Neues Land, neues Glück
In Dragon Quest Heroes hat es Omega Force geschickt verstanden, sein überschaubares Hack&Slay-Prinzip der Musou-Spiele wie Dynasty Warriors oder jüngst Berserk and the Band of the Hawk mit Elementen des Action-Rollenspiels wie Charakterentwicklung oder umfangreiche Gegenstandsherstellung zu verbinden. Eingebunden in eine Kulisse, die das Artdesign der Dragon-Quest-Serie gut eingefangen hat, konnte Der Weltenbaum und der Tyrann aus der Tiefe überraschend gut unterhalten – was sicherlich auch daran lag, dass man auch bei den spielbaren Helden nicht nur auf zwei neue Figuren traf, sondern auch einen ganzen Haufen bekannter Gesichter aus der gesamten Dragon-Quest-Historie steuern durfte. Allerdings hatte Dragon Quest Heroes auch mit typischen Macken der Musou-Spiele zu kämpfen: Missionsredundanz, relativ kleine Abschnitte und immer wieder ein Hang zum Grind, wenn man immer und immer wieder gegen die stets gleichen Gegner antrat. Für die am 28. April erscheinende Fortsetzung Dragon Quest Heroes 2, die im Westen auf den Untertitel verzichtet, der übersetzt in etwa "Die Zwillingskönige und das Ende der Prophezeiung" lauten würde, hat man sich der Kritik am Vorgänger angenommen.
Die Gefechte werden vor allem bei den Spezialangriffen effektvoll inszeniert.
Man erleichtert sich die Aufgabe auch dadurch, dass man das Geschehen in einem komplett neuen Gebiet ansetzt, den Sieben Königreichen, wo die beiden Haupthelden des Vorgängers zu Besuch sind. Allerdings müssen sie feststellen, dass ihnen das Pech auf den Füßen folgt: Die Sieben Königreiche werden angegriffen und zu allem Überfluss scheint Cäsar, der Anführer der gegnerischen Armee, aus ihrem Heimatland zu stammen, kümmert sich aber nicht großartig um die Verbundenheit, sondern attackiert ohne Rücksicht. Die beiden Helden, die man abseits des Namens nicht editieren kann, müssen nicht nur den Frieden im Land wiederherstellen, sondern auch herausfinden, wieso die Sieben Königreiche überhaupt das Ziel des Angriffs geworden sind.
Wie gehabt
Dabei setzt man im Wesentlichen sowohl auf die Dynamik als auch auf die leichte Zugänglichkeit der Kämpfe, die man auch im Vorgänger erlebte. Immer noch stark auf den Musou-Prüglern basierend, hat man einen starken und einen schwachen Angriff, den man mit diversen Magieattacken ergänzen kann, um sich effektvoll durch die hunderte an Monstern und Bosse zu schnetzeln, die einem im Weg stehen. Man darf wie in Teil 1 durch die bis zu vier zur Verfügung stehenden Kämpfer schalten und sich ihre besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten zunutze machen. Von Monstern fallen gelassene Münzen können gesammelt und aktiviert werden, so dass man sich zusätzliche Hilfe auf die Schlachtfelder holt. Es besteht die Möglichkeit, in der friedlichen Umgebung der Hauptstadt seine Gruppe neu
Die Gebiete sind deutlich größer und offener als im Vorgänger.
zusammenstellen, bei den Händlern neue Ausrüstung zu kaufen oder sie im Alchemielabor selbst herzustellen – alles wie gehabt. Doch dies ist nur die Oberfläche. Denn darunter hat Omega Force an allen Punkten angesetzt – von der Technik bis hin zur Mechanik.
Was in den ersten Stunden sofort auffällt: Dragon Quest Heroes 2 lebt nicht nur vom quietschbunten und weiterhin sehr akkurat eingefangenen markanten audiovisuellen Design der Vorlage. Sondern auch von der blitzsauberen Kulisse, die mit der deutlich gesteigerten Zahl der Gegner oder den massiv vergrößerten Abschnitten keine Probleme hat, schicke 60 Bilder pro Sekunde zu erreichen. Die Welt sieht sehr stimmungsvoll aus, geizt dabei aber nicht mit Details und erfreut im Kampf mit aufwändigen Effekten und spektakulären Sonderangriffen, die meist ganze Heerscharen an Feinden im Staub zurücklassen. Die Kampfkombos und Magieattacken fließen aus den Fingern, während die beinahe „offenen“ Abschnitte nicht nur mit Gegnern, sondern auch mit zahlreichen Geheimnissen locken, von denen sich einige erst offenbaren, wenn man bestimmte Begleiter entdeckt hat, die diesen oder jenen Bereich öffnen. Ein jederzeit außerhalb des Kampfes zur Verfügung stehendes Teleport-System erleichtert die Reise durch die großräumigen Areale – insofern man die jeweiligen Transportsteine besucht und damit freigeschaltet hat.