Vorschau: NieR: Automata (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
06.10.2022
06.10.2022
06.10.2022
06.10.2022
06.10.2022
06.10.2022
Erhältlich: Digital (Steam)
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Waffengewalt und Chipmacht

Nachdem in der Demo kaum Gelegenheit war, mit unterschiedlichen Waffen zu experimentieren oder die Programm-Chips von 2B zu manipulieren, konnten auf dem Event schließlich neue Konfigurationen ausprobiert werden. Bis zu vier Waffen lassen sich ausrüsten. Dabei muss man allerdings beachten, dass nur zwei durchschaltbare Sets zur Verfügung stehen. In diesen wiederum ist eine Waffe für schnelle und eine für starke Angriffe verantwortlich, die zu Kombos zusammengefügt werden können. In der Praxis konnte man zumindest in der Anfangsphase keine wirklich gravierenden Unterschiede zwischen den Waffenkombinationen feststellen. Es gab geringfügige Geschwindigkeits- und Effektivitätsdifferenzen. Aber bislang scheint man noch weit von den Variationen und Auswirkungen entfernt zu sein, die man z.B. in DmC Devil May Cry bei den unterschiedlichen Nahkampfoptionen spüren kann. Dafür jedoch lassen sich bei den Spezialangriffen des Fernkampfpods entscheidende Änderungen feststellen. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob die aufladbare Attacke sich als Laserstrahl entleert, in Form eines Hammers die Feinde zerschmettert oder per Speerattacke aus dem Boden die Gegner zu dezimieren versucht. Insofern habe ich noch Hoffnung, dass auch die Nahkampfwaffen auf Dauer relevante Unterschiede zeigen, so dass hier die Action durch ein leicht taktisches Element ergänzt wird. Immerhin haben alle Waffen eine eigene Hintergrundgeschichte, die man nach und nach freischalten kann. Ob und wie diese in den Gesamtkontext eingebunden sind, lässt sich allerdings noch nicht sagen.

Den Fanservice mit dem Blick unter den Rock hat Nier: Automata eigentlich gar nicht nötig.
Den Fanservice mit dem Blick unter den Rock hat Nier: Automata eigentlich gar nicht nötig.
Potenzial hat auch das Chipsystem der Hauptfigur, bei der über Bausteine nicht nur die Anzeigen modifiziert, sondern auch die Fähigkeiten der Figur verändert werden können – was angesichts der ständig zu geringen Speicherplatzes eine interessante, aber nicht in den Fokus gerückte Art der Charakterentwicklung darstellt. Waffen können übrigens bei entsprechenden Händlern verbessert werden, insofern man die nötigen Rohstoffe und genügend Kleingeld gesammelt hat und zur Verfügung stellen kann. Das Geld kann aber natürlich auch in Hilfsmittel wie Energiebatterien oder Köder investiert werden. Letztere kann man nutzen, um die paar Überlebenden Tiere kurzzeitig zu zähmen, damit man auf Ihnen Platz nehmen und durch die Botanik reiten kann. Anfänglich wirkt es zwar seltsam, wenn man auf einem Elch oder einem riesigen Wildschwein galoppiert und die Maschinenwesen aus dem Weg räumt. Doch irgendwann nimmt man es als gegeben hin. Und es ist weitaus weniger irritierend als der ab und an gewährte Fanservice. Das Auf und Ab des ohnehin kurz geschnittenen Kleids von 2N mit dem darunter hervorblitzenden Schlüpfer ist innerhalb des Action-Feuerwerks eigentlich ebenso unnötig wie die automatische Ausrichtung der Kamera beim Hinaufklettern von Leitern, die dann direkt unter den Rock geht. Auf der anderen Seite jedoch spielen diese voyeuristischen Momente fast perfekt in die Basisthematik der maschinellen Menschlichkeit und das scheinbare Bedürfnis der Androiden, alle Sinne und Reize ansprechen zu wollen.
 

AUSBLICK



Nachdem die Demo hauptsächlich genutzt wurde, um das dynamische Kampfsystem zu präsentieren, ging es bei dieser ausführlicheren Anspielmöglichkeit vor allem um die Geschichte und die halbwegs offene Welt des Action-Rollenspiels. Dabei lässt sich zwar noch nicht sagen, ob Automata einen ähnlich emotionalen Eindruck hinterlassen kann wie der Vorgänger aus dem Jahr 2010. Doch die erzählerischen Ansätze um die Menschlichkeit von Maschinen machen definitiv neugierig. Es lässt sich allerdings noch nicht absehen, inwieweit man hier qualitativ mehr als die üblichen Hol-mir-dies- oder Sammel-das-Missionen bieten kann. Technisch ist das brachiale Abenteuer mit seinen offenen Gebieten ansehnlich, wobei ich angesichts der für das Kampfsystem wichtigen konstanten 60 Bilder pro Sekunde das eine oder andere Problem mit Schatten oder detailarmen Texturen gerne in Kauf nehme. Es sieht danach aus, als ob die spielmechanische Expertise von Platinum Games gut mit der erzählerischen Vision von Yoko Taro und Yosuke Saito harmoniert. Nier scheint jedenfalls gut fortgesetzt zu werden.

Einschätzung: gut

Nier: Automata erscheint am 10. März 2017 für PlayStation 4. Eine PC-Version ist bestätigt, der Termin steht aber noch nicht fest.
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Kommentare

DitDit schrieb am
LePie hat geschrieben:
DitDit hat geschrieben:
Mouche Volante hat geschrieben:Gäbe es ein Spiel bei dem sich nackte muskulöse Kerle am Strand räkeln, wäre ich zumindest überrascht, amüsiert und erstaunt über den Mut des Entwicklers.
Gibt es bestimmt. Und es kommt bestimmt auch aus Japan.
Ich trau mich aber nicht danach zu suchen :ugly:
Da gibt es seit knapp 25 Jahren sogar schon eine ganze Reihe zu, welche unterschiedliche Genres bedient:
https://www.youtube.com/watch?v=iQQKXNKBuFs
(BTW: Diese Titel werden zu den Baka-ge gezählt, was frei übersetzt in etwa "Idiotenspiel" heißt.)

Wie geil :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Eirulan schrieb am
LePie hat geschrieben:Könnte wohl eine Art Semi-/Zeit-Exklusivität wie bei RotTR sein.
Tippe auf Marketing Deal mit Sony und deswegen darf man aktuell nix zu sagen.
Der RotTR Vergleich wird nicht so abwegig sein ;-)
unknown_18 schrieb am
Das muss keine Exklusivität sein. Zwei Versionen gleichzeitig zu entwickeln kann ein Studio überfordern und darum macht man erst mal die Konsolen Version fertig, die auch einfacher zu testen ist weil es nicht wie beim PC auf Millionen von Hardware Kombis laufen muss und kümmert sich anschließend um die erweiterte PC Fassung. Erweitert im Sinne von mehr Einstellungs Optionen, Anpassung an Maus+Tastatur Steuerung etc.
Dann warte ich eben länger auf die PC Fassung, wenn ich dafür dann eben keinen 08/15 Konsolen Port am PC kriege und da ich nur Konsolen Spiele kaufe, die es nicht auf PC gibt, muss ich eben auch warten, egal.
Wer da rumjammert gehört nur wieder zu den üblichen Spielern, die keinerlei Geduld mehr haben und nicht warten können. ^^
Eine Andeutung wann man mit der PC Version rechnen kann, wäre aber dennoch praktisch für die eigene Planung. ^^
LeKwas schrieb am
eigentlichegal hat geschrieben:Kam RotTR aber nicht zeitgleich auf den PC?
Nah, zunächst auf X1 und 360, dann mit ein paar Monaten Verspätung auf PC, und dann wieder einige Monate später auf PS4.
Bei Fragen bzgl. eines X1-Ports für Nier: Automata antwortet Yosuke Saito bislang auch nur mit einem "vielleicht", will sich aber noch nicht festlegen und macht die Aussichten unter anderem auch vom Erfolg der beiden anderen Versionen abhängig.
eigentlichegal schrieb am
LePie hat geschrieben:Könnte wohl eine Art Semi-/Zeit-Exklusivität wie bei RotTR sein.
Das wäre wirklich ätzend... ich freue mich sehr auf das Spiel und will endlich am PC loslegen! Kam RotTR aber nicht zeitgleich auf den PC? Oder hab ich das falsch in Erinnerung?
schrieb am