Assassin's Creed 4: Black Flag23.08.2013, Benjamin Schmädig
Assassin's Creed 4: Black Flag

Vorschau:

Bühnenwechsel: Raus aus der Stadt, rauf aufs Land. Zugegeben, diesen Schritt wagte schon der Vorgänger – Black Flag geht allerdings ein ganzes Stück weiter. Genauer gesagt fährt es aufs Meer, in die Hochzeit der Freibeuter. Piraten machen die Gewässer der Karibik unsicher, verschanzen sich auf ihrer eigenen Insel.

Die Fahrt auf hoher See sieht beeindruckend aus und vermittelt tolles Karibikflair.
Die Fahrt auf hoher See sieht beeindruckend aus und vermittelt tolles Karibikflair.
Edward Kenway ist einer von ihnen und die historische Figur, in dessen Körper die Animus-Reise diesmal führt.

Drei Abschnitte durfte ich auf der gamescom spielen: Ich konnte ein Attentat ausüben, ein Fort vom Meer aus attackieren (das ist die Szene, die Ubisoft während Sonys Pressekonferenz zeigte) und ich konnte die offene Welt erkunden. Ich entschied mich zunächst für Letzteres und fand mich am Steuer von Edwards Schiff wieder. In drei Geschwindigkeiten reist die Jackdaw, wobei die erste vor allem im Kampf benötigt wird, die zweite ihre normale Reisegeschwindigkeit ist und die dritte wie eine Zeitbeschleunigung mit verändertem Kamerawinkel genutzt wird. Sie steht mir nur auf dem offenen Meer zur Verfügung; mit einer Schnellreise könnte ich den Seeweg zudem jederzeit abkürzen.

Anders als Altair, Ezio oder Connor wird Edward nicht zu Lande, sondern nur auf dem Meer per Steckbrief gesucht. Falls die Staatsgewalt nach ihm Ausschau hält, donnern Kanonenrohre, sobald sie ihn entdeckt – was mir recht schnell passiert. Doch die Jackdaw ist natürlich gewappnet: Ich schieße mit den seitlichen Kanonen und ziele mit drehbaren Rohren sowie Mörsergeschossen in alle Richtungen. Falls ich ein Schiff nicht versenke, kann ich es entern. Weil Edward das Ruder jederzeit verlassen darf, könnte ich entweder sofort und im Alleingang auf ein feindliches Schiff springen oder ich warte, bis meine Crew die Jackdaw mit Enterhaken an die Seite des Gegners gezogen hat, um auf das andere Deck überzusetzen. Nach einem kurzen Scharmützel geben die Spanier auf und ich habe mehrere Möglichkeiten:

Der Rest des Spiels ist ein Assassin's Creed. Spielerisch hängt die Serie fest.
Im Kern steckt ein klassisches Assassin's Creed. Spielerisch ist die Serie auf Treibsand gelaufen.
Zwinge ich die Spanier, meinen Fahndungslevel herabzusetzen, werte ich mein Schiff auf oder nutze ich ihr Schiff in einem strategischen Minispiel, das auch auf Tablet spielbar ist? In diesem arrangiere ich Handelsrouten, um Geld für Edwards Kampagne zu sammeln. Mehr Schiffe bedeuten natürlich bessere Einnahmemöglichkeiten.

Über das Tablet nutze ich außerdem die Karte, setze mir z.B. einen Zielpunkt in Havanna und gehe dort von Bord. Das fasziniert mich an Black Flag: Die freie Fahrt auf hoher See und der nahtlose Übergang zum Entdecken der Karibik. Hohe Wellen sehen zudem richtig imposant aus – Unwetter sollen noch beeindruckender sein. Wer zu Tiefsee-Schätzen tauchen will, benötigt übrigens eine Karte, denn an dem dort markierten Ziel taucht Edward nach Schätzen. Er kann leider nicht an einer beliebigen Stelle in die Tiefe tauchen – das hätte die offene Welt dann doch überfordert, erklärt mir Ubisoft. So bleibt die Suche nach Schätzen offenbar nicht nur im Meer recht banal, denn die Lage eines Schatzes wird immer auf einer Karte markiert. Die Herausforderung soll im Beschaffen der Karte liegen. Schade: Gerade an dem exotischen Schauplatz hätte ich gerne wie in Red Dead Redemption nach vagen landschaftlichen Merkmalen Ausschau halten müssen, um vergrabenes Gold aufzuspüren.

Und natürlich ist auch alles andere so spielerisch überschaubar wie es die Serientradition vorschreibt: Edward läuft, klettert und springt fast automatisch, versteckt sich in Menschenmengen und verdingt sich als Attentäter. Durch die Büsche schleiche ich z.B. an ein Opfer heran und meuchele ihn hinterrücks. Zuvor hatte ich eine seiner Wachen mit einem Pfeil beschossen, der den Mann auf seine eigenen Kumpels losgehen ließ. Die seit Jahren nahezu unveränderten Bewegungen empfinde ich schon lange als ermüdend – wäre dies eine Erweiterung von Connors Abenteuer, hätte sie keinen guten Eindruck hinterlassen. Ich muss allerdings gestehen, dass der historische Karibikurlaub seit seiner Ankündigung eine starke Faszination auf mich ausübt. Und den haben meine ersten Schwimm- und Gehminuten sogar bestätigt.

Einschätzung: gut

Ausblick

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