Special: Resident Evil: Degeneration (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Entwickler: -
Publisher: Sony Pictures
Release:
kein Termin
05.02.2009
Spielinfo Bilder Videos
Die Kunst der Animation

Square und auch Pixar haben mit Filmen wie Final Fantasy, Final Fantasy VII: Advent Children oder auch WALL-E gezeigt, mit welcher Brillanz und Liebe zum Detail moderne computeranimierte Filme aufwarten können. Resident Evil: Degeneration ist jedoch weit davon entfernt, an diese Qualität anzuknüpfen oder sie vielleicht sogar zu übertreffen. Schuld daran
"Sind Sie John Connor?"
sind in erster Linie die mäßig animierten Gesichter der Akteure, die besonders in Nahaufnahmen Emotionalität vermissen lassen. Vor allem Leon kommt die meiste Zeit so kalt und unerschrocken rüber, als wolle er dem Terminator Konkurrenz machen. Selbst in der Grafikengine von Resident Evil 5 sehen die Figuren besser und lebendiger aus als hier. Einen besseren Eindruck hinterlassen die Kulissen, die im Prinzip alles bieten, was sich Resident Evil-Fans wünschen: Dunkle Gänge, markerschütternde Explosionen sowie einen finalen Showdown in einer Forschungsanlage gegen einen ekligen Supermutanten. Dazu gesellen sich ein atmosphärischer Soundtrack, rasante Kamerafahrten und dramaturgisch sinnvoll eingesetzte Zeitlupen-Effekte, wie man sie auch aus manchen Zwischensequenzen der Vorlagen kennt. Wäre Degeneration ein Videospiel, müsste man allerdings eine mangelnde Gegnervielfalt ankreiden, denn bis auf die Standard-Zombies und den finalen Endgegner wird nichts geboten, was eigentlich sonst noch so an mutierten Kreaturen in einem typischen Resident Evil zu finden ist. So trifft man hier weder auf die allseits bekannten Hunde noch Riesenspinnen oder Licker. Schade ist zudem, dass auch Kult-Bösewicht Albert Wesker nicht einmal mit einem kurzen Gastauftritt belohnt wurde - gerade auch deshalb, weil der Film als Übergang zwischen Teil vier
Hat Claire erst eine Waffe in der Hand, haben die Zombies nichts mehr zu lachen...
und dem im März erscheinenden Resident Evil 5 fungieren soll, in dem Wesker ersten Videos zufolge wieder eine größere Rolle spielen wird.

Extras

Neben dem knapp 100-minütigen Hauptfilm, der sowohl die deutsche als auch die englische Original-Tonspur in Dolby Digital bietet, haben es auch ein paar Extras auf die DVD geschafft: So bekommt man zusammen mit ausgewählten Filmausschnitten und Bilder-Galerien eine knappe Übersicht zu allen wichtigen Charakteren, vier Clips mit lustigen Versprechern sowie ein herrliches Pseudo-Interview mit Leon. Außerdem findet sich Trailer zu Resident Evil: Degeneration, Resident Evil 5 sowie diversen anderen Filmen. Mit am interessantesten dürfte allerdings der Blick hinter die Kulissen im Making-Of "The Generation of Degeneration" sein. Es wäre allerdings schön gewesen, auch noch eine Zusammenfassung auf die DVD zu packen, in der die Handlung der bisherigen Spiele noch einmal aufbereitet werden würde, um auch Nicht-Kennern der Serie einen besseren Durchblick zu ermöglichen.

Fazit:

Im Gegensatz zu den drei Realverfilmungen der Videospiel-Reihe werden Fans von Resident Evil: Degeneration sicher nicht enttäuscht sein! Auch wenn der computeranimierte Film technisch anderen Genre-Vertretern wie Final Fantasy VII: Advent Children deutlich hinter hinkt, bekommt man dramaturgisch und atmosphärisch packend inszenierten Survival-Horror im Trickfilm-Format, bei dem die Geschichte der Spiele mit bekannten Charakteren glaubwürdig und vor allem in einem starken Bezug zu den Vorlagen weiter erzählt wird. Wer sich dagegen noch nie eingehender mit Resident Evil beschäftigt hat, wird manche Zusammenhänge vermutlich nicht verstehen und angesichts fehlender Vorkenntnisse stellenweise überfordert sein. Trotzdem liefert Capcom unter der Regie von Makoto Kamiya eine der besten Filmumsetzungen eines Videospiels ab, die darüber hinaus dem Namen Resident Evil würdig ist. Die ganz großen Begeisterungsstürme bleiben aufgrund der etwas antiquiert wirkenden Technik und manchen Schwächen in der Handlung allerdings aus.

Resident Evil: Degeneration erscheint am 5. Februar auf DVD und Blu-ray.     

Kommentare

Tapetenmetzger schrieb am
Besser als die Realfilme ist er allemale.
Aber irgendwie gibt es da auch nichts, was man in den Spielen nicht schon gesehen hätte.
Die Qualität der Animationen geht schon in Ordnung. Die Mimik hätte sicher besser gelöst werden können, aber na ja.
Ich persönlich hätte es toll gefunden, wenn etwas mehr auf Leons und Claires Vergangenheit angespielt worden wäre, ein bisschen mehr Hintergründe zum G-Virus oder so. Na ja..
Zumindest wurde am Ende auf Teil 5 angespielt.
Ooipooi schrieb am
hab' mir eben die DVD zugelegt aber noch nicht geschaut
ist der tatsächlich FSK 16, oder gibt's auch ne 18er Version?
(nur aus neugier, keine Ahnung ob's evtl. ne cut und ne uncut version gibt ^^')
zockirrer schrieb am
fand den film eher mäßig,
trotzdem ich ja übermäßiger resi fan bin
aba besser als der real-schauspieler shit wara auf jednfall :)
trotzdem is leon iwie extrem wannabe tough guy und das wirkt teilweise extrem lächerlich (meine meinung)^^
Have a nice day ;)
MK81 schrieb am
Im Gegensatz zu den Realfilmen mal eine gelungene Umsetzung. Grafisch ( :D ) ist der Film jetzt nicht wirklich schlecht, die Gesichtsanimationen waren meiner Meinung nach sogar recht gut, wenn auch nicht optimal. Gute Story und Kritik, aber wie schon erwähnt, ohne Vorkenntnisse blickt man so manche Anspielung oder sogar die ganze Handlung nicht.
saxxon.de schrieb am
CasanOffi hat geschrieben:Abgesehen davon ist Akira von 1988 - er ist also definitiv alt 8)
Ey ! Ich bin von '83 ! Ich komm Dir gleich da hin ! Alt .. tztz ..
Zum Film: Ich fand den ganz okay. Nicht grad der Reißer schlechthin, aber zumindest ziemlich dicht an der Vorlage.
Was mir nicht gefiel waren die schon von anderen hier erwähnten unglaubwürdigen Szenen (Kopfüber an der Leiter, Umarmung usw.) und die hölzernen Animationen.
Ich hab keine Pixar-Qualität erwartet, aber vor allem von Leon hätte ich etwas mehr erwartet als nur sich bewegende Lippen. Auffällig fand ich vor allem, dass die Haare der Charaktere nicht der Schwerkraft zu unterliegen scheinen. Alles in allem haben mich die Gesichtsanimationen an Spiele wie FF12 oder MGS3 erinnert. An deren Echtzeitvideosequenzen natürlich.
Minimale Bewegungen der Augenbrauen und minimale Lippenbewegungen.
Jemand vor mir schrieb, die Animationen seien ihm grundsätzlich nicht so wichtig, vor allem bei Animationsfilmen (.. wo denn noch? ;)) und hat als Vergleiche Akira oder Mononoke angeführt - aber dabei vergessen, dass diese Filme zu ihrer Zeit in Sachen Animationen bahnbrechend waren und auch heute noch sehr gut aussehen. Ich persönlich finde die Animationen schon wichtig, denn ohne überzeugende Animationen kommt keine Atmosphäre auf.
In diesem Punkt hat RE: Deg für mich völlig versagt, ehrlich. Ausgerechnet einer der beiden Protagonisten ist kaum besser animiert als in einer Echtzeitsequenz aus einem 5 Jahre alten Videospiel. Sorry, bei aller Liebe, aber da kann ich nur sagen: FAIL
Alles in allem ein Film, den man sich als Fan mal anschauen kann, aber selbst dann wird man es wohl nicht mehr als ein Mal tun.
So bleibt Silent Hill wohl die einzige Videospielverfilmung, für die man sich auch vor Nicht-Zockern nicht schämen muss.
edit:
PlastikmanQ hat geschrieben:Weiß nicht warum alle den Film hier so gut finden. Er war besser als RE: Extinction und Apocalypse Now, aber den 1. Realfilm fand ich besser.
Ganz großes, dickes FAIL...
schrieb am