Vorschau:
Schattentheater zum Mitspielen
Jeder Balken, jede Kiste und alles andere, was auf dem geheimnisvollen Turm herumsteht, wirft lange Schemen an die Wand, über welche der Held turnen kann. Auch der namenlose Junge ist im wahrsten Sinne des Wortes nur noch ein Schatten seiner selbst: Ein Fiesling hat den Körper von seinem dunklen
Mit Hilfe der flatternden Fee dreht man Stege um, verschiebt Lichtquellen und lässt so neue Schattenplattformen entstehen. |
Trotz seiner flachen Silhouette besitzt der dunkle Held ein relativ realistisches Gewicht. Wenn ich von einem langen Balken einen langen Satz hinüber auf ein Fass machen möchte, sollte ich für genügend Anlauf sorgen. Wie im alten Prince of Persia muss ich Schwerkraft und Fliehkräfte in meine Turnübungen einbeziehen, sonst landet der Schatten schnell in einer Reihe tödlicher Stacheln. Ein wenig flotter als im ähnlich aussehenden Limbo ist der Knirps allerdings schon unterwegs: Die Entwickler haben einen guten Kompromiss zwischen Realismus und Arcade gefunden.
Spring über deinen Schatten!
Ist ein Abgrund zu weit, ist das kein Grund zur Panik, denn mein Held kann auf die Unterstützung einer kleinen Fee bauen. Die flatternde Verbündete funktioniert wie ein Cursor, welcher direkt mit der Fernbedienung gesteuert wird und kann Lichtquellen bewegen. Verschiebe ich die
Hier ist räumliches Denken gefragt: Der DNA-Strang dreht den kompletten Level um 90 Grad. |
An anderen Stellen muss ich um die Ecke denken: Kommt meine Figur an ein Portal, welches wie ein DNA-Strang aussieht, kann ich den Blickwinkel seitlich um 90 Grad drehen. Was eben noch den Umriss einer lange Stange besaß, entwickelt sich von der Seite gesehen zu einer langen Treppe in Richtung Ausgang. Ganz auf die Hinzellen darf ich mich allerdings nicht verlassen, denn trotz aller besinnlicher Knobelei stehen auch Kämpfe auf dem Programm: Ab und zu klappern mir langbeinige Schemenspinnen entgegen oder ich werde von einem schlecht gelaunten Blob angegriffen, welcher ähnlich chaotisch herumwabert wie die Monster in LostWinds .
Gewaltverzicht ist auch keine Lösung
Nachdem ich mir ein Schwert geschnappt habe, kann ich die Biester relativ unkompliziert aus dem Weg räumen: Ein paar Hiebe und sie sind Geschichte. Drücke ich mehrmals auf den B-Knopf lässt mein Alter Ego zwar eine Schlagserie vom Stapel, doch die fällt jedes mal gleich aus. All zu kompliziert scheinen die Kämpfe sich also nicht zu gestalten - im späteren Verlauf des Spiels sollen aber noch einige andere Totmacher zu finden sein; mit Hilfe von blauer Leuchtkugeln lassen sie sich aufmotzen. Bislang brachten die Kämpfe kaum Dramatik in den ruhigen Spielfluss. Wenn ich mich absichtlich an ein kugelspeinendes Tintenfisch-Wesen heranwagte, statt hinüber zu springen, konnte ich hinterher sogar meine Schattengesundheit ein Stückchen auffrischen.
Ausblick
LostWinds-Fans sollten sich den Schattenläufer vormerken! In Konamis surrealer Schemenwelt geht es sogar noch ein wenig relaxter zu als in Tokus Abenteuern. Der minimale, aber sympathisch verträumte Grafikstil hinterlässt einen hübschen Eindruck und auch die nur gelegentlich im rauschenden Wind klingelnden Glockenspiele passen bestens. Das an Echochrome angelehnte Spiel mit den Perspektiven wirkt interessant - dank bewegbarer Lichtquellen und dadurch entstehender Schatten-Plattformen könnten die Aufgaben sogar noch abwechslungsreicher ausfallen. Hoffentlich vernachlässigen die Entwickler bei aller Entspanntheit die Herausforderung nicht. Das Kampfsystem wirkt alles andere als komplex und die durch die Levels kriechenden Schattenbiester ließen sich bislang mit ein paar einfachen Schwerthieben aus dem Weg räumen - genau das störte mich auch an LostWinds. Vielleicht bringen ja die versteckten Waffen und Upgrades mehr Pep in die Gefechte. Der Schwerpunkt liegt aber ohnehin auf den Rätseln und den Schattenspielereien.
Ersteindruck: gut
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