Deadly Skies14.05.2002, Mathias Oertel
Deadly Skies

Im Test:

Auf Dreamcast war die Airforce Delta Storm-Serie eine spaßige Arcade-lastige Alternative zur Ace Combat-Serie auf PSone. Da es auf der noch jungen Xbox noch an Flug-Spielen im Allgemeinen mangelt, haben wir uns mit Heißhunger auf <4PCODE cmd=DGFLink;name=Deadly Skies;id=1646> von Konami gestürzt, uns zur Einstimmung noch mal an Filme wie Top Gun oder Iron Eagle erinnert und den virtuellen Xbox-Luftraum unsicher gemacht. In unserem Test könnt Ihr erfahren, ob sich Deadly Skies zum Überflieger entwickelt hat oder ob das Spiel doch eher ein Fall für Bruchpiloten ist.

Auf Dreamcast war die Airforce Delta Storm-Serie eine spaßige Arcade-lastige Alternative zur Ace Combat-Serie auf PSone. Da es auf der noch jungen Xbox noch an Flug-Spielen im Allgemeinen mangelt, haben wir uns mit Heißhunger auf Deadly Skies von Konami gestürzt, uns zur Einstimmung noch mal an Filme wie Top Gun oder Iron Eagle erinnert und den virtuellen Xbox-Luftraum unsicher gemacht. In unserem Test könnt Ihr erfahren, ob sich Deadly Skies zum Überflieger entwickelt hat oder ob das Spiel doch eher ein Fall für Bruchpiloten ist.

Masse und Klasse?

Von den grundlegenden Zahlen her hört sich Deadly Skies nach einem echten Überflieger an: 80 verschiedene Flugzeug-Typen und gut 50 Missionen schreien geradezu nach einem Griff zum Joypad.

Doch hat man sich in seiner Heimatbasis erst einmal für einen der tödlichen Flieger entschieden -von denen die meisten im Lauf der Missionen erst gekauft werden müssen- und sich auf seinen Auftragsflug begeben, bröckelt der Lack von Deadly Skies etwas ab.

Die Story wird durch wenig motivierende Einsatzbesprechungen fortgeführt und ist so gut wie nicht existent. Auch das nichtlineare Missionsdesign hört sich vielversprechend an. Doch in der Endabrechnung heißt dies nur, dass Ihr Euch auf der eingeblendeten Karte für einen Weg zum Ziel entscheiden müsst. Ein Weg, der unter Umständen von feindlichen Bogeys blockiert ist, wodurch Ihr zum Kampf gezwungen werdet.

Wohl dem, der eine passende Maschine ausgewählt hat, denn eine Rückkehr in die heimische Basis ist nur nach einem Scheitern möglich. Learning by Doing ist angesagt - doch andererseits solltet Ihr selbst mit einem scheinbar ungeeigneten Flieger Eure Mission erfüllen können.

Denn in den auf den ersten Blick heißen Luftraum-Schlachten wartet schon die nächste Enttäuschung für Euch. Die KI der gegnerischen Piloten ist wenig fordernd und schreit geradezu nach einem Abschuss.

Ebenso muss man auf aufwändige Flugmanöver verzichten. Die Spielmechanik erlaubt einem gerade einmal das Nötigste, entschädigt einen aber mit Gegnern, die auch nicht gerade ein Meister im Manövrieren sind.

Also hofft man auf abwechslungsreiche Missionen; doch auch hier: Fehlanzeige. Außer den standardisierten "Seek-And-Destroy"-Aufgaben mit einigen unwesentlichen Abwandlungen spielt man sich von Mission zu Mission, sucht auf dem Radar das nächste Ziel, erledigt es, wendet sich dem nächsten Ziel zu und so weiter und so weiter...

Dass man dazu noch für absolvierte Missionen ausnehmend wenig Geld bekommt, das man in neue Flugzeuge investieren könnte, fördert die sowieso schon nicht berauschend hohe Motivation in keinster Weise.

Na ja, freuen wir uns eben auf heiße Dogfights gegen einen menschlichen Gegner. Oder vielleicht auch nicht, denn auf einen Mehrspieler-Modus wurde ebenso verzichtet wie auf stimmungsfördernde Videos, welche die konfuse Story vielleicht etwas hätten würzen können.

Detailfreude

So sehr die Entwickler in Sachen Missions-Design und Story geschlampt haben, so viel Mühe haben sie sich bei der grafischen Darstellung gegeben: Die Spielgeschwindigkeit stimmt und die Flugzeuge sind eine wahre Augenweide.

Dies fällt vor allem in den Wiederholungen auf, die sich auf einem Qualitätsniveau befinden, das sich problemlos neben Gran Turismo 3 sehen lassen kann.

Auch die Explosionen und diversen Licht- und Nebeleffekte können überzeugen. Dass angesichts dieser grafischen Pracht die Texturen etwas hinter den Erwartungen zurückbleiben, ist relativ leicht zu verschmerzen - wenn man mit 700 km/h an Felswänden vorbeirast, hat man wenig Gelegenheit auf die Qualität der Texturen zu achten.

Über den Wolken ist Ruhe

Abgesehen von wenig überzeugendem Turbinen-Rauschen und dröhnenden Explosionen ist Stille am Himmel angesagt. Auf Funkkontakt wartet man vergebens - kein Einsatzleiter, der einen über den Stand der Dinge aufklärt, kein Wingman, der verzweifelt nach Hilfe ruft.

Und da die Musik auch eher in die Kategorie "vergessenswert" fällt, tut man sicherlich gut daran, sich in Stimmung zu bringen, indem man den alten Top Gun-Soundtrack in die Lade des CD-Spielers schiebt. Leider gibt es auch keine Möglichkeit, eigene Musiken einzubauen.

Pro

  • 80 Flugzeuge
  • über 50 Missionen
  • detaillierte Flugzeugdarstellung
  • anständige Spielgeschwindigkeit
  • gute Grafikeffekte
  • Kontra

  • nicht existente Story
  • wenig überzeugende Flugphysik
  • eintönige Missionen
  • kein Funkkontakt
  • sparsamer Sound
  • Vergleichbar mit: Airforce Delta (DC), <4PCODE cmd=DGFLink;name=Ace Combat 4;id=991> (PS2)

    Fazit

    Eine gute bis hervorragende Grafik ist nicht alles. Was nützen einem optisch hervorragende Flugzeuge und stimmige Schauplätze, wenn die Missionen sich nach kurzer Zeit wiederholen und die Story selbst als Beiwerk mehr als vernachlässigt wird? Einschränkungen in der Flugphysik und ein fehlender Mehrspielermodus tun ihr Übriges. Deadly Skies bleibt weit hinter den Erwartungen und bietet selbst anspruchslosen Action-Fans wenig Unterhaltung. Schade eigentlich, denn mit etwas mehr Feintuning wäre wesentlich mehr möglich gewesen.

    Wertung

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