Brettspiel-Test: Pocket Battles: Kelten vs. Römer (Wargame (Konfliktsimulation))

von Jörg Luibl



Spielinfo Bilder  
Simples Würfelkampfsystem

Alle Truppentypen der Römer in der Übersicht - vom Imperator bis zum Onager.
Alle Truppentypen der Römer in der Übersicht - vom Imperator bis zum Onager.
Zwischen den beiden Armeen befindet sich zu Beginn noch eine neutrale Gefechtszone, in der es dann Runde für Runde zur Sache geht: Man zieht eine attackierende Einheit nach vorne, der Feind reagiert entweder mit einer abfangenden Einheit für den Nahkampf oder beschießt die heran nahenden mit Fernkämpfern. Das Kampfsystem ist sehr simpel: Man schaut nach einem Wurf, ob das Ergebnis der W6er mit den auf den Plättchen abgebildeten Würfelwerten übereinstimmt – jede Übereinstimmung sorgt für einen Treffer, die der Feind seinen Truppen zuteilen muss. Hat man damit nicht ihre Lebenspunkte dezimiert, ist Vorsicht angesagt: Überlebende schlagen sofort zurück!

Schade ist zwar, dass Formationen keine Rolle spielen und dass man für Überzahlsituationen  keine besonderen Boni bekommt, aber dafür entsteht eine gewisse territoriale Dynamik, sobald es in irgendeinem Feld keine Einheiten mehr gibt – dann darf man nicht nur in den Rückraum vorstoßen, sondern auch diagonal von einer anderen Spalte aus angreifen oder schießen. So kommt es zu regelrechten Auflösungserscheinungen an den Flanken. Gespielt wird entweder bis zur Aufgabe oder bis zu einem bestimmten
Die deutsche Anleitung geht mit anschaulichen Beispielen auf Manöver und Kampfsituationen ein.
Die deutsche Anleitung geht mit anschaulichen Beispielen auf Manöver und Kampfsituationen ein.
Punktwert an Gefallenen. Meist ist so eine Schlacht in dreißig Minuten geschlagen, wobei es angenehm offen hin und her geht.

Ausblick

Ich habe zwar ein Faible für Miniaturen und Wargames: Am liebsten baue ich eine Armee an bemalten Figuren auf, bevor man sich am besten über ein ganzes Wochenende auf einem riesigen Schlachtfeld duelliert. Aber manchmal ist der Tisch vielleicht besetzt oder man hat als Hobby-Feldherr nicht genug Zeit und will zügiger mit Kriegern, Reitern und Bogenschützen loslegen. In diese Lücke stößt Pocket Battles, das neben Kelten und Römern übrigens auch Orks und Elfen sowie andere Fraktionen gegeneinander antreten lässt. Das kleine Spielsystem von Paolo Mori und Francesco Sirocchi inszeniert für knapp zehn Euro schnelle und dabei anspruchsvolle Gefechte für zwischendurch.

Für alle, die eine Wertung vermissen: Wir werden hier nur unsere Highlights vorstellen. Natürlich gibt es auch in der Brettspielwelt einen bunten Mainstream und billigen Murks, aber wir wollen euch alle zwei Wochen kreative Geheimtipps und ungewöhnliche Spieleperlen empfehlen, die man vielleicht nicht in jedem Kaufhaus findet.

Weitere Brettspieltests im Archiv!

Kommentare

the_Andy schrieb am
Oh ja das klingt echt nach ner richtigen Perle.
Schade nur der Kritikpunkt mit den Formationen.
Immer wieder toll eure Brettspiel-Specials! :idea:
ekelhaftes4players schrieb am
Direkt bestellt. So etwas fehlt noch in meiner Sammlung. Danke für den Test.
schrieb am