Bloodborne12.06.2014, Jan Wöbbeking

Vorschau: Der actionreiche Souls-Bruder?

Nachdem ein erster Videoschnipsel durchgesickert war, präsentierten Sony und From Software auf der E3 selbst eine frühe Fassung des PS4-exklusiven Titels Bloodborne (ab 11,98€ bei kaufen) (vormals Project Beast). Bei ihrer kurzen Vorspiel-Session betonten die Entwickler mit Nachdruck, dass das Spiel nicht zur Souls-Reihe gehöre. Trotzdem erinnerten die langsamen, wuchtigen Bewegungen und das finstere Design natürlich an die Rollenspielklassiker aus gleichem Hause. Bloodborne präsentiert sich allerdings actionreicher und offensiver: Statt eines Schildes trug der Protagonist eine Flinte mit sich herum. In der anderen Hand hielt er eine Art überdimensioniertes Rasiermesser, das sich für weitere Distanzen ausklappen ließ, den Hieb dadurch aber verlangsamte. Die Kämpfe gegen infizierte Bewohner und eklige Monster wirkten durchdacht und taktisch: Der Entwickler reagierte auf die Attacken mit geschickten Ausweich-Bewegungen und gezielt platzierten Schlägen. Das Waffenarsenal soll sich später natürlich ein wenig aufmotzen lassen.

Farben sind etwas für Weicheier!
Als Inspiration für die sehr finstere und schmutzige Welt des 19. Jahrhunderts dienen Vorbilder wie H.P. Lovecraft und gotische Architektur: In der siechenden Stadt leidet die Bevölkerung unter einem mysteriösen Virus. Viele der psychopathischen Zeitgenossen versteckten sich in der Dunkelheit und überraschten den Helden, indem sie wie in einem Horrorfilm hinter Türen und aus Gassen hervorsprangen. Besonders schön eklig sahen die mit Geschwüren übersäten Riesenkrähen aus, welche sich und ölverschmiertem Gefieder langsam über den Asphalt schleppten – dann aber blitzschnell attackierten. Zum Schluss stand ein Kampf gegen einen halb zerfetzten Riesenwolf auf dem Programm – das Gefecht wurde von angemessen apokalyptischen Chorgesang begleitet.

Obwohl die Gassen sehr schmal wirkten, wiesen die Entwickler darauf hin, dass sie viel Wert auf Entdeckung legen. Zwischendurch kletterte der Held immer mal wieder an einer der gotischen Kathedralen hinauf oder erforschte beim zweiten Durchlauf der Demo einen alternativen Weg durch ein Haus. Technisch wirkte das Gezeigte weniger beeindruckend. Man sollte die Probleme in solch einer frühen Fassung zwar nicht überbewerten, aber im Vergleich zur grafisch starken Konkurrenz wirkten das starke Ruckeln und die einfach gehaltenen Animationen natürlichnicht gerade beeindruckend. Das stimmige Design und die langsamen wuchtigen Gefechte lassen trotzdem auf ein spannendes Action-Adventure hoffen.

Einschätzung: gut

Ausblick

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