Asterix bei den Olympischen Spielen28.12.2007, Jan Wöbbeking
Asterix bei den Olympischen Spielen

Im Test:

Hurra – schon wieder ein Spiel, mit dem man sich in der U-Bahn so richtig schön zum Affen machen kann! In der DS-Versoftung zum neuen Film der Gallier geht es richtig zur Sache: Wer einen Hinkelstein in die Stratosphäre schleudern oder mit Wildschweinen curlen will, darf sich nicht scheuen, ein wenig körperliche Betätigung zur Schau zu stellen. Anders als auf Wii und PC ist die Handheld-Fassung nämlich ein waschechter Track & Field-Klon.

Keine Gnade für den Touchscreen

Erst im Kreis und dann rechts den Stylus hochheben: so funktionieren Diskus- und Hammerwerfen.
Gut, dass ich meinen DS ohnehin demnächst zur Reparatur einschicke. Im Point & Click-Adventure Runaway ließen sich die filigranen Dialogzeilen nicht mehr genau genug antippen. Doch für mein grobmotorisches Gerubbel und Gehacke reicht die Präzision des berührungssensitiven Bildschirms noch aus. Auch euer Touchscreen wird auf eine harte Probe gestellt, wenn ihr euch das olympische Abenteuer der ewig rebellierenden Gallier zulegt. In einer riesigen Zahl an Wettkämpfen traktiert ihr seine Oberfläche mit dem Stylus: von oben nach unten, von links nach rechts, im Kreis oder sogar in wechselnde Richtungen. Mal ist ein guter Rhytmus gefragt, ein anderes mal pure Geschwindigkeit.

Das Ergebnis eurer Strapazen bewundert ihr auf dem oberen Bildschirm. Dort wetzt Asterix beim 100-Meter-Lauf an einem schlaksigen Kontrahenten vorbei, rotiert am Reck oder quält sich bei anderen athletischen Übungen. Bei manchen Wettkämpfen kommt Obelix zum Zuge: Er tritt meist dann an, wenn es auf Kraft ankommt - als Ausgleichssport darf er aber auch ein ein klitzekleines Jojo um die Wette schwingen. Anders als im olympischen Abenteuer von Mario und Sonic haben die Gallier auch abgedrehte Wettkämpfe im Repertoire: Ihr befördert Kröten mit einem Kopfball in den Brunnen, watscht Römer am Fließband ab und bereitet unter Zeitdruck Zaubertrank zu.

Tief durchatmen

Bei letzterer Disziplin pustet ihr im richtigen Moment kurz ins Mikro, um die Holzscheite unterm Topf zum Lodern zu bringen. Etwas anstrengender wird es beim Hochsprung. Dort zahlt sich ein großes Lungenvolumen und eine geschickte Puste-Technik aus. 

Wildschwein auf Eis gefällig?
Sobald Asterix' Füße den Boden verlassen könnt ihr ihn nämlich sekundenlang mittels Mikrophon immer höher in die Luft bugsieren. Ihr tretet übrigens seltsamerweise nicht in »echten« Wettkämpfen gegen andere Athleten an. Statt dessen wählt ihr eine Veranstaltung wie die gallischen, römischen, griechischen oder normannischen Wettkämpfe aus und müsst dort eine bestimmte Leistung erreichen, um die Herausforderung für die Bronze-Medaille freizuschalten. Danach kämpft ihr um die Silber-Medaille und beim letzten mal um Gold - quasi wie in Project Gotham Racing 3, mit dem Unterschied, dass ihr nicht von Beginn an die Goldmedaille gewinnen könnt.

Durch das Einsacken von Medaillen werden weitere Wettkämpfe freigeschaltet. Außerdem streicht ihr im Training Preisgeld ein, mit dem ihr euch neue Schuhe, bessere Kopfballkröten und andere Dinge kaufen könnt, welche die Leistungsfähigkeit eurer Gallier steigern. Gegen Frust helfen »Einmalboni«, die ihr vor einem Wettkampf aktiviert und während des Spiels mit einem Druck auf die L-Taste auslöst. Dadurch friert ihr zum Beispiel euren Gegner beim Wettlauf für eine Sekunde ein. Dank der vielen Wettkämpfe und Extras dauert es viele Stunden, bis ihr alles gemeistert habt. Warum aber komplett auf einen Mehrspielermodus verzichtet wurde, wissen wohl nur die Entwickler selbst.    

Fazit

Wer hätte das gedacht? Statt einer Lizenzgurke erwartet euch mit der DS-Version des Gallier-Spiels ein unterhaltsamer Olympia-Wettkampf, der euren Stylus zum Rauchen bringt. Eigentlich wollte ich meinem Touchscreen gar nicht so lange traktieren. Doch nachdem ich die erste Scheu abgelegt hatte, war es äußerst motivierend, mir in den vielen Wettkämpfen die Goldmedaillen zu erarbeiten. Die 3D-Grafik wirkt zwar technisch simpel, läuft im Gegenzug aber butterweich über den Bildschirm und sorgt mit lustigen Animationen wie dem übertrieben vornehm klatschenden Schiedsrichter für ein breites Grinsen. Die aus dem Lautsprecher kratzenden Soundeffekte und Blechbläser klingen dagegen alles andere als preisverdächtig. Schade außerdem, dass ich ausgerechnet in einem Spiel dieses Genres mein Können nur dem Computer beweisen darf. Multiplayer- oder gar Online-Modi gibt es schlicht nicht. Einzelkämpfer können aber guten Gewissens zugreifen.

Pro

viele lustige Disziplinen
gelungene Touchscreen-Steuerung
jede Menge Gegenstände zum Aufleveln der Athleten

Kontra

keine Mehrspieler-Modi

Wertung

NDS

Motivierendes Olympia-Spiel mit jeder Menge lustiger Disziplinen, aber leider ohne Mehrspielermodus.

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