God of War15.06.2016, Jan Wöbbeking

Vorschau: Erziehung auf nordische Art

Cory Barlog will das kommende God of War (ab 17,50€ bei kaufen) dazu nutzen, eine Vater-Sohn-Geschichte zu erzählen. Ein paar Jahre nachdem der Creative Director von Sony Santa Monica Vater wurde, soll auch Kratos einen Sohn aufwachsen und aufleveln sehen, aus einer neuen freien Schulterperspektive. In LA zeigte Sony uns ein paar weitere wuchtige Kämpfe in nordischer Kulisse.

Neue Perspektiven

Wer die Pressekonferenz gesehen hat, wird die Schönheit des Waldes gesehen haben, durch den Kratos sich in Begleitung seines Sohns kämpft. Zwischen idyllisch verschneiten Zweigen und zerklüfteten Felsen begegnen dem Duo immer wieder magisch glühendes Wild, Skelettkrieger aus der nordischen Mythologie und fette Trolle. Gelungen wirken auch die geschmeidigen Animationen bei wuchtigen Hieben und die unsicheren Gesten des Jungen. Wo genau die beiden unterwegs sind, wollte Leveldesigner Rob Davis nicht verraten und auch davon abgesehen gab es zum Großteil der Fragen nicht wirklich eine Antwort. Da nur eine leicht erweiterte Version der Demo aus der Pressekonferenz gezeigt wurde, gab es also nicht all zu viel Neues zu erfahren.

Aller Anfang ist schwer...was sich gut an der natürlichen Gestik ablesen lässt.
Zu Beginn werde ich Zeuge davon, wie der aus der Antike scheinbar in nordische Gefilde umgezogene Held seinen Sohn mit aus der Hütte nimmt, um ihn auf die Jagd mitzunehmen. Ein prägender Moment ist natürlich, als der Vater die Hand seines zögernden Sohnes führt, um mit der Klinge einen blau glimmenden Elch zu erlegen. Solche Situationen sollen immer wieder ins Spiel eingestreut werden, um die Bindung zu stärken. Aus diesem Grunde habe man auch im Vergleich zu den Vorgängern die Perspektive gewechselt – damit der Spieler in emotionalen Momenten beide Figuren aus nächster Nähe sieht. Auch im Gemetzel soll man den Jungen so besser im Auge behalten können, da er auf eigene Faust mitkämpft. Mit Hilfe der Quadrat-Taste lassen sich auch Befehle zum forscheren Angriff erteilen, damit er z.B. in brenzligen Situationen elektrische Pfeile statt der gewöhnlichen Exemplare benutzt.

Erfahrung macht groß und stark

Der Sprössling soll vor allem dabei helfen, das Gewusel kleinerer Gegner auf Abstand zu halten. In brenzligen Momenten zieht er sich laut Davis meist geschickt aus der Affaire, so dass man sich offenbar nicht all zu sehr um ihn sorgen muss. Eine wichtige Motivation soll seine Verbesserung sein, da er die Erfahrungspunkte einstreicht und im Laufe des Spiels auch größer wird. An Kratos gehen dagegen die Ressourcen, mit denen sich die Ausrüstung aufrüsten lässt.

Gestatten: Troll. Nordischer Troll.
Der für das Szenario erstaunlich luftig gekleidete Held schleudert für Distanzattacken einfach seine Axt wie einen Boomerang, wodurch er auch ein wenig Beute an entlegenen Orten erreichen kann. Das Action-Adventure spielt zwar nicht in einer offenen Welt – hier und da sollen sich aber abseits des Weges oder an Gabelungen abgelegene Pfade erkunden lassen. Die fetten Trolle stampfen zwischen herumwuselnden Skeletten mit einem riesigen geschulterten Steinpfeiler auf den Spieler zu und sprühen ihm immer wieder Lava-Schwälle entgegen. Die Gefechte wirken wuchtig, aber trotzdem noch dynamisch – ab und zu wird beim finalen Schlag auch mal ein Gegner zur Hälfte mit der Axt gespalten.

Leicht zu lernen, schwer zu meistern

Trotzdem bleibt der Ablauf natürlich entsprechend dem mystischen Thema etwas arcadelastiger als z.B. im realgetreueren Klingenkampf For Honor. Passend dazu ist das Kampfsystem laut Davis leicht zu lernen, aber schwer zu meistern. Neuerdings werden Nahkampfattacken mit R2 und R1 gestartet; per L2 zielt man mit der Axt als Wurfgeschoss. Die Kombination L3 + R3 entfesselt schließlich das Rage-Meter, welches sich durch kassierten Schaden auffüllt.

Ausblick

Nachdem die Pressekonferenz unsere Neugier geweckt hat, blieb Sony auf der E3 leider ziemlich sparsam mit der Präsentation neuer Szenen. Viel mehr als am Montagabend bekam man hinter verschlossenen Türen nicht zu sehen und auch die Fragestunde hatte meist nur ein mannigfaltig umformuliertes „No Comment“ zum Ergebnis. Das Gezeigte kann sich aber bereits sehen lassen und macht Lust auf mehr. Das hübsch inszenierte nordische Szenario und die neue Perspektive verschaffen der Serie frische Impulse und auch das martialische Axt-Geschnetzel schien bereits locker-flockig von der Hand zu gehen. Das Aufwachsen und Aufleveln des Sohnes könnte ebenfalls motivieren, falls die Kooperation im Kampf gut umgesetzt wird. Wir freuen uns schon darauf, mehr zu erfahren!

Einschätzung: gut

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