Test: The Swapper (Geschicklichkeit)

von Eike Cramer



The Swapper: Auch auf der PlayStation ein Hit?
Philosophie & Rätsel im Weltraum
Entwickler:
Publisher: Curve Digital
Release:
30.05.2013
06.08.2014
06.08.2014
06.08.2014
06.11.2014
05.06.2015
Erhältlich: Digital (Steam), Entwicklerseite
Spielinfo Bilder Videos
Sein oder nicht sein? Diese Frage steht beim Puzzle-Plattformer The Swapper aus dem Hause Facepalm im Mittelpunkt. Während man seinen Weg durch eine verlassene Raumstation bahnt, erkundete man letztes Jahr auf dem PC philosophische Grenzgebiete. Kann das Sci-Fi-Abenteuer auch auf der Konsole überzeugen?


Die Frage nach dem Sein

Wer sind wir? Was es ist, das uns von Tieren unterscheidet? Es gibt weder einen physischen noch einen metaphysischen Hinweis darauf, wie aus dem Chaos aus Nervenzellen, chemischer Reaktion und elektrischen Impulsen in unserem Gehirn so etwas Elementares wie das Bewusstsein für das eigene Ich entstehen konnte. Niemand weiß, wo sich dieses Ich, die Seele, versteckt, geschweige denn, ob es jemals möglich wäre die Persönlichkeit eines Menschen zu extrahieren und losgelöst vom Körper aufrecht zu erhalten.

Auch ich kann nicht erklären wie dieser merkwürdige Transfer meines Ichs stattfindet. Ich weiß nur, dass das Gerät in

Die düstere Atmosphäre von The Swapper wird durch die tolle Kulisse sehr gut transportiert.
Die düstere Atmosphäre von The Swapper wird durch die tolle Kulisse sehr gut transportiert.
meinen Händen dazu fähig ist. Außerdem kann es vier Kopien meiner selbst herstellen, die mein Verhalten exakt imitieren. Jede dieser leeren Hüllen kann ich mit einem einfachen Tastendruck übernehmen. Wie ein Energiestrahl bündelt der Swapper dann mein Bewusstsein und überträgt ihn auf einen dieser Klone, meinen Körper als unbeseelten Automaten zurücklassend. Gefunden habe ich dieses mysteriöse Gerät auf jenem verlassenen Planeten, auf dem meine Rettungskapsel notgelandet ist. In dieser habe ich die Raumstation Theseus, die im Orbit um den Planeten kreist, zwangsweise verlassen müssen. Doch wer mich ins All katapultierte, wer ich bin oder was passiert ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur: Ich bin!

Komplexe Lichtspiele

Zurück durch den noch mit Energie versorgten Teleporter der leeren Mine finde ich mich auf der völlig verlassenen Raumstation wieder. Dunkle Gänge, sporadisch beleuchtete Säle, Schlafräume und Foschungseinrichtungen erwarten mich. Teilweise sind sie mit fremdartigen Pflanzen überwuchert und manchmal muss ich Vakuum und Schwerelosigkeit überwinden, um die nächste Kammer zu erreichen. Langsam taste ich mich durch die riesige Station und finde immer wieder Kugeln, die mir verschlossene
Das Artdesign ist sehr abwechslungsreich und verbindet Elemente vieler Sci-Fi-Universen.
Das Artdesign ist sehr abwechslungsreich und verbindet Elemente vieler Sci-Fi-Universen.
Türen öffnen oder Zugriff auf verschlüsselte Konsolen gewähren. In regelmäßigen Abständen finde ich auch große, porös wirkende Felsbrocken, in deren Nähe mich das Gefühl beschleicht als würde jemand kryptische Worte direkt in meinen Verstand flüstern. Telepathie oder pure Einbildung? Und wer ist dieser andere Mensch, der sich offensichtlich noch in der Station umherbewegt, mir mal droht, mal hilft? Und was hat der Swapper mit dieser ganzen Situation zu tun?

Je weiter ich in die Station vordringe, desto komplizierter wird es, die wichtigen Entschlüsselungskugeln zu finden, um meinen Weg fortzusetzen. Ich muss immer komplexer werdende Rätsel lösen, um die versteckten Gegenstände zu erreichen. Im Weg sind mir dabei rote Lampen, die eine Übertragung meines Bewusstseins verhindern und blaue Lampen, in deren Lichtkegel ich keine Klone platzieren kann. Diese muss ich  ausschalten oder umgehen und dazu meine Gruppe aus Kopien geschickt positionieren, kniffelige Schalterrätsel entwirren und teils winzige Zeitfenster. Das fordert und lässt mich manchmal lange Zeit über die Bewältigung einzelner Passagen grübeln, zumal einfaches Ausprobieren meist zu keiner Lösung führt.

Einzig genaues Betrachten der Umgebung und Kenntnis der Funktionsweise des Swappers helfen mir die verschlossenen Passagen zu öffnen. Nach der Lösung eines Rätsels beschleicht mich allerdings oft genug das Gefühl, das Offensichtliche unbewusst ignoriert zu haben. Immer wieder schicke ich dabei meine Klone in den Tod, sind es doch nur seelenlose Hüllen, die an den Decks der Theseus-Station zerschmettern. Während mir kein Nachteil aus dem Ende meiner Kopien entsteht, wachsen in mir mit der Zeit aber Zweifel: Was ist, wenn mit jedem Tod doch ein Stück meiner Seele verschwindet? Schließlich kann ich meine Klone durch Berührung auch wieder zu mir selbst hinzufügen. Macht das einen Unterschied?

Kommentare

GamepadPro schrieb am
hab ich mir kurz angeschaut: die rätseln erinnern mich an das geniale Braid, wo in einigen levels ein klon entsteht, wenn man die zeit dreht. zudem musste ich an den film Prestige - Meister der Magie denken.
ich hab bei Fez einen rückzieher gemacht, als ich hörte, die rätsel seien nur codes. in Swapper wird das wohl nicht der fall sein.
Jörg Luibl schrieb am
Wertung für PS Vita wird nachgeliefert.
Minobert schrieb am
weiß wer, obs die deutschen Untertitel auch in die PC Version schaffen sollen?
SG1984 schrieb am
Wieso wird die Vita Version unterschlagen? :Häschen:
Die ist doch auch Teil des Cross Buy Pakets.
schrieb am