Internationale Spieltage SPIEL26.10.2018, Jörg Luibl
Internationale Spieltage SPIEL

Special: Tipps für die SPIEL 18

Dieses Jahr können wir zwar nicht selbst von der SPIEL'18 berichten, weil Red Dead Redemption 2 alle Kräfte bündelt. Aber wir haben uns trotzdem im Vorfeld umgehört und umgeschaut, um euch ein paar Tipps für die vom 25. bis 28. Oktober in Essen stattfindende Messe zu geben. Die bricht mal wieder Rekorde: Mehr als 1150 Aussteller aus 50 Ländern präsentieren ihre Neuheiten an Karten- und Brettspielen auf 80.000 Quadratmetern. Was soll man sich anschauen? Oder für Weihnachten im Auge behalten? Von uns gibt es zwölf Empfehlungen in alphabetischer Reihenfolge.

BONK (David Harvey)

   Ist das ein Flipper - oder was? Nein. Aber wenn ein physikalisches Brettspiel einen Innovationspreis gewinnt, kann man schonmal genauer hinsehen. Bis zu vier Spieler lassen in je zwei Teams silberne Kugeln aus ihrer Basis rollen, um den hölzernen Ball in der Mitte zu treffen - und möglichst in die gegnerischen Tore zu schießen. Dabei muss man gleichzeitig sein eigenes Tor beschützen. Klingt zumindest nach Arcade-Spaß à la Rollet, aber das Regelwerk und das Prinzip unterscheiden sich auf frische Art.

Deadwood 1876 (Facade Games)

    Ihr sucht ein stimmungsvolles Kartenspiel für bis zu neun Teilnehmer? Dann könnte das edel illustrierte Deadwood 1876 von Travis Hancock einen Blick wert sein. Vor dem Hintergrund der Goldfunde in den heiligen Black Hills der Sioux-Indianer  geht es darum, sich in der gleichnamigen Siedlung mit seinen Kumpanen zu bereichern. Aber wem kann man trauen? Will nicht jeder das Gold am Ende für sich behalten? Es geht um Taktik und Bluffs, um die richtige Balance zwischen Egoismus und Teamwork, wobei auch Würfel zum Einsatz kommen. Das ist die dritte eigenständig spielbare Folge aus der Reihe "Dark Cities".

Discover - Zu Unentdeckten Landen (Asmodée)

     Schade ist zwar, dass das Strategie-Schwergewicht Twilight Imperium 4 noch nicht auf Deutsch finalisiert ist. Aber Asmodée hat trotzdem etwas Besonderes im Gepäck: Discover. Dieses Brettspiel von Corey Konieczka (u.a. Descent, Eldritch Horror) beruht auf einem exklusiven Prinzip, auch "Unique Game" genannt: Jede Box enthält etwas anderes Material, Ausrüstung und auch Geschichten, so dass man überrascht wird und ein einmaliges Set aus Komponenten und Erzählung vor sich hat. Dabei geht es um ein Surviva-Abenteuer: Man wacht ohne Erinnerung in der Wildnis auf, muss die Gegend erkunden, Wasser und Nahrung finden, aber ist sofort in Gefahr. Wird man überleben und das Geheimnis der Story lüften? Zwar können bis zu vier Spieler kooperativ teilnehmen, aber es ist auch für Solisten konzipiert.

Der Herr der Träume (Asmodée)

     Sieht das knuffig aus? In diesem Miniaturen-Abenteuer von Jerry Hawthorne kommen putzig designte Tier- und Fabelwesen zum Einsatz. Bis zu vier Spieler schlüpfen in ihre tapferen Rollen, um Kinder vor einem miesen Bösewicht zu retten. Dabei geht es um taktische Kämpfe als auch Entscheidungen, denn auch die Story sowie die wesentlichen Stationen des Erwachsenwerdens spielen eine Rolle - das auf Englisch "Stuffed Fables" genannte Spiel ist das erste "AdventureBook Game" einer Reihe. Die Präsentation setzt die edle Tradition von Plaid Hat Games (Maus und Mystik) fort.  Das Spiel erscheint kurz nach der Messe.

Fuji (Feuerland Spiele)

    Unter dem "Blue Label" hat Feuerland mit Fuji ein japanisch inspiriertes sowie ansehnlich illustriertes Würfelspiel von Wolfgang Warsch im Angebot. Zwei bis vier Spieler müssen zusammen vor einem Vulkan fliehen, wobei sie gleichzeitig und verdeckt ihre Würfel werfen. Ziel ist es, das rettende Dorf zu erreichen, indem man sich clever als Gruppe bewegt. Die Crux ist allerdings, dass man sich nicht direkt über die Route absprechen kann, weil ja alles verdeckt ist. Also gehören ungewollte Blockaden und Sackgassen dazu - klingt spannend!

kNOW (Ravensburger)

Lust auf ein stets neues Quiz? Dann könnte kNOW interessant sein, denn das Familienspiel aktualisiert seine 1500 Fragen täglich online über den Google Assistant - sogar je nach Standort der Spieler. Allerdings brauchgt man dafür natürlich einen Account bei Google. Das Ganze wird dann komplett von der Sprach-Software eingeleitet und präsentiert, man muss also keine Regeln studieren. Wer lieber offline und klassisch lesend antreten will, kann das digitale Drumherum aber auch abschalten.

Magnastorm (Feuerland Spiele)

Worker-Placement in XXL? Dann seid ihr bei Feuerland Spiele richtig. Magnastormklingt nicht nur gewaltig, sondern hat es auch in sich. Vor einem Science-Fiction-Hintergrund wetteifern zwei bis vier Mächte der Erde um die Kontrolle eines fremden Planeten. Dabei geht es nicht um militärische Konflikte, sondern um die Ausbeutung der Rohstoffe über riesige Maschinen, um das Erfüllen von Aufträgen sowie den Einfluss auf Commander. Wer am Ende das meiste Ansehen gesammelt hat, gewinnt den Wirtschaftskrieg.

Stronghold: Undead (Portal Games)

Auch eine Belagerung kann Spaß machen: In dieser eigenständig spielbaren Erweiterung zu Stronghold geht es auf einem komplett neuen Spielplan zwischen einem Angreifer und einem Verteidiger zur Sache, wobei neben diversen Untoten auch Zauber und Gebäude zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um die inhaltlich und regeltechnisch ergänzte zweite Edition des 2010 erschienenen Titels von Ignacy Trzewiczek.

The Edge: Downfall (Awaken Realms)

Natürlich darf auch ein Miniaturen-Overflow nicht fehlen: In diesem üppig ausgestatteten Endzeit-Abenteuer von MichaÅ‚ Oracz, Krzysztof Piskorski und Marcin Åšwierkot, die Neuroshima Hex! konzipierten, kämpfen sechs Fraktionen über Kartentaktik und Spezialeigenschaften um Gebiete und Macht. Man kann für sich alleine oder in Koalitionen antreten. Das mit fast 500.000 Britischen Pfund über Kickstarter finanzierte Spiel enthält dutzende cool designte Figuren.

Thieves (Merlin Games)

Ist das Legetaktik? Oder doch mehr? Thieves von Nigel Roper sieht nicht nur klasse aus, sondern macht mit seinem interessanten Szenario neugierig: Zwei Spieler wetteifern nämlich um den Goldschatz eines Drachen. Der Spielplan sieht aus wie ein buntes Schachbrett, stellt aber ein Labyrinth von Wegen dar. Ziel ist, als Erster den Schatz zu finden und zu fliehen. Dabei kommt eine Würfelmechanik zum Einsatz, um Bewegungen & Co zu steuern. Thieves konnte bereits Awards einheimsen.

Teotihuacan - Die Stadt der Götter (Schwerkraft)

     Hey, das sieht ja aus wie Mahjong! Aber es geht in diesem edel designten Worker-Placement-Spiel von Daniele Tascini und Dávid Turczi (Tzolk'in: Der Maya-Kalender, Auf den Spuren von Marco Polo) nicht nach China, sondern Mittelamerika. Und die ansehnliche Pyramide in der Mitte des Spieplans repräsentiert die größte Stadt der Azteken. Ein bis vier Spieler kämpfen gegeneinander um den Ruhm der Götter, indem sie ihre Arbeiter möglichst clever einsetzen, Häuser bauen und Technologien erforschen.

Wildlands (Osprey Games)

Wenn Martin Wallace (Waterloo, A Few Acres of Snow) ein neues Spiel macht, darf man neugierig werden. Diesmal geht es nicht in einen historischen Konflikt, sondern in die Welt der Fantasy inkl. Miniaturen. Zwei bis vier Spieler übernehmen die Rolle rivalisierender Fraktionen mit einzigartigen Kartensets, die z.B. eher Nah- oder Fernkämpfe favorisieren. Es geht ums Überleben, um Schätze und Ruhm auf einer hübsch illustrierten Karte.

 
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