Auf der Suche nach Lösungen
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Seit dem 30. November kann man Trine 2 auch im Wii U-Shop für 13,49 Euro runterladen.
Verflixt, dieses Hexenhaus macht mich noch verrückt! Wie komme ich bloß weiter? Ich habe Kobolde und Riesenschlangen besiegt, tödliche Abgründe überwunden und zig Fallen überlebt - ich bin sogar auf einer meterlangen Froschzunge balanciert! Zunächst schien die Reise durch diese zauberhafte Märchenwelt kinderleicht. Wie im Vorgänger kämpfte, hüpfte und schwang ich mich vor idyllischen Hintergründen durch wabernde Sümpfe, verwunschene Höhlen und Wälder im Abendrot. Ob ich dabei auf den großen TV-Bildschirm oder nur auf den kleinen des Wii U GamePads schaue, macht fast keinen Unterschied: Trine 2 sieht klasse aus.
Jetzt stehe ich zwischen Feuer speienden Rohren, meterhohen Bücherregalen und kann den Ausweg oben rechts sogar deutlich sehen. Aber ich komme einfach nicht hinauf: Der Enterhaken der Diebin findet keinen Halt, selbst die gestapelten Kisten des Zauberers reichen nicht aus! Und der Krieger hilft mir weder mit Schwert, Schild noch Hammer. Ich habe alle Hilfen ausgestellt und will sie auch partout nicht aktivieren - da bin ich stur wie ein Esel. Und weil ich das Abenteuer vom PC kenne, spiele im Hardcore-Modus, wo es keine Wiederbelebungen und Speicherungen an Checkpoints gibt. Da muss das Trio an einem Stück das Levelende erreichen!
Märchen mit optionalen Hilfen
Die stimmungsvollen Kulissen sorgen von Anfang an für märchenhaftes Fantasyflair. Auch auf Wii U gibt es drei Schwierigkeitsgrade. Hinzu kommt der Hardcore-Modus, bei dem man das Levelende ohne Wiederbelebung und Sicherungen erreichen muss.
Auf Wunsch können entspanntere Spieler alle zwei oder fünf Minuten einen automatischen Hinweis von den Gefährten bekommen - und natürlich auf einem der drei normalen Schwierigkeitsgrade spielen. Schade ist, dass die Helden auch auf Wii U lediglich als statische Portraits erscheinen und beim Sprechen nicht animiert werden. Zwar wurde das Abenteuer komplett lokalisiert, aber man hört das Trio wahlweise auf Englisch, Französisch, Italienisch - auf Wii U also nicht auf Deutsch. Leider wirken die eigentliche Story oder die überflüssigen Strophen sowie Artworks aus den Schatzkisten recht dünn; dafür sorgt der Erzähler im Hintergrund für Märchenonkelflair.
Wie im Vorgänger kann ich auf Knopfdruck, hier der rechte Schulterbutton, zwischen den Helden wechseln und bequem ihre Fähigkeiten einsetzen. Was auf Wii U nicht geht: Man kann die Steuerung leider nicht anpassen, obwohl sich das hier und da angeboten hätte. Neben dem GamePad mit Touchscreen kann man auch Remote & Nunchuk sowie Remote & Classic Controller mit fest konfigurierter Steuerung einsetzen. Ersteres wird aber lediglich als Alternative für einige Fingerübungen eingesetzt, wenn man z.B. auf diese Art Kisten verschiebt oder mit dem Bogen schießt, was zumindest bei den Pfeilen keine entscheidenden Vorteile gegenüber dem Analogstick bringt - schade, dass Frozenbyte da nicht etwas kreativer war.
Wer genug blaue Phiolen sammelt, kann (leider nur) eine Hand voll pro Charakter freischalten und sie jederzeit wieder zurücknehmen, um sie neu zu verteilen - man kann also nichts falsch machen. Wer das häufiger macht, wird sich vielleicht darüber ärgern, dass man sie im Menü nicht einfacher aktivieren kann.
Inklusive "Goblin Menace":
Die im September für PC veröffentlichte Erweiterung ist auf Wii U direkt dabei: In einer Zusatzgeschichte gibt es sechs frische Levels und einige neue Talente, die man wohl nicht auf PS3 und 360 sehen wird. Damit kommt man auf 15 Stunden plus X Spielzeit.
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Hat man sich an die Steuerung gewöhnt, kann der Spaß losgehen: Der Zauberer darf Monster schweben und wie gehabt Kisten sowie Planken über das Nachzeichnen ihrer Form erscheinen lassen; die Diebin schwingt nach einem Fadenkreuzschuss an ihrem Seil, macht sich erstmals unsichtbar oder schießt weiter mit Eis und Feuerpfeilen; der Krieger blockt mit dem Schild, haut drauf, stürmt vor oder wirft den Hammer, bis er explodiert. Etwas inkonsequent, aber für die Spielbalance wichtig ist, dass alle drei trotz ihrer Unterschiede auch alles machen können: Der dünne Amadeus schiebt schwere Kisten genau so wie der dicke Pontius, der wiederum genau so elegant über Abgründe springt wie Zoya. Aber kein Zauber, keine Akrobatik und keine Gewalt hilft mir in dieser Situation weiter.