Killzone: Shadow Fall26.08.2013, Michael Krosta
Killzone: Shadow Fall

Vorschau:

Battlefield 4, Call of Duty: Ghosts und Killzone: Shadow Fall (ab 19,98€ bei kaufen): PS4-Spieler haben bereits zum Start der neuen Konsole die Qual der Wahl zwischen drei potenziellen Shooter-Hits, die sich auf der gamescom vor allem hinsichtlich der Mehrspieler-Komponenten von ihrer besten Seite zeigen wollten. Mit welchen Argumenten versucht Guerilla Games, sich von der Konkurrenz abzusetzen?

Bei der Konzeption der Mehrspieler-Modi setzten sich die Entwickler drei Ziele: Zum einen sollten die Gefechte leicht zugänglich sein und es auch Frischlingen ermöglichen, den Controller in die Hand zu nehmen und einfach loszulegen. Zum anderen sollte es aber auch die Möglichkeit bieten, sich als Spieler ständig zu verbessern. Außerdem wollte man es umsetzen, dass die Community ihren Teil zur Evolution, dem Wachstum und der Langlebigkeit beiträgt.

Um den Einstieg relativ simpel zu halten, bietet man lediglich drei Klassen zur Auswahl, die sich dafür deutlich voneinander unterscheiden: Als Assault ist man quasi an vorderster Front unterwegs und geht keiner direkten Konfrontation aus dem Weg. Spielt man als Scout, agiert man dagegen eher im Hintergrund, sucht sich sichere Positionen und lässt dann z.B. das Scharfschützengewehr sprechen. Wer sich für die Support-Klasse entscheidet, sollte vor allem über Teamgeist verfügen, ist man doch hier für die medizinische Versorgung der Mitstreiter verantwortlich, kann Luftschläge anfordern oder sich um Respawn-Punkte kümmern. Für jede der drei Klassen standen jeweils drei

Technisch übertrifft Guerilla selbst Battlefield 4 - zumindest auf der PS4.
Technisch übertrifft Guerilla selbst Battlefield 4 - zumindest auf der PS4.
vorgefertigte Waffen- und Ausrüstungszusammenstellungen (Loadouts) zur Wahl, mit denen ich experimentieren konnte. Im finalen Spiel soll es aber auch möglich sein, eigene Loadouts zu erstellen. Da passt es gut, dass im Gegensatz zu anderen Shootern von Anfang an alle Waffen und Fähigkeiten wie der verminderte Rückstoß, höhere Bewegungsgeschwindigkeit oder leisere Geräusche beim Rennen freigeschaltet sind.

Auch beim Erfahrungssystem beschreitet Guerilla einen anderen Weg: Anstatt den Spieler für Standardaktionen wie Kopfschüsse, Assists etc. mit Punkten zu belohnen, müssen hier ganze Listen – so genannte Challenges – abgearbeitet werden, bevor man im Rang aufsteigt. Diese umfassen z.B. Anforderungen, mit einer vorgegebenen Waffe eine bestimmte Anzahl an Tötungen zu erreichen, eine Runde ohne Respawn zu überstehen oder eine Serie in einer festgelegten Klasse hinzulegen. Satte 1500 dieser Challenges wird es geben und ich finde die Idee klasse: Zwar wird man hier vielleicht nicht so schnell aufsteigen wie in anderen Spielen, doch lernt man die Vielfalt kennen, die Shadow Fall im Mehrspielermodus zu bieten kann. Außerdem verhilft das Meistern der Herausforderungen nicht nur zu einem höheren Rang, sondern schaltet auch Modifikationen für Waffen wie Zielrohre und verbesserte Spezialfähigkeiten frei.

Das Montieren eines Schutzschilds zählt zu einer der Spezialfähigkeiten, mit denen man u.a. auch Geschütze montieren kann.
Das Montieren eines Schutzschilds zählt zu einer der Spezialfähigkeiten, mit denen man u.a. auch Geschütze montieren kann.
Guerilla Games lässt den Spielern quasi die totale Freiheit, wie sie ihre Partien gestalten wollen: Die Warzone bietet alle erdenklichen Möglichkeiten, die Regeln den eigenen Wünschen anzupassen und dadurch mehr Würze in den Kampf zwischen Helghast und der Vekta-Streitmacht zu bringen. Neben der Einschränkung für bestimmte Waffen und Ausrüstungsgegenstände darf man z.B. festlegen, dass ausschließlich Kopfschüsse als erfolgreicher Kill anerkannt werden. Ich habe selten ein Spiel erlebt, das einem dermaßen viele Anpassungen erlaubt – man hat wirklich das Gefühl, die komplette Kontrolle über das Schlachtfeld zu haben. Derzeit denkt man bei Guerilla bereit über Erweiterungspakete nach, um noch mehr Varianten bei der Erstellung von Warzones zu erlauben. In diesem Zusammenhang kommen auch die Community-Funktionen zum Tragen: Zwar werden eine ganze Reihe offizieller „Warzones“ geboten, doch kann man seine eigenen Regel-Sets mit der ganzen Welt teilen. Kommen sie gut an, besteht die Chance, dass sie innerhalb der Suche prominenter platziert werden. Schön auch, dass jede Warzone über eine separate Bestenliste verfügen wird.

Clan-Optionen sind genauso mit an Bord wie die Möglichkeit, sowohl in Online- als auch Offline-Partien Bots mitmischen zu lassen. Zusätzlich feiert der Party-Chat seine Premiere. Stehen bei der Veröffentlichung schon die ersten zehn Karten zur Auswahl, versprechen die Entwickler schnellen Nachschub. Tolle Sache: Weitere Maps sollen ohne zusätzliche Kosten angeboten werden – ein Satz, von dem besonders Call-of-Duty-Spieler nur träumen können.

Auf der Karte "The Wall" wird die Kulisse etwas düsterer.
Auf der Karte "The Wall" wird die Kulisse etwas düsterer.
Gute Nachrichten gibt es auch von der Technik-Front zu vermelden, denn während Guerilla bei der Kampagne weiter auf 30 Bilder pro Sekunde setzt, wird die Bildrate im Mehrspielermodus verdoppelt, so dass man in der gleichen Liga spielt wie CoD und Battlefield 4. Entsprechend flutscht die Action auch hier herrlich flott über die Mattscheibe, obwohl es noch vereinzelt zur kleinen Ruckeleinlagen kam, die bis zur Fertigstellung hoffentlich noch behoben werden. Für mich eine kleine Überraschung: Killzone: Shadow Fall sieht besser aus als Battlefield 4! Zumindest, wenn man beide Spiele auf der PS4 miteinander vergleicht, denn an die PC-Pracht des DICE-Shooters kommt auch der Killzone-Ableger nicht heran. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass Frostbite 3 quasi die komplette Zerlegung der Umgebung erlaubt, während sich die Zerstörung hier in Grenzen hält.

Genau wie in bisherig gezeigten Ausschnitten der Kampagne dominierten auf der ersten Karte (The Garden) kräftige Farben und es war ein Genuss, die saftig grünen Gräser zu durchstreifen oder an orangenen Sonnensegeln vorbei zu hechten. Deutlich düsterer wurde es bei der zweiten Karte (The Wall) mit ihrem Regenwetter und etwas heruntergekommenen Bauwerken, die wieder mehr an die Schauplätze erinnert, die man eigentlich mit der Reihe verbindet.

Ausblick

Wie schon bei den Vorgängern gefällt mir auch hier wieder die erfreulich hohe Dynamik auf den Schlachtfeldern, da Missionsziele ständig variieren und nahtlos ineinander übergehen. Eines steht jedenfalls fest: Freunde gepflegter Online-Gefechte werden bis zum Ende des Jahres mit ein paar echten Krachern bedient – und Killzone: Shadow Fall gehört nach dieser überzeugenden Vorstellung eindeutig mit dazu!    

Einschätzung: sehr gut / Fit 4 Hit

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