Test: SOCOM: Special Forces (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
20.04.2011
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Strategie oder Glückssache?

Klingt gut, oder? In der Praxis geht auch mein sorgfältig geplanter zweiter Angriff auf das Gegnergrüppchen im Innenhof schief. Schuld daran ist das blaue Team, welches es schon vor meinem Befehl geschafft hat, die Aufmerksamkeit der Widersacher auf sich zu ziehen. Leider funktionieren geplante Manöver bei weitem nicht so häufig wie in Tactical Strike. Okay, dann packe ich also wieder die Holzhammer-Methode aus:
Vorsicht, explosiv!
Diesmal halte mich etwas defensiver im Hintergrund und gehe nicht so oft aus der Deckung. Jetzt zeigen meine Kameraden sich von ihrer guten Seite, denn sie schalten erheblich mehr Feinde aus als in den meisten Konkurrenz-Shootern. Einen Mitstreiter hat es zwar erwischt, aber ich päppele ihn nach dem Gefecht schnell wieder auf und weiter gehts!

Ein Weilchen später schlagen wir uns durch den dicht bewachsenen Dschungel. Als wir uns hinter einem Felsvorsprung  um eine Biegung schreiten, entdecke ich auf einer Anhöhe zwei Scharfschützen. Jetzt ist wieder das goldene Gold an der Reihe: Ich markiere die beiden Camper und ein paar Sekunden später hat sich das Problem erledigt. Da sich der Rest der Baggage zwischen  einigen Holzhütten verschanzt hält, gibt es kurz darauf noch ein hitzige Schießerei.

Auf leisen Sohlen

Als Ausgleich dazu stehen ein paar ruhigere Schleich-Missionen auf dem Programm, in denen ich auf ein schallgedämpftes Scharfschützengewehr zurückgreife und wie Sam Fisher die Leichen im Schatten verstecken kann. In einem Dörfchen hefte ich mich z.B. an die Fersen meiner Zielperson, damit ich ihm eine Wanze unterjubeln kann. Zunächst harre ich ein Weilchen am Startpunkt aus, bis die zwei ersten Wachen ihr Schwätzchen beendet haben und husche im Schatten über eine Treppe bis auf das Dach einer Hütte, um die Lage zu überblicken.   Ich schleiche mich hinterrücks an den dort patrouillierenden Gegner heran und erledige ihn mit einer lautlosen Messer-Attacke. Obwohl die ersten Wachen sich schon ein Stückchen hinter mir befinden, haben sie Wind von dem Mord bekommen, rufen im Nu ihre Kollegen herbei und umstellen mich: Mission gescheitert. Auch als ich sie beim nächsten Mal mit einer geworfenen Patronenhülse ablenken will, wird das nicht von Erfolg gekrönt. Also überdenke ich meinen Plan und probiere einen komplett anderen Weg: Ich schleiche am linken Rand des Hangs hinunter.

Diese Route war eine gute Entscheidung, denn dort  gibt es deutlich mehr schattige Verstecke und weniger Personen, die mir in die Quere kommen können. In  solchen Momenten sorgen die spielerischen Freiheiten für diebische Freude. An anderer Stelle funken aber verwirrende Aufgabenstellungen oder automatische Scripts dazwischen: Als ich z.B. am Hafen am Rande einer Schiffsreling entlang renne, werde ich wieder und wieder entdeckt. Was ich auch versuche, es endet mit dem Bimmeln der Alarmglocke und endlosen Schusssalven. Kurze Zeit später merke ich allerdings, dass die Szene dank eines Scripts gar nicht anders ablaufen kann - ich muss schlicht und einfach die Beine in die Hand nehmen und so schnell wie möglich vorm Kugelhagel zum nächsten Zielpunkt fliehen.

Gemeinsam sind wir stark!

Ein kleines Highlight sind die sechs Koop-Missionen: Dort können fünf Spieler Seite an Seite in den Kampf ziehen. Je nach Variante muss entweder geheime Informationen oder ein feindlicher Commander lokalisiert werden. Wenn man vor einer Runde die Anzahl der Feinde hochschraubt, wird es fast so hitzig wie in einem Arena-Shooter. Wer taktisches Geschick und Team-Fähigkeit unter Beweis stellen will, sollte die Zahl der Widersacher herunterregeln und ihnen eine gute KI verpassen. Dann nämlich will jeder Schritt gut überlegt sein:
Die Leiste unter der Karte verrät in den Stealth-Missionen, wie auffällig sich der Spieler verhält.
Wenn alle fünf blindlinks losstürmen, ist die Runde schon nach wenigen Sekunden vorbei. Erinnert eure Freunde aber daran, vor dem Match ihre Headsets aufzuladen. Wenn man sich abspricht und koordiniert vorgeht, macht der Angriff auf die verschanzten Gegner einen Heidenspaß. All zu lang währt die Freude allerdings nicht, denn die fünf Missionen in zwei Spielvarianten sind schnell durchgezockt und bieten bei weitem nicht so viele Konfigurationsmöglichkeiten wie z.B. die Feuergefechte in Halo: Reach.

Wer sich länger mit dem Spiel beschäftigen möchte, sollte sich also in die Online-Matches stürzen. Bis zu 32 Teilnehmer tummeln sich auf den meist mittelgroßen Karten. Im klassischen Team-Deathmatch geht es recht hektisch zu, Taktiker kommen dagegen in Bomb Squad auf ihre Kosten: Das Team muss einen Bombenspezialisten sicher zu den feindlichen Sprengladungen eskortieren, damit er sie entschärfen kann. Hier kommt es auf eine gute Kommunikation an - in meinen Matches erwiesen sich die Mitspieler meist als recht kommunikativ und gaben kurze, klare Kommandos, welche deutlich in meinem Jabra-Headset ankamen. Auch beim Netzcode gibt sich Zipper wieder keine Blöße: Sogar wenn ich mit US-Amerikanern von der Westküste zusammen spielte, liefen die Matches erfreulich flüssig ab. Starke Lags traten so gut wie überhaupt nicht auf. In nationalen Lobbys kann man sich bei Ranglisten-Spielen aber nicht mehr treffen - stattdessen landet man beim Start einer Runde direkt in der Spielervermittlung und bekommt einige Gegner zugelotst.

         

Kommentare

AnklebreakerHS schrieb am
Ich hätte mal eine Frage an alle, die das Spiel bereits besitzen:
Gibt es in diesem SOCOM-Teil auch wieder die typischen Länderlobbys? Für mich ist das ein absolutes KO-Kriterium, denn mir geht dieses Zufallsgezocke wie in diversen CoD-Teilen auf den Senkel!
SOCOM hat immer von der Community gelebt, daher hoffe ich dass es wieder diese Funktionen gibt. Der Test gibt diesbezüglich leider gar nichts her.
Yangus94 schrieb am
iapetus hat geschrieben:@bruchstein
Mir ist aufgefallen... du redest alles Mies. Einfach alles. Nicht ernst zu nehmen und nicht Lustig.
naja... bruchstein hat ja sowieso übertrieben hohe ansprüche...:roll:
keine ahnung, was der kerl immer so erwartet oder sich wünscht
aber anscheinend ist er so sehr verbittert, dass er versucht mitm "alles-war-früher-besser" die jetzige spielegeneration als dreck zu bezeichnen...
musst dir ma die tests auf seinem profil angucken... fast kein spiel hats über 50% geschafft, na klar gibts auch noch heute extrem viel mist aber anscheinend ist er klaustrophobisch veranlagt und setzt bei jedem (mehr oder weniger) solidem spiel die wertung 50% runter :lol:
mir scheints auch iwie so als hätte er sich im hobby oder zumindest im genre geirrt :roll:
najah... is ja ein freies land hier :D
iapetus schrieb am
@bruchstein
Mir ist aufgefallen... du redest alles Mies. Einfach alles. Nicht ernst zu nehmen und nicht Lustig.
bruchstein schrieb am
Das Game ist auch online der übliche extrem WuselballerkilldeathRespawn im 10 Sec Trackt MilitaryShooter Schrott....überflüssig wie ein pickel am Arsch......Shooter festigen immer mehr ihren Ruf des Stupid Kiddi Gaming.... :D
iapetus schrieb am
Habe ca. 60% durch und bin wie erwartet zufrieden. Story finde ich sogar gut denn die auseinander setzungen mit Sniperdame 45 sind gut inszeniert und haben sogar tiefe. Da geht auch ein 2. und 3. durchgang denn ich glaube erst wenn man schon erfahrung in dem Gelände hat kann man seinen Trupp an taktische punkte ordern die beim ersten mal noch garnicht zu sehen waren. Es gibt nämlich oft nicht nur eine Flanke links und rechts sondern noch einige Schleichwege mehr. Jetzt noch in den MP dann ist das Spiel ein gutes Paket.
schrieb am