Prince of Persia: Warrior Within13.11.2004, Mathias Oertel
Prince of Persia: Warrior Within

Vorschau:

Ende letzten Jahres schaffte es Ubi Soft mit Prince of Persia, eine zeitgemäße Variante des Kultabenteuers zu produzieren, die sich umgehend in die Herzen der Fans spielen konnte. Und noch dieses Jahr wird der persische Thronfolger wieder zuschlagen. Inwieweit verlässt sich Ubi auf Altbekanntes? Und inwieweit greifen die neuen Mechanismen? Mit einer ersten Fassung konnten wir uns auf der PS2 ins Abenteuer stürzen. Mehr dazu in der Preview!

Prinz in Not

Das Märchenland, in dem der Prinz aus Persien im ersten Next-Generation-Abenteuer sein Unwesen trieb, gehört der Vergangenheit an. Anstatt um seine Herzallerliebste zu kämpfen, geht es um sein blankes Leben. Denn jeder, der das Stundenglas, das den zeitmanipulierenden Sand beinhaltet öffnet, ist dem Tode geweiht. Doch der Prinz hat Gevatter Tod ein Schnippchen geschlagen, weswegen der Dahaku auf den Plan gerufen wurde – quasi der Kopfgeldjäger des Schicksals. Und der hat es auf den Prinzen abgesehen. Kann er dem sicheren Tod noch einmal entfliehen?

Alles wie gehabt?

Bevor man einen Einblick in die spannend erzählte Story-Grundlage bekommt, wird man in den gut eingebunden Tutorial-Abschnitten schon mit Action erschlagen.

Die Kämpfe sind dynamischer und die Atmosphäre ist deutlich düsterer als im Voläufer. 
Denn vor allem in diesem Bereich sind spürbare und positive Verbesserungen zu finden: Nicht nur, dass die Kombos massiv aufgestockt wurden (dabei aber genau so mühelos von der Hand zu gehen scheinen wie im Vorläufer), vor allem das Feature zwei Waffen gleichzeitig zu führen und die Umgebung wie z.B. Säulen stärker mit einbeziehen zu können, sorgt für Freude.

Die Zeiten, in denen man die Gegner immer wieder mit dem gleichen Move beharkte, gehören der Vergangenheit an - auch wenn man immer noch mit stupidem Button-Mashen sein Ziel erreichen kann.  

Doch wer sich die Mühe macht, die Kombos zu lernen und zielsicher einzusetzen, wird mit extrem dynamischen Kämpfen und spektakulären Bewegungskombinationen belohnt, die das Zusehen zu einer wahren Freude machen.

Allerdings müsst ihr aufpassen, da sich die Sekundärwaffe mit der Zeit abnutzt. Doch da ihr alle von den Gegnern fallen gelassenen Waffen aufnehmen und einsetzen könnt, findet sich schnell Ersatz. Und mit den fünf Waffenklassen, die allesamt eigene Movesets bieten, ist Abwechslung garantiert.   

Rätsellast?

Zwar drängt sich anfänglich der Eindruck auf, dass es sich bei PoP Warrior Within um ein pures Action-Spiel handelt, doch nach und nach kamen immer mehr Rätselelemente zum Einsatz – genau so wie man es aus Teil 1 gewohnt war. Und wie im Vorgänger ist teilweise wieder sekundengenaues Timing gefragt, um die tödlichen Fallen zu umschiffen.

Und natürlich gibt es auch wieder die Möglichkeit, die Zeit zu verlangsamen oder zurück zu drehen.

Die opulente Grafik geizt nicht mit Effekten, ist derzeit aber noch nicht optimiert.
PS2 am Ende?

Während des Spielens der PS2-Vorabversion habe ich mir immer wieder gewünscht, dass ich parallel ein Auge auf die Xbox-Fassung werfen könnte. Denn obwohl grafisch nochmals eine Schippe draufgepackt wurde, bin ich derzeit nicht ganz so hin und weg wie beim Vorgänger. Animationen und Umgebungen geben wenig Grund zur Klage – genau so wenig wie die wieder einmal spektakulären Effekte beim Kampf und der Zeitmanipulation. Doch die immer wieder auftauchenden Ruckler sollten in der finalen Fassung ausradiert sein. Denn momentan hat man das Gefühl, das die PS2 sich langsam aber sicher den Ressourcen-Grenzen nähert.

Vollkommen über jeden Zweifel erhaben sind allerdings die stimmungsvollen CG-Videos, die immer wieder auftauchen, um die Geschichte weiter zu spinnen. 

Soundtechnisch ist die vorliegende Fassung noch nicht ganz fertig, doch was bereits jetzt aus den Lautsprechern tönt, überzeugt auf ganzer Linie: Sowohl Kampfgeräusche als auch Sprachausgabe sowie die gitarrenlastigen Melodien sorgen für eine atmosphärisch dichte Akustik. 

Ausblick

Abgesehen von den technischen Mängeln, die in der PS2-Fassung noch auftreten und die laut Entwickler in der finalen Version behoben sein sollen, bewegt sich der persische Prinz in seinem neuen Abenteuer eindeutig auf Hitkurs, da die Knackpunkte des Vorläufers ausgemerzt wurden. Die Kämpfe sind deutlich dynamischer geworden, die märchenhafte Kulisse des Vorgängers weicht einer düsteren Weltuntergangsstimmung und die umgebungsbezogenen Rätsel und Fallen sind fordernder als je zuvor. Wenn Ubi für die finale Fassung neben der aufgepeppten Grafik noch ein ruckelfreies Gameplay auf die Beine stellt, scheint Warrior Within der Platin-Award nicht mehr zu nehmen zu sein. Oder wird es doch vielleicht (wie im Vorjahr) nur ein "knapp davor"? Die finale Version wird Aufschluss bringen.

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