Entspannend und komfortabel
Die Schonung von Spielermägen hat auf der diesjährigen Gamescom offenbar höchste Priorität: Auch der frisch gegründete Entwickler Polyarc (bei dem einige ehemalige
Destiny-Entwickler arbeiten) setzt auf Komfort. Ähnlich wie im VR-Rollenspiel
Chronos hockt der Spieler statisch am Rand eines Areals und lehnt sich lediglich ein wenig zur Seite, nach oben oder unten – um versteckte Mechanismen zu entdecken. Ein steinerner Turm etwa lässt sich ein wenig zur Seite drehen, so dass sich ein Eingang öffnet. Dann lässt sich ein Gegner mit der Hand greifen und durch einen Durchgang im Turm führen – bis er auf einem Schalter auf der anderen Seite stehen bleibt.
Manchmal führen auch Kämpfe ans Ziel.
Zum Einsatz kamen beim Testspiel keine Move-Controller, sondern der Dualshock 4, mit dessen Frontleuchte ich erfreulich präzise in die Kulisse hineingreifen konnte. Das Ergebnis erinnert an ein manipulierbares Diorama, in dem die mystischen Bauwerke stimmungsvoll im Licht glänzen. Zum Abschluss des Puzzles steuere ich Quill mit Hilfe des Analogsticks auf den zweiten Schalter, so dass sich ein Ausgang öffnet. Jetzt noch eine Plattform mit der Bewegungssteuerung herunterklappen und Quill kann mit ein paar Hüpfern ans Ziel gesteuert werden. Auch Kämpfe und Bosskämpfe sind enthalten. Die überschaubare Zahl an Schwerthieben scheint sich aber eher an Einsteiger zu richten, so dass sich auch die ersten Gefechte gegen ein Grüppchen Käfer recht einfach gestalteten.
Stimmungsvolle Suche
Sehr schön und professionell wirken bereits die Animationen von Richard Lico sowie die Inszenierung: Quill begibt sich auf eine Reise zu einem Schloss, um einen verschollenen Freund zu finden. Art-Director Chris Aldersson und die übrigen Entwickler haben sich offenbar viele Gedanken über die Erzählstruktur gemacht: So trifft Quill z.B. den Spieler zu Beginn am Rande eines Sees. Schaue ich ins Wasser, erkenne ich die Reflexion eines rätselhaft glühenden Maskenwesens. Quill weiß zunächst nicht, warum ich sie verfolge – doch nachdem wir Freundschaft geschlossen haben, transportiert sie mich sogar zeitweise in ihrem Rucksack.
Unterm VR-Headset wirken Kulissen wie diese noch viel stimmungsvoller.
Eine Tour durch ihr Dorf und das Treffen von Einwohnern soll der Welt ebenfalls Leben einhauchen. Den von mir verkörperten Maskenriesen können sie allerdings nicht sehen. Ein sympathisches Detail ist, dass ich meine Gefährtin mit ein paar Streicheleinheiten heilen kann – bzw. indem ich sie kurz festhalte. Da Sony dem Team z.B. mit Entwickler-Hardware unter die Arme griff, ist zunächst nur eine PSVR-Fassung in Arbeit, später hofft das Team aber auch Umsetzungen für andere Plattformen zu realisieren. Die Spielzeit beträgt laut Polyarc lediglich „ein paar Stunden“. Die Höhe des Preises steht noch nicht fest – man frage aber bereits fleißig Testspieler, wie viel sie bereit wären, für das Spiel zu investieren.