Star Power?
Es ist eine mächtige Sammlung an Comic-Stars, die Spike Chunsoft hier im Auftrag von Bandai Namco zusammengetrommelt hat. Während ich die Stars aus Naruto Shippuden, Bleach, Fist of the North Star, Saint Seiya, One Piece oder DragonBall Z entweder aus anderen Spielen, Film oder TV kenne, musste ich bei den übrigen integrierten Lizenzen passen. Wer jedoch auch mit Manganime wie Beelzebub, Assassination Classroom, Haikyuu!!, Medaka Box, Phwoo! Blows the Jaguar oder "This is Kameari Park Police Station, Katsushika Ward" etwas anfangen kann und darüber hinaus ein Faible für Prügler hat, wird wahrscheinlich ein breites Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriegen - immerhin dürfte J-Stars Victory Vs Plus (JSV) dann der heilige Gral sein.
Die Kulisse ist ordentlich, kann aber nicht über Durchschnittswerte hinauskommen.
Über 50 Figuren aus 30 Lizenzen stehen zur Verfügung, um sich in Zwei-gegen-Zwei-Kämpfen (plus einem Hilfscharakter pro Team als Smartbomb mit Abkühltimer) die Standard-Attacken ebenso um die Ohren zu hauen wie die mächtigen Spezialangriffe. Diese kosten entweder Kondition, die sich erst nach und nach wieder auflädt. Oder aber sie benötigen einen so genannten Siegtaumel, aus dem heraus man einen verheerenden Sonderstatus aktiviert, der allerdings mühsam über erfolgreiche Aktionen aufgeladen werden muss - soweit die Theorie.
Erstaunlich variabel
In der Praxis wird man dank der überschaubaren Steuerung mit zwei Angriffsknöpfen, einem Block, einem Spezial-Modifikator (kostet Kondition), Sprung, Sprint sowie Zielaufschaltung nicht überfordert und kann schnelle Erfolgserlebnisse feiern. Der Verzicht auf Richtungskombos à la Street Fighter (Oben-Unten-Rechts-Schlagtaste), kommt dem arcadigen und auf schnelle Action getrimmten Spielfluss zu Gute: Man wird auch ohne Knoten in den Fingern mit abgefahrenen Kombos, effektgeladenen Spezialattacken und zerstörbarer Umgebung belohnt. Besonders bemerkenswert: Die gut 40 zur Verfügung stehenden Hauptcharaktere spielen sich in den
Die Kämpfe sind angenehm hektisch, manchmal chaotisch und mitunter schlichtweg absurd.
allermeisten Fällen angenehm unterschiedlich. Man muss ihre Reichweite ebenso einkalkulieren wie ihre spezifischen Bewegungsoptionen beim Sprint oder die allgemeine Geschwindigkeit. Abgesehen davon, dass ihre sehenswerten "ultimativen Angriffe" mitunter unglaublich imposant, dann wiederum unglaublich witzig oder schlichtweg herrlich absurd sind, bekommt man so Lust, mit den Figuren zu experimentieren; zumal diese Mega-Attacken noch lange keine Sieggarantie darstellen.
Denn man muss auch noch eine weitere ganz spezielle Mechanik bei J-Stars beachten: Nach einem heftigen Niederschlag oder einer verheerenden Kombo kann man als Angreifer nicht einfach weiter Knöpfe und Gegner malträtieren. Stattdessen muss man warten, bis der Gegner nach einer kleinen Pause, die man am ehesten mit einem Respawn vergleichen kann, wieder kampfbereit ist. Mit diesem kleinen Kniff bekommen die Duelle eine sehr spezielle Dynamik, bei der es Spike Chunsoft schafft, dass der Fluss dennoch nicht unterbrochen wird.