Test: Archangel (VR) (Shooter)

von Mathias Oertel



Archangel (VR) (Shooter) von Skydance Interactive
Railshooter mit Riesenmech
Release:
07.2017
07.2017
20.07.2017
20.07.2017
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Der haushohe Mech, in dem man sitzt, könnte auch aus Guillermo del Toros Pacific Rim stammen. Im VR-Titel Archangel kämpft man allerdings nicht gegen eine außerirdische Bedrohung, sondern ist als Racheengel unterwegs, um die Unterjochung der menschlichen Gesellschaft durch eine unbarmherzige Militärfraktion zu beenden. Wir haben uns für den Test ins Cockpit hinter der PlayStation-VR-Brille gezwängt.

Shooter mit Story

Man erfährt nur in Fragmenten, wieso die Umgebungen, die man in seinem turmhohen Mech durchstreift, einen postapokalytischen Eindruck hinterlassen. Man weiß nicht wirklich, wieso man in der Rolle des Rebellen-Toppiloten Gabriel (bzw. Gabrielle, wenn man die weibliche Variante wählt) auf der Seite der Rebellen gegen die Herrschaft der oppressiven Militärdiktatur HMNX (Humanix) kämpft. Doch am Ende der überraschend langen, sich angenehm Zeit lassenden sowie überzeugend inszenierten Einleitung, in der man auch eindrucksvoll mit dem Lift zur Pilotenkanzel des gut 30 Meter hohen Mechs transportiert wird, erfährt man wenigstens, warum man zum Racheengel auf einer Art Selbstmordmission wird, die einen etwa fünf bis sieben Stunden beschäftigen wird.

Das Cockpit hinterlässt vor allem in VR einen sehr plastischen Eindruck und ist eines der Highlights in einer weitegehend soliden Kulisse.
Das Cockpit hinterlässt vor allem in VR einen sehr plastischen Eindruck und ist eines der Highlights in einer weitegehend soliden Kulisse.
Dass die Inszenierung immer wieder mit filmischen Mitteln wie clever eingestreuten sowie in einer verzerrten Pixelwelt spielenden Rückblenden aufgewertet wird, kommt nicht von ungefähr: Skydance Interactive ist die Spielesparte von Skydance Media. Und die wiederum steht als Produktionsfirma seit etwa 2010 hinter Titeln wie Jack Reacher,  World War Z, Mission Impossible Rogue Nation oder den modernen Star-Trek-Filmen. Dementsprechend wird auch die mitunter dramatische Musikuntermalung gut eingesetzt, während die (englische) Sprachausgabe aller Figuren ebenfalls eine hohe Qualität besitzt. Doch nicht alles ist auf dramaturgischer Seite allererste Sahne: Die eingespielten Filme bei Dialogen mit den Flügelleuten oder dem sich immer wieder einmischenden Antagonisten sind weder umfangreich animiert noch lippensynchron.

Mech Crisis

Die Railshooter-Action wird solide inszeniert.
Die Railshooter-Action wird solide inszeniert, bietet aber schon mittelfristig zu wenig Variation innerhalb der Gegner-Palette.
Bei der Action zu ihrem ersten komplett eigenen Titel, nachdem man u.a. als Zulieferer bei Gears of War 4 (Bike- und Fahrstuhlsequenzen) tätig war, zeigt Skydance allerdings eine Menge Potenzial: Als klassischer Rail-Shooter angelegt, hat man es anfangs nur mit Infanterie-Truppen, Panzern oder leichten Fliegern zu tun, die schnell Opfer der MGs bzw. Raketen werden, die man von den idealerweise via Move kontrollierten Armen abschießt. Später kommen noch eine Railgun sowie zielsuchende Geschosse hinzu, die vor allem gegen die aus der Luft angreifenden Feinde ein probates Mittel sind. Entgegenkommende Geschosse kann man mit den Schilden abwehren, die an jedem Arm ausgefahren werden können, aber nur bedingt halten, bevor sie wieder aufladen müssen. Und zu guter Letzt kann man die Mechfäuste zu einem Schlag ausfahren, um in den Nahkampf gehende Gegner auf Distanz zu halten. Das Ganze funktioniert auch mit einem Standardcontroller, wobei die Knöpfe ebenso gut und intelligent belegt sind wie mit Move. Die duale Steuerung hat allerdings einen Vorteil: Jeder Arm hat sein eigenes unabhängiges Fadenkreuz, wohingegen per Controller nur ein gemeinsames Fadenkreuz bietet, das allerdings auch über die Bewegung des Pads im Raum und nicht über die allgemeine Kopfbewegung gesteuert wird. Und durch eine Bewegung vor den Körper kann man die Schilde über ihre Standard-Position bei Controller-Nutzung hinweg hieven. Da die Move-Bewegungen dabei auf einen kleinen Raum begrenzt sind und wie die Kopfbewegungen gut erfasst werden, aber gleichzeitig auch eine gewisse Trägheit des Riesenmech zu spüren ist, fühlt man sich in der Tat, als ob man in dem Kontrollzentrum der mobilen Waffe sitzt.

Kommentare

CritsJumper schrieb am
Wie viele von dieser Hardware wurde ausschließlich nur gekauft zum Minen von Kryptowährungen? Das ist schon ein kleines Problem. Aber finde es auch gar nicht so verkehrt.
Aber um noch mal darauf zurück zu komme. Ich denke schon das der VR-Markt 2018 stark wachsen wird. Sicher die Software fehlt noch, aber eine Killerapp war schon mehrmals in den Techdemos dabei.
Spätestens mit der nächsten PS5 Version die potenter sein wird für VR, kommen die großen PC-VR Titel dann auch für die Konsole/PSVR.
Aktuell knabbert PSVR an der 2 Mio Grenze, bin sicher das sie es doch noch schaffen dieses Jahr.
@harry6666
Einfach mehr Englisch lesen und hören und man lernt es so nebenbei von alleine. Langfristig ist das eben besser für die Immersion. Kann aber deinen Punkt schon total nachvollziehen. Aber im Grunde zeigt es halt wie groß der Gewinn ist wenn man die Sprache lernt. Generell ist das Tor das man mit dem lernen einer neuen Sprache öffnet immer viel größer, weil sich die nutzbaren Quellen und Medien vervielfachen.
Wenn es dir nur ums Deutsche geht, darfst du halt einfach nicht mehr über den Tellerrand gucken. ;)
harry6666 schrieb am
nach "englische sprachausgabe" hab ich gar nicht mehr weiter gelesen. absolut tödlich für die immersion, bei jedem nicht verstandenen wort, erstmal das wörterbuch aufschlagen zu müssen. genauso scheisse wie, in einer virtuellen welt untertitel lesen zu müssen. schade, steh auf vr. vielleicht gibts bei nem anderen titel mein geld. wo sich mehr mühe mit der deutschen lokalisierung gegeben wurde. wenn man schon seine spiele in deutschland anbieten möchte.
sabienchen.banned schrieb am
Akabei hat geschrieben: ?25.07.2017 12:10 Mir fehlt in den verlinkten Artikeln irgendwie ein Hinweis, was denn nun was sein soll. Die einzige im Text erwähnte Grafikkarte (1050) ist wohl schwerlich als High End zu bezeichnen.
So wie hier aufbereitet, hat die Grafik leider nicht sonderlich viel Aussagekraft. Zählen SSDs zu High End? Dann würde es mich nämlich gar nicht verwundern, dass der Umsatz steigt. Die für Spiele relevante Leistung steigern sie aber so gut wie gar nicht.
du meinst in Bezug auf den von mir verlinkten Artikel?
Jupp .. das ist nicht öffentlich, für die Info musste 7.500$ bzw. 15.000$ berappen :)
Und ob die 1050 nun als High End oder Mid Range gewertet wurde spielt für meine Argumentation absolut keine Rolle.. Es ist nicht Low End, sondern ne Zockerkarte.
Wer sich das Ding holt will zocken... (..oder mit Kryptographie rumspielen..^.^'')
..Und der Kern des verlinkten Artikels war so oder so..
Jon Peddie Research (JPR), the leading research and consulting firm for graphics and multimedia, today announced that the global PC Gaming Hardware market has breached the $30 billion mark for the first time.
Da ist defintiv kein Abwärtstrend bei PC HW Absatzzahlen zu beobachten... -______________-
UND WICHTIG...
Tablets und Smartphones zählen hier nicht rein.
Blaexe schrieb am
Gibson_Rickenbacker hat geschrieben: ?25.07.2017 00:29Ich zocke zwar schon seit den 80ern , aber würde mich niemals als Experte bezeichnen....Aber ich muss schon sagen, das der Vergleich mit Zuckerberg/Facebook doch ziemlich banal und absurd ist in Bezug auf die aktuelle Spiele-Industrie und das aufkommende, eher schon schüchtern wirkende, VR-Geplänkel....Und wussten Sie schon? Ein Witcher 3 hat mehr Umsatz generiert als der ganze andere VR-Dings-Bums...und das sogar als Singleplayer-Spiel, was mich persönlich sehr erfreut!
Du scheinst es wirklich nicht verstehen zu wollen, wenn man einen Witcher 3 Vergleich macht...der PC hat eine potentielle Userbasis von - von mir aus - 100mio. VR hat eine potentielle Userbasis von 2mio, wenn es hoch kommt. Auf dem PC nur ca. 1mio. Solche Spiele wie Witcher würden hunderte Million Euros an Verlusten verursachen - das wird niemand machen, und zwar mit gutem Grund.
Es ist vollkommen normal dass es noch keine Spiele in dieser RIchtung macht - und doch haben wir die einzigen wie gesagt Zuckerberg und Facebook zu verdanken. The Mage's Tale, Wilsons Heart, Landfall, Lone Echo, Arktika1, das neue Marvel Spiel und noch viele die in den nächsten Monaten und Jahren kommen werden. Das sind die was die Produktionsqualität angeht hochwertigsten VR Spiele und diese würden ohne Facebook schlichtweg nicht existieren weil es sich nicht lohnt.
johndoe1238056 schrieb am
Mir fehlt in den verlinkten Artikeln irgendwie ein Hinweis, was denn nun was sein soll. Die einzige im Text erwähnte Grafikkarte (1050) ist wohl schwerlich als High End zu bezeichnen.
So wie hier aufbereitet, hat die Grafik leider nicht sonderlich viel Aussagekraft. Zählen SSDs zu High End? Dann würde es mich nämlich gar nicht verwundern, dass der Umsatz steigt. Die für Spiele relevante Leistung steigern sie aber so gut wie gar nicht.
schrieb am