Gefährliche Tinte
Es erinnert an das geniale Katamari, wenn die matschige Murmel mit jeder Farbe, die sie von den Einwohnern annimmt, größer wird und im ausgewachsenen Zustand sogar ihre Umgebung zerstören kann. Dabei ist de Blob auf dem Wii nicht einmal die Kopie von Namcos durchgeknalltem Kugelschieber, sondern eine aufgebohrte Version des gleichnamigen Studentenprojekts, das es kostenlos als PC-Download gibt. THQ hat dabei wenig - aber nicht zu wenig - getan, um den "Farbpinsel" auf Nintendos Wii zu bringen. Die Story bleibt gleich: Die fiese I.N.K.T. Corporation hat Chroma City die Farbe entzogen und ihr müsst loskugeln, um die Stadt bunt anzuklecksen. Wie das geht? Wenn ihr über einen Bewohner rollt, nehmt ihr dessen Farbe an und verteilt sie anschließend auf alles, was ihr berührt. Kommt ihr mit einem I.N.K.T.-Polizisten (Ink heißt auf Deutsch Tinte) in Kontakt, seid ihr allerdings plötzlich schwarz und müsst in einen Brunnen springen, um das Dunkel loszuwerden.
Vier-Spieler-Schwingen
Wenn ihr wollt, könnt ihr Chroma City nach Lust und Laune einfärben oder ihr nehmt Aufträge der Einwohner an, um bestimmten Gebäuden einen vorgegebenen Anstrich zu verpassen. Je bunter die Stadt, desto mehr Punkte gibt es. Und desto mehr Töne erweitern die anfangs unscheinbare Musik zu einem peppigen Soundtrack. Selbstverständlich kontrolliert ihr den Blob per Remote: Sämtliche Aktionen werden mit einem Schwung des Controllers ausgelöst - wollt ihr auf höhere Gebäude springen, müsst ihr Sprungpunkte treffen, die euch nach oben katapultieren. Bis zu vier Blobs dürfen auf gevierteltem Bildschirm vor einer Konsole antreten. Fünf Spielvarianten gibt es, wobei es in dem vorgestellten Modus darum ging, die meisten Punkte einzusacken. Solisten müssen außerdem Zwischengegner besiegen, wofür sie im richtigen Moment die angezeigten Tasten drücken sollen. Gelingt euch das nicht oder verpasst ihr die vorgegebene Punktzahl, kommt ihr nicht weiter - denn die Stadt öffnet sich ähnlich wie in Katamari nur häppchenweise.
Ausblick
Ausgesprochen umfangreich wird de Blob mit seinen 16 Levels nicht - das Konzept ist einfach und genial, erweckt aber den Anschein eines Pausenfüllers. Die komplett grauen Städte faszinieren allerdings mit ihrer schlichten Brillanz und das kunterbunte Herumwüten macht so viel Laune wie eine Kissenschlacht im frisch aufgeräumten Schlafzimmer. Die Entwickler wollten das Gefühl erwecken, eine riesige Unordnung anzurichten - was ihnen scheinbar mühelos gelingt. Ein Hauch Katamari, eine einfache Steuerung per Remote und gemeinschaftliches Farbbeutel-Werfen mit bis zu vier Kumpels - de Blob könnte ein großer Spaß werden!
Besonderheiten
- Umsetzung des kostenlosen PC-Spiels
- Splitscreen für bis zu vier Spieler
- fünf Mehrspieler-Varianten
- je farbiger das Level, desto umfangreicher der Soundtrack
- unterschiedliche Farben fügen unterschiedliche Töne hinzu
- 16 Levels
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Gegen die Tristesse! Chroma City im Farbrausch. |
- je bunter die Stadt, desto mehr Punkte
- Bosskämpfe mit Quicktime Reactions
- freies Einfärben oder Aufgaben von Passanten
- Blob wächst, je mehr Farbe er aufnimmt
- großer Blob kann Gebäude zerstören
- erreicht über Sprungpunkte große Höhen
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Wirkt grimmig, verbreitet aber gute Laune: de blob. |