Test: Fable (2004) (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Publisher: Microsoft
Release:
kein Termin
23.09.2005
09.2004
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Da ihr jederzeit die freie Wahl habt, könnt ihr euch einen Bogen-Spezialisten erschaffen, einen reinen Kämpfer und natürlich steht euch auch der Weg des Kampfmagiers frei.

Doch nicht nur in den Fähigkeiten findet eine Veränderung statt: Auch das Aussehen eures mit der Zeit alternden Recken ändert sich. Und hier beginnt neben den üblichen Alterserscheinungen wie Falten, grauen Haaren usw. auch das Gut-Böse-System zu greifen.
Umfangreiche Statistiken und Info-Bildschirme zeigen euch, was alles möglich ist.

4P|Stream: Statistiken
Je nachdem, wie ihr mit den NPCs umgeht und die zahlreichen Haupt- und Nebenquests löst, gibt es ähnlich wie in Knights of the Old Republic ein Wertesystem, das euch langsam in eine engelsgleiche Gestalt mit Heiligenschein verwandelt bzw. auf der dunklen Seite als einen finsteren Zeitgenossen durch die Welt stapfen lässt.
Allerdings hätte ich mir persönlich eine etwas klarere Strukturierung dieses Prinzips gewünscht. Die Reaktionen der NPCs euch gegenüber ändern sich zwar je nach Gesinnung, doch mit wenigen vorgegebenen Ausnahmen, in denen euch von Anfang an zur Auswahl gegeben wird, ob ihr die Aufgabe gut oder böse löst, bleibt häufig unklar, wieso ihr in die eine oder andere Richtung tendiert.

Was tun?

So offen, wie sich Peter Molyneux den Werdegang des Helden vorgestellt hat, der leider nur in einer Variante zur Verfügung steht und außerhalb der Alterung, dem Hinzufügen von Tätowierungen sowie einer Änderung des Haarschnitts bzw. Gesichtsbehaarung keine Editiermöglichkeiten bietet, ist es im Endeffekt leider nicht umgesetzt wurden.

So habt ihr z.B. keinerlei Möglichkeiten, auf die ab und an auftauchenden Dialoge Einfluss zu nehmen. Stattdessen stehen euch eine Reihe an immer umfangreicher werdenden Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung, um mit den anderen Weltbewohnern Kontakt aufzunehmen. Von heldenhaften Posen über freundliches oder boshaftes Lachen bis hin zu körperlichen Ausdrucksformen wie Rülpsen oder das Hinterteil-Pendant reicht das Spektrum.
Aufwändige Effekte und schöne Grafik kennzeichen das Action-RPG von Peter Molyneux
Und natürlich könnt ihr auch Geschenke verteilen, um die Frauen in eurer Umgebung zu becircen und vielleicht sogar zur Heirat bewegen, was unter Umständen auch Sex nach sich ziehen kann.
Die Idee an sich ist zwar gut, doch in der Ausführung bleibt ein unbefriedigendes Gefühl zurück, was unter Umständen auch daran liegen kann, dass man nicht wirklich sehen kann, in was für einer Gemütsverfassung das Gegenüber ist und man dementsprechend nicht abschätzen kann, wie die Reaktion auf einen herzhaften Rülpser ins Gesicht aussieht.
Das wird jedoch durch den stets durchscheinenden süffisanten, mal überzogenen, mal selbstironischen Humor wieder etwas abgemildert: Man kommt einfach nicht umher zu schmunzeln, wenn man seiner Verlobten eine Bierfahne ins Gesicht bläst und diese mit einem Lacher und einem "Oh, mein Held!" antwortet.
Auch das Questsystem ist engen Grenzen unterworfen. Neue Quests könnt ihr meist in der Heldengilde und ab und an auch von umherstreifenden NPCs annehmen. In der Gilde seid ihr jedoch von eurem "Rufstatus" abhängig, um neue Aufgaben freizuschalten. Und das wiederum bedeutet, dass ihr dem von den Entwicklern vorgegebenem Weg folgen müsst – zumindest wenn es um die Story geht. Die optionalen Quests könnt ihr zwar auch links liegen lassen, wenn ihr schnell zum Ende kommen wollt, doch auch diese Aufgaben steigern euren Ruf.
  

Kommentare

Teki schrieb am
Klar ist es ein Game, was seinem eigenen Ruf nicht folge leisten kann und ja es hat einige Schwächen. Doch diese gleicht Fable durch spannende Quest, humorvoller Gestalltung und nicht (umbedingt)in dieser Form schon Vorherdargewesenen Gameplay aus. Ich finde das Game ganz gut. Zwar haben mich zuerst(als alter Gothik und sonstige RPGs Fan) die simplen und linearen Entscheidungsmöglichkeiten abgeschreckt (du kanst nach links \"Gute\" oder nach rechts \"Böse\" gehn). Gerade eben diese lineare und spannend Erzählte Geschichte, des Jungen Helden wie er aufwächst und sich entwickelt, macht Fable zueinem einmaligen Erlebniss.
Und ganz erlich die Grafik (obwohl Fable schon etwas älter ist und damals für die X Box optimiert erschienen ist)noch sehr Gut.
Zeoch schrieb am
Guter Artikel, der die guten und schlechten Seiten von Fable aufdeckt. Auch die Bewertung mit 85% ist nicht zu hoch, oder zu niedrig.
johndoe-freename-72397 schrieb am
Hi Leute, nun da ich die meisten eurer Meinungen gelesen hab möchte ich mich gern zu Fable äusern.
Ich hab die US-Version und probierte eigenlich alles schon aus was irgendwie möglich ist.
Ich muss auf der einen Seite sagen das das Team um Molyneux ein klasse Gerüst für ein RPG aufgestellt haben. Das muss man einfach mal bei all dem gehype
und den teils enttäuschten Rollenspielern sagen.
Auch ich gehöre leider auch in gewissem Mase dazu.
Als ich die DVD das erste mal einlegte freute ich mich wie ein kleines Kind und als ich dann das erste mal wirklich Hand anlegen konnte war seit langem \"endlich\" wieder das Gefühl von Spielfreude da.
Faszination \"Grafik\" und Atmosphäre packten mich sofort auch wenn man immer mal wieder kleine \"Schönheitsfehler\" entdeckte spielt man doch immernoch um des Spaßes und der Freude willens weiter.
Trotz vieler schöner Aspekte muss man doch auch sehen das es einiges nicht in das Spiel geschafft hat was wohl hinein gehört hätte.
Einiges stieß mir auch sauer auf, die normalen Waffen- und fast alle Rüstungsarten unterscheiden sich eigentlich nur durch die Texturierung, das Handeln entpuppt sich auch nach längerer Beschätigung nicht unbedingt als geschäftträchtig.
Wieso gibt es keine Option dem Händler seinen ganzen Laden abkaufen zu können (die in den Haüsern meine ich). Die Übersichtskarte ist nicht gerade Spielfreundlich gestaltet worden, da es wohl kein Problem gewesen wäre eine frei bewegbare Karte zu gestalten.
Zum technischen Aspekt das mitwachsen der Bäume, das mitaltern der anderen Menschen ist rein \"technisch\" (ohne an anderen Stellen abstriche machen zu müssen) gesehen auf keiner der momenntanen Konsolen möglich, was ich nicht für schlimm erachte.
Was ich mich dich immer wieder gefragt habe wo sind die anderen Helden die mit mir konkurieren.
Ich meine da gerade das doch verstärkt zur Atmosphäre beigetragen hätte.
Ich muss sagen bei all dem was man noch einbauen könnte und was uns versprochen worde muss man doch auch immer Realist...
FrankGucki schrieb am
ich bin eigentlich ohne große erwartungen an das Spiel gegangen und bin wirklich begeistert.
Klar ist das ganze nicht allzu tiefgründig, aber so unkompliziert wie Fable spielen sich z.B. Morrowind oder Kotor bei weitem nicht.
Der lineare Hauptquest stört mich gar nicht weiter, man kann genug abseits davon ausprobieren.
Als Actionrollenspiel gesehen hat der Titel durchaus 90% verdient (die er ohne den ganzen hype vielleicht eher bekommen hätte ;) )
Für alle die nach Morrowind auf neues Futter warten ist Fable zugegebenermaßen nichts.
AlohAsUnShInE schrieb am
Also der test is genial.Vor allem die richtigen kritikpunkte ! Die Ladezeiten sind manchmal echt nervtötend und halten ( mich zumindest) nicht selten vom gebietswechsel ab.Hätte mir eine lange ladezeit am anfang besser gefallen. Dann die wirklich kurze spielzeit und die wenigen nebenquests... Aber trotzdem ist das spiel für mich ein absolutes highlight in der letzten Zeit. Endlich mal wieder was fürs auge :)
AlohA
schrieb am