PlayStation 305.03.2007, Jens Bischoff
PlayStation 3

Special:

Die PS3 steht vor der Tür und mit ihr die Frage, ob man die Gelegenheit nutzen soll, sich einen neuen Fernseher zuzulegen. Schließlich würde man die Spiele gern in High Definition genießen, sich vielleicht den ein oder anderen Blu-ray-Film zulegen und am besten auch noch für das langsam in die Gänge kommende HDTV-Format gerüstet sein. Doch was bringt die neue Technik überhaupt? Was benötigt man für den Einstieg? Und wie erzielt man optimale Ergebnisse?

Schärferes Bild

Ähnlich wie bei PC-Spielen oder Digitalkameras bekommt man durch eine Erhöhung der Auflösung bzw. Pixelanzahl in erster Linie ein schärferes und somit detailreicheres Bild. Das ist im Prinzip auch bei HDTV bzw. der PS3  so.

Mehr Details dank HD-Technologie: Auf diesem Vergleichsbild erkennt man deutlich den Unterschied zwischen hochauflösendem HDTV- (oben) und herkömmlichem Fernsehbild (unten).

Zum Vergrößern Bild anklicken und Vollbild wählen! Zwar könnt ihr die Spiele nach wie vor auch auf traditionellen Röhrenfernsehern wiedergeben, aber das Fehlen von über 1,5 Millionen Pixeln bei voller HD-Auflösung (1080p) sieht man den Texturen, Schriften und Objektkanten dann deutlich an. Zudem können die meisten herkömmlichen TV-Geräte das Bild nur im Zeilensprungverfahren (Halbbilder statt Vollbilder) darstellen, wodurch es zum so genannten Interlace-Flimmern kommt. Dieses lässt sich dank Anti-Aliasing zwar auf ein Minimum reduzieren, kommt jedoch an die Ruhe und Klarheit eines progressiven (HDTV-)Bildes nicht heran.

Des Weiteren ist jeder PS3-Titel von Haus aus auf eine Darstellung im Breitbildformat (16:9) ausgelegt, wodurch TV-Geräte mit einem Bildverhältnis von 4:3 ins Hintertreffen geraten, da das Bild hier trotz Anpassung seitens der Entwickler entweder seitlich stark beschnitten oder mit dicken Letterbox-Balken versehen werden muss, um proportional korrekt zu bleiben. Wer einen herkömmlichen Fernseher mit 16:9-Röhre sein Eigen nennt, ist davon natürlich nicht betroffen.

Eine Frage der Auflösung

HDTVs sind hingegen schon von Haus aus auf Breitbildformat ausgelegt. Bei der Auflösung gibt es allerdings große Abweichungen. So bieten aktuelle HD-Fernseher meist nur physikalische Auflösungen im 720p-Bereich. Zwar können auch die meisten aktuellen HDTV-Geräte Auflösungen von bis zu 1920 x 1080 Pixeln darstellen, aber erstens nur interlaced (1080i) und zweitens nur in herunter gerechneter Form - genauer gesagt mit einem Verlust von bis zu über einer Million Pixel.

Geräte, welche die volle HD-Auflösung (1080p) 1:1 darstellen können, sind jedoch immer noch recht teuer und machen erst ab einer bestimmten Bildschirmdiagonale wirklich Sinn. Da die meisten Spiele ohnehin nur in 720p ausgegeben werden, könnte für preisbewusstere Zocker ein entsprechnedes Display durchaus ausreichen. Ein Gerät mit noch niedrigerer Auflösung sollte man hingegen lieber meiden, da der Qualitätsverlust sonst zu groß wäre. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einfach auf das offizielle "HD-ready"-Siegel achten. Es gibt nämlich nach wie vor auch noch genügend Geräte mit Auflösungen von weniger als 1280 x 720 Bildpunkten, die sich ebenfalls mit HDTV-Tauglichkeit ("HDTV-kompatibel", "HDTV-fähig" etc.) rühmen und in Wahrheit nur herunterskalierte Bilder darstellen, die sich kaum vom normalen Fernsehbild unterscheiden.

Format     Auflösung              Bildfrequenz

720p   1280x720 Pixel    50/60 Vollbilder/Sekunde

1080i  1920x1080 Pixel  50/60 Halbbilder/Sekunde

1080p 1920x1080 Pixel  50/60 Vollbilder/SekundeZudem sollte man darauf achten, dass das Modell, mit dem man liebäugelt, über mindestens einen HDMI-Anschluss verfügt, um von volldigitaler Bildübertragung zu profitieren sowie für kopiergeschützte HD-Medien gerüstet zu sein. Ein entsprechendes Kabel befindet sich aber leider nicht im Lieferumfang der PS3 und muss daher separat erworben werden. Auch wer sich mit einem analogen Komponenteneingang (YPbPr) zufrieden gibt, muss das entsprechende Kabel extra erwerben - Kostenpunkt bei Sony jeweils knapp 26 Euro. Gerade Filmfans sollten aufgrund der höheren Übertragungsrate HDMI vorziehen, um verlustfreie Bildqualität genießen zu können. Einen VGA-Adapter wie bei Microsoft plant Sony hingegen nicht. Wer trotzdem einen PC-Monitor verwenden möchte, muss sich ein handelsübliches Adapterkabel (z. B. HDMI auf DVI) zulegen. Aktuelle, möglichst reaktionsschnelle TFT-Displays (am besten im 16:9-Format) sind dafür meist uneingeschränkt geeignet. Bei älteren Modellen gelten hingegen gewisse Einschränkungen. Vor allem bei 4:3-Displays und Modellen ohne digitalen Eingang sollte man sich diese Alternative lieber zweimal überlegen.                 

Günstig, sparsam oder riesig?

Wenn ihr euch einen HDTV-Fernseher zulegt, stellt sich natürlich auch die Frage, welche Display-Technologie es sein soll. Generell bieten Plasma-Geräte die größeren und trotzdem preisgünstigeren Displays und punkten zudem mit einer höheren Farbtiefe als LCD-TVs. Auch Nachzieheffekte sind aufgrund der schnelleren Reaktionszeiten weit seltener. LCD-Displays überzeugen hingegen mit niedrigerem Stromverbrauch sowie längerer Lebensdauer

HD-ready-Siegel (Mindestanforderungen):

Physische Auflösung: mind. 720 Bildzeilen in 16:9

Wiedergabeformate: 720p & 1080i in 50 und 60 Hz

Digitale Videoeingänge: DVI oder HDMI

Analoge Videoeingänge: YPbPr

Unterstützung des Kopierschutzes HDCP und kommen wegen der geringeren Wärmeentwicklung sogar ohne surrende Lüfter aus.  Auch Einbrennschäden bei Standbildern sind hier nicht zu befürchten.

Alternativ kann man sich auch für einen HDTV-tauglichen Projektor (Beamer) entscheiden, für den dann selbst Bilddiagonalen von mehreren Metern möglich sind - entsprechende Leuchtkraft vorausgesetzt. Zu hoch sollte der Helligkeitswert (ANSI-Lumen) allerdings nicht sein, da sonst Schwarztöne nicht befriedigend dargestellt werden. Zudem sollte man auf ein hohes Kontrastverhältnis sowie eine möglichst natürliche Farbwiedergabe achten. Wer's nicht ganz so groß braucht, kann sich auch den Kauf eines HDTV-tauglichen Rückprojektionsfernsehers überlegen - diese sind zwar aufgrund ihrer höheren Bautiefe und eingeschränkten Betrachtungswinkel immer weniger gefragt, aber für schmalere Geldbeutel vor allem preislich interessant.

HD-Eindrücke

In der Redaktion konnten wir uns selbst von der grafischen Qualität der PS3-Titel an einem HDTV überzeugen: Der Sprung vom normalen PAL-Gerät auf HD ist wirklich enorm! Genau wie auf der Xbox 360 profitieren auch die PS3-Spiele von der höheren Auflösung: Die Texturen sind schon unter 720p knackig scharf und bieten deutlich mehr Details als auf einem normalen TV.

Zum Launch unterstützen nur wenige PS3-Titel wie Virtua Tennis 3 (siehe Bild), Virtua Fighter 5, Full Auto 2 oder Ridge Racer 7 die volle HD-Auflösung von 1080p.
Zudem lassen sich Menüpunkte und Texte hier besser lesen, denn nicht alle Entwickler berücksichtigen noch die Glotzen mit Standardauflösung. So braucht ihr fast schon eine Lupe, wenn ihr HD-optimierte Titel an einem alten Fernseher mit 55cm-Diagonale oder weniger betreibt und die kleinen Buchstaben entziffern wollt.

Was Microsoft erst durch ein Softwareupdate nachgereicht hat, leistet die PS3 von Anfang an: Sony hat sich dafür entschieden, die Konsole mit einer FullHD-Unterstützung von 1080p auf den Markt zu bringen. Allerdings machen bisher nur wenige Titel von der maximalen HD-Auflösung Gebrauch und so laufen die meisten Spiele wie Resistance: Fall of Man oder Motorstorm mit maximal 720p über die Mattscheibe. Hinzu kommt, dass der Unterschied zwischen 720p und 1080p erst bei größeren Bildschirmdiagonalen ab ca. einem Meter sichtbar wird und 1080p-Geräte im Vergleich zu den immer günstiger werdenden Einstiegs-HDTVs immer noch sehr teuer sind.

Allerdings verschwindet auch unter HD ein PS3-Problem nicht: Wie die ersten Titel zeigen, hat die neue Sony-Konsole immer noch mit zum Teil starker Kantenbildung zu kämpfen, so dass euch auch unter 720p oder höher der unangenehme Treppcheneffekt ins Auge springt und die Darstellung trübt. Trotzdem dürfte sich bei den stetig fallenden Anschaffungspreisen der Umstieg in die HD-Welt langsam aber sicher lohnen - zumal auch Filme auf DVDs bzw. deren Nachfolgern HD-DVD und Blu-ray ganz neue Details offenbaren.                  

 
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.