen und sich an Odin zu rächen.

Zunächst müssen die beiden jedoch erst einmal fliehen, denn Odin hat von Silmerias gescheitertem Seelentransfer mittlerweile Wind bekommen und deren Nachfolgerin bereits auf das ungleiche Seelenpaar angesetzt. Zur gleichen Zeit versucht Alicias Vater, der von seiner Tochter nichts mehr wissen will, sich mithilfe eines verschollenen Artefakts gegen die Götter aufzulehnen. Als Silmeria davon erfährt, kommt ihr natürlich der Gedanke, dieses Artefakt selbst ausfindig zu machen - und es beginnt eine lange und gefährliche Reise quer durch Midgard.

Vom Flüchtling zum Armeeführer

Um den Gefahren auf eurem Weg erfolgreich trotzen zu können, heuert ihr unterwegs immer wieder geeignete Mitstreiter an. Ist gerade mal kein williger Söldner zur Hand, könnt ihr dank Silmerias übersinnlichen Kräften sogar Tote in eure Reihen aufnehmen. Dazu müsst ihr nur einen bewaffneten Leichnam finden, dessen Seele sich noch in Silmerias Reisegepäck nach Walhalla befindet. Später könnt ihr diese Einherjar sogar völlig reinkarnieren und zurück in ihr Leben schicken, was euch eine Reihe Status verbessernder Kristalle für die Hauptfiguren eures Teams beschert.

Ungewohnt: Trotz üppiger 3D-Optik bewegt ihr euch lediglich auf zweidimensionalen Pfaden.
Zudem könnt ihr die so von den Toten auferstandenen später besuchen und noch weitere Belohnungen abkassieren. Wer will, kann sein Totenheer aber auch bis zum Schluss behalten, was die Partygröße auf über 30 Köpfe anwachsen lassen kann und eine enorme Vielfalt, aber auch gewisse Unübersichtlichkeit mit sich bringt. Die Entscheidung liegt jedoch bei euch.

Auch über die Talente, die die einzelnen Charaktere im Lauf des Spiels entwickeln, entscheidet allein ihr. Die grundlegende Klasse eurer Partymitglieder ist zwar festgelegt, über welche besonderen Eigenschaften sie verfügen sollen, legt ihr aber individuell durch die Anordnung ihrer Ausrüstung fest. Jede Waffe, jede Rüstung und jedes Accessoire ist nämlich einer gewissen Farbe und Rune zugeteilt, wobei bestimmte Kombinationen verschiedene Fähigkeiten und Statusverbesserungen erwecken, die ihr euch in Kämpfen langsam aneignet und anschließend auch unabhängig von der Ausrüstung zu nutze machen könnt. Manchen Waffen wohnen sogar verheerende Spezialangriffe inne. Welche Waffen und Rüstungen ein Charakter benutzen kann, hängt dabei von seiner Klasse ab - es gibt leicht und schwer bewaffnete Krieger, Bogenschützen und Magier, auf deren stetig anwachsendes Angriffs- und Zauberrepertoire ihr allerdings keinen Einfluss habt. Was zunächst wie eine unnötige Einschränkung wirkt, sorgt letztendlich aber dafür, dass jeder einzelne Charakter eine Daseinsberechtigung erhält und ihr nicht Gefahr lauft, in einem Heer aus zahllosen Klonen mit lediglich verschiedenen Namen zu versinken.

Freiheit mit Einschränkungen

Wen ihr von euren Gefolgsleuten mit in die maximal vierköpfige aktive Party nehmt, könnt ihr jederzeit selbst festlegen. Lediglich während eines Kampfes sind Auswechslungen nicht möglich. Potentielle Gegner seht ihr allerdings schon von weitem - sowohl auf der ausblendbaren Minikarte als auch direkt in der Spielwelt - altmodische Zufallskämpfe gibt es keine. Allerdings werden eure Gegner lediglich als gehende, fliegende oder kriechende Geistererscheinungen angezeigt. Das schränkt die potentiellen Spezies zwar ein, welche Kreaturen sich euch aber letztendlich tatsächlich in den Weg stellen, erkennt ihr erst auf den separaten 3D-Schlachtfeldern.

Vertraute Schlachtfelder: Gekämpft wird in teils komplexen, aber einheitlichen 3D-Arenen.
 Diese werden im Verlauf des Spiels immer komplexer und bieten teils diverse Hindernisse und mehrere Ebenen. Manchmal stürzen sogar Mauern ein, was die Kampfarena vergrößert, aber auch weitere Gegner auf den Plan ruft. Allerdings finden die Kämpfe in den einzelnen Spielabschnitten stets in denselben Arenen statt, lediglich Startpositionen und Gegnerzusammensetzung variieren minimal.

Das sorgt auf Dauer leider für eine gewisse Monotonie. Zudem kann man im Kampf zwar die Waffen der Protagonisten wechseln, um bestimmten Gegnern mehr Schaden zuzufügen. Die Charaktere selbst, deren aktive Talente sowie Standardangriffe und -zauber kann man im Kampf allerdings nicht verändern, was teils weitaus wichtiger wäre als ein Wechsel der Waffen. Zudem ist es sehr gewöhnungsbedürftig, dass Magier nur während des Kampfes heilen und Statusveränderungen wie Gift, Lähmung oder Verwirrung kurieren können, obwohl einige sogar nach dem Kampf noch aktiv sind. Wer dann keine entsprechenden Heilobjekte im glücklicherweise kaum beschränkten Inventar mit sich führt, unterliegt auch weiterhin den negativen Einflüssen wie konstantem Energieverlust oder spiegelverkehrter Steuerung. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an solche Einschränkungen und sorgt entsprechend vor.

Ungewöhnlicher Mix

Das Kampfsystem selbst bietet eine Mischung aus Runden- und Echtzeitstrategie: Steht ihr still, verharren auch eure Gegner regungslos an Ort und Stelle. Setzt ihr euch in Bewegung, werden auch eure Widersacher mobil. Habt ihr euch nah genug an einen Feind heran gepirscht, könnt ihr zum Angriff blasen, wozu euch am Anfang jeder Schlacht hundert Aktionspunkte zur Verfügung stehen, die sich beim normalen Bewegen wieder langsam regenerieren.

Das Kampfsystem verbindet Echtzeit- und Rundenstrategie zu einem originellen Mix.
Wenn's schneller gehen soll, könnt ihr auch schubweise Aktionspunkte zurückgewinnen, in dem ihr an einer sicheren Stelle verharrt und Kräfte sammelt, während eure Gegner munter weiter ziehen. Geratet ihr allerdings in den rot markierten Angriffsbereich eines Feindes, kassiert ihr schmerzhafte Gegentreffer. Um dies zu vermeiden, könnt ihr eure Aktionspunkte nicht nur in Angriffe, sondern auch in kurze Sprints über drei verschiedene Distanzen investieren.

Das gezielte Heransprinten an den Gegner und Attackieren innerhalb des eigenen, aber außerhalb des feindlichen Angriffsradius' ist quasi das A und O bei den sehr taktisch geprägten Auseinandersetzungen. Wer dies richtig beherrscht, gewinnt fast alle Schlachten ohne auch nur einen einzigen Gegentreffer. Ihr könnt eure Party sogar im Kampf in zwei Trupps aufteilen und so Gegner ablenken oder in die Zange nehmen. Natürlich dürft ihr auch mitgeführte Items einsetzen oder verschiedene Zauber wirken. Dies kostet ebenfalls Aktionspunkte und geht nur über ein Menü, das einmal benutzt, eine Weile lang nicht wieder zur Verfügung steht, was natürlich entsprechende Planung voraussetzt. Das gleiche gilt auch für eure Angriffe. Habt ihr begonnen auf einen Gegner einzuschlagen, verbraucht jeder Angriff Aktionspunkte. Lediglich durch erfolgreiche Treffer aufladbare Spezialattacken sowie Angriffe im gelegentlich eintretenden Berserkermodus sind kostenlos. Sind alle Punkte aufgebraucht, steht ihr dem Feind anschließend wehrlos gegenüber. Daher ist es wichtig, immer eine kleine Restmenge aufzubehalten, um sich nach dem Angriff auch wieder rasch in Sicherheit begeben zu können.

Wolf im Schafspelz

Das Kämpfen selbst ist vergleichsweise simpel: Jeder der vier aktiven Partymitglieder ist ähnlich wie in Folklore einer der vier Aktionstasten (Dreieck, Viereck, Kreis und X) zugeteilt. Drückt ihr den entsprechenden Knopf auf dem Controller, führt der jeweilige Charakter einen zuvor festgelegten Angriff oder Offensivzauber aus. Bei konventionellen Angriffen sind so bis zu drei aneinandergereihte Attacken möglich, wenn es die Waffe erlaubt. Zauber können hingegen nur einmal pro Angriffsrunde gewirkt werden.

Mit gezielten Kombos könnt ihr den Gegnern einzelne Körperteile amputieren.
Schafft ihr es, den Gegner ins Nirwana zu befördern, wird ein Großteil eurer verbrauchten Aktionspunkte wieder regeneriert. Schafft ihr es nicht, heißt es Rückzug und warten bis wieder genug Aktionspunkte zur Verfügung stehen oder Mut beweisen und den Gegner angreifen lassen, um anschließend wieder aus den Vollen schöpfen zu können.

Das mag kompliziert klingen und ist anfangs auch etwas gewöhnungsbedürftig bzw. aufgrund der spärlichen Hilfestellungen nicht ganz einfach in allen Facetten zu verstehen. Neulinge könnten dadurch schnell abgeschreckt werden. Wer jedoch durchhält, wird mit einem genauso handlichen wie facettenreichen Kampfsystem belohnt, das sich erfrischend von den traditionellen Systemen anderer Rollenspiele abhebt. Der Einstieg ist allerdings etwas zäh und man braucht eine Weile bis man alle Feinheiten im Griff hat. Neben den grundlegenden Prinzipien gibt es nämlich auch noch etliche andere Dinge, die ambitionierte Feldherren beachten sollten, wie die Effektivität bestimmter Waffen gegenüber den einzelnen Gegnergattungen, elementare Zugehörigkeiten und Zusammenspiele, effektives Aneinanderketten von Angriffen unterschiedlicher Ausrichtungen und vieles mehr.

Ein steiniger Weg

Wer fleißig levelt, kommt zwar oft auch mit simplem Tastenhämmern ans Ziel, ist hier aber definitiv im falschen Spiel. Profis lernen hingegen mit der Zeit immer besser Charaktere, Waffen, Zauber und Angriffe aufeinander abzustimmen und immer eleganter als Sieger aus den Schlachten hervor zu gehen. Ihr könnt je nach Stellung und Angriff sogar verschiedene Körperteile eurer Widersacher aufs Korn nehmen, um ihnen bestimmte Gliedmaßen abzuschlagen, was oft mit seltenen Beutestücken belohnt wird, die ihr u. a. an Händler verkaufen könnt, um besonders ausgefallene Waffen anfertigen zu lassen.

Die Weltkarte erlaubt schnelle Ortswechsel - sofern sich die Orte im selben Gebiet befinden...
Des Weiteren stolpert ihr unterwegs immer wieder über so genannte Siegelsteine, denen besondere Kräfte inne wohnen, die verschiedene Dinge in ihrem Umkreis beeinflussen, wenn ihr sie auf einem Podest platziert. Platziert ihr sie in einer Muschel, wird der Effekt unterdrückt, tragt ihr sie mit euch herum, wirkt der Effekt nur auf euch.

Allerdings ist die Menge an mitführbaren Siegelsteinen begrenzt und man kann sie nicht einfach fallen lassen, was taktisches Vorgehen erfordert. Zudem kehren Siegelsteine beim Verlassen eines Spielabschnitts wieder an ihre ursprünglichen Aufenthaltsorte zurück - es sei denn, ihr übergebt sie an einer Quelle den Erdvenen, die über die ganze Welt miteinander verbunden sind. Das kostet zwar Magiekristalle, die ihr in zahlreichen Kämpfen erst erbeuten müsst, gibt euch aber die Möglichkeit, die Wirkungen der Steine auch an anderen Orten zu nutzen, sofern es dort ebenfalls eine Quelle gibt, der ihr sie dann wieder entnehmen könnt. Auch Gegner können Siegelsteine mit sich führen, die dann nur auf eure Feinde wirken. Die Effekte sind dabei sehr vielschichtig und reichen von simplen Statuserhöhungen über erzwungene Waffenstillstände mit den Gegnern bis hin zu speziellen Fähigkeiten beim Erkunden der Levels.

Tradition mit Schwung

Das Erkunden der einzelnen Spielabschnitte ist jedenfalls ungemein motivierend. Zwar bewegt ihr euch nur auf zweidimensionalen Pfaden durch die hübschen 3D-Schauplätze, allerdings sind diese dafür in bester Action-Adventure-Manier konzipiert. Das heißt, ihr bewegt euch wie in klassischen Jump'n'Runs stets von links nach recht und umgekehrt durch die aus verschiedene Räumen bestehenden Levels, verschiebt dort Objekte, hüpft auf Plattformen oder initiiert mit Schwerthieben Kämpfe.

Motiviernedes Feature: Die Levels werden in klassischer Jump'n'Run-Manier erkundet.
Der Clou ist jedoch, dass ihr Gegner und Objekte mit energiegeladenen Projektilen vorübergehend in Kristalle verwandeln könnt, die euch sogar als Plattformen dienen, um an sonst unerreichbare Orte zu gelangen. Trefft ihr einen kristallisierten Gegner oder ein kristallisiertes Objekt erneut mit einem Projektil, könnt ihr sogar die Plätze mit ihnen tauschen. Wer beim Platztausch die Sprungtaste gedrückt hält, kann sich sogar noch weiter über das Zielobjekt hinaus katapultieren.

Die Levelarchitektur trägt diesen Möglichkeiten natürlich Rechnung und belohnt besonders hartnäckige Forschernaturen mit entlegenen Schatztruhen und anderen Überraschungen. Ihr könnt bewegliche Gegenstände teils sogar von Plattformen schubsen, um Geheimgänge im Boden frei zu legen. Oft müsst ihr sogar all eure Fähigkeiten entsprechend miteinander kombinieren, um ans Ziel eurer Begierde zu gelangen. Dabei ist sowohl Geschick als auch Köpfchen gefragt, wobei euch eine praktische Automap kleine Hilfestellungen gibt, wo sich das Suchen lohnen könnte. Lediglich in Städten versagt die Karte ihren Dienst - allerdings sind diese auch nicht allzu komplex und ebenfalls nur zweidimensional erkundbar. Die meisten Orte könnt ihr ganz komfortabel per Knopfdruck über die Weltkarte erreichen. Allerdings ist diese in verschiedene Abschnitte eingeteilt, die ihr nur über kurze Zwischenlevels wechseln könnt, was man sich eigentlich auch hätte sparen können, da das Zurücklegen weiterer Entfernungen so künstlich in die Länge gezogen wird.

Grandiose Präsentation

Alles andere als Lückenfüller sind hingegen die virtuos inszenierten Zwischensequenzen, die in erster Linie von den Dialogen der Figuren getragen werden. Selbst unter euren Gefährten gibt es jede Menge Konfliktpotential, das die gut ausgearbeiteten Charaktere dann zu Tage fördern.

Die Zwischensequenzen sind sowohl technisch als auch dramaturgisch sehr gelungen.
Auch die Persönlichkeitswechsel zwischen Alicia und Silmeria, die sich ja zu Beginn ein und denselben Körper teilen, wurden gut in Szene gesetzt. Je nachdem wer gerade den Körper dominiert, kommen völlig unterschiedliche Bewegungen, Stimmen und Ansichtsweisen zum Vorschein, durch die selbst vorhersehbare Szenen oder Ereignisse zu etwas besonderem werden.

Auch grafisch trumpft Valkyrie Profile 2 auf: Die Charaktere brillieren mit liebevollen Details und Animationen, die Schauplätze glänzen ebenfalls mit hohem Detailgrad und wundervollen Lichteffekten, wie man sie auf der PS2 eigentlich nur selten sieht. In den Kämpfen werden teils imposante Effektgewitter zelebriert und auch die reichhaltige Gegnerschar kann sich sehen lassen. Lediglich die Kampfarenen wirken oftmals etwas trist und hin und wieder stören flimmernde Kanten oder Texte den ansonsten hervorragenden optischen Gesamteindruck. Einen 60Hz-Modus gibt es leider nicht, aber die sonst üblichen PAL-Balken sind verschwindend klein und die Soundkulisse glänzt sogar mit gut definiertem Raumklang. Schade nur, dass es lediglich englische Sprachausgabe gibt und es weder eine deutsche Synchro, noch der japanische Originalton mit auf die DVD geschafft haben. Zudem wird lediglich in Zwischensequenzen gesprochen. Dafür wurden Untertitel und Texte jedoch gewissenhaft und teils sogar dialektgefärbt eingedeutscht.

Es gibt sogar einen Zwei-Spieler-Modus, bei dem sich jederzeit ein zweiter Spieler an den Kämpfen beteiligen kann. Allerdings hat dieser viel zu wenig Einfluss auf das Geschehen und verbringt die meiste Zeit des Spiels mit Zuschauen, so dass dieses Feature nicht mehr als ein nett gemeintes, aber unnötiges Gimmick darstellt. Ein waschechter Koop-Modus wäre angesichts der Spielmechanik aber auch gar nicht realisierbar gewesen...

Fazit

Valkyrie Profile 2 setzt die Tugenden des PSP- bzw. PSone-Vorgängers konsequent fort. Das trifft leider auch auf den nicht ganz einfachen Einstieg zu, bei dem Neulinge mitunter etwas überfordert werden. Hat man sich jedoch erst einmal an alle Eigenheiten gewöhnt und alle Feinheiten im Griff, macht die eigenwillige, aber ungemein facettenreiche Mischung aus Runden- und Echtzeitelementen sowie aus 2D-Spielmechanik und 3D-Präsentation eine Menge Spaß. Sowohl das Bergen schwer erreichbarer Schätze, das gezielte Abschlagen gegnerischer Körperteile zur Item-Gewinnung als auch das Aneignen von ausrüstungsabhängigen Talenten oder Ausweiten des Shop-Angebots durch spezielle Beutestücke motiviert ungemein. Manchmal ist allerdings extrem viel Kämpfen nötig, um die gewaltige Charakterriege mit allen wichtigen Fertigkeiten, Ausrüstungsgegenständen und anderen Kleinodien zu versorgen. Dann tritt leider auch die stimmungsvoll inszenierte und vor allen von konfliktgeladenen Dialogen getragene Story unweigerlich in den Hintergrund und die immer komplexer werdenden, aber sich ständig wiederholenden Kampfarenen beginnen zu monotonen Schlachtbänken zu verkommen. Wer auf das Ganze Drumherum pfeift, verpasst jedoch zahlreiche Erfolgserlebnisse und Kleinereignisse und wird sich in Folge dessen bei manchen Auseinandersetzungen ungleich schwerer tun. Wie ihr die Sache angeht, bleibt natürlich euch überlassen, aber Valkyrie Profile 2 lebt sowohl von seiner aufwändigen Charakterpflege als auch von seiner einnehmenden Handlung. Beides in gleichen Maßen zu genießen ist nur schwer möglich, aber jeweils für sich genommen eine wahre Pracht.

Pro

sichtbare Gegner
üppige Charakterriege
markante Protagonisten
teils beeindruckende Optik
facettenreiches Kampfsystem
toll inszenierte Zwischensequenzen
motivierende Schatz- & Talentsuche
Feinde mit individuellen Trefferzonen
immer komplexer werdende Kampfarenen
interessanter Mix aus Runden- & Echtzeitelementen

Kontra

etwas zäher Einstieg
teils sehr viel Levelarbeit nötig
sich ständig wiederholende Kampfschauplätze
keine Charakter
oder Angriffswechsel im Kampf

Wertung

PlayStation2

Stimmungsvolles Nippon-RPG mit ausgeklügelten Stategie- und Jump&Run-Anleihen.

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.