Level-Design & Xbox-Beschneidungen
Ihr kämpft euch durch klaustrophobische Innenlevels wie metallisch glänzende Labore, in Dämmerlicht getauchte Aufenthaltsräume und zig technische Einrichtungen mit teils fotorealistisch wirkenden Maschinen. Trotz der coolen SciFi-Ausstattung seid ihr zum Zuschauen verdammt, denn Interaktivität ist meist
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Im Koop-Modus steigt der Spielspaß deutlich an. |
Fehlanzeige; nur wenige Terminals lassen sich bedienen. Selten dürft ihr den Stahlsarg verlassen und den Mars mit eigenen Augen anschauen. Wahnsinnig viel seht ihr nicht, da euer Sauerstoff nur 60 Sekunden reicht und gerade ein mächtiger Sturm tobt. Später erwartet euch immerhin ein grandioser Baller-Trip in der "Hölle" - mit diesem wirklich gelungenen Ausflug holt sich Doom 3 einige Punkte zurück.
Auffällig ist allerdings, dass im Vergleich zur PC-Version einige Levels beschnitten wurden: So ist nicht nur der Einstieg wesentlich kürzer geraten, auch viele größere Räume sind der Schere zum Opfer gefallen; manchmal fehlen auch einige Objekte in den Levels. Diese Beschneidungen waren allerdings nötig, sonst hätte die Xbox wohl nur eine Ruckelorgie auf die Fernseher gezaubert. Die Ausflüge auf den Mars sind ebenfalls gekürzt worden; der anfängliche Spaziergang über den roten Planeten ist z.B. nicht mehr dabei.
Steuerung mit dem Gamepad
An der Steuerung gibt es nicht viel auszusetzen. Zwar ist eine gewisse Trägheit beim schnellen Drehen nicht zu verleugnen, aber dafür ist der Rest sehr akkurat - insbesondere das Zielen geht leicht und erstaunlich genau von der Hand. Je nachdem wie fortgeschritten ihr im Umgang mit Konsolen-Shootern seid, desto mehr Optionen könnt ihr im Menü deaktivieren und auch mal ohne Zielhilfe die Projektile sausen lassen. Lobenswert sind auch die frei konfigurierbaren Tastenbelegungen sowie die Waffenauswahl über das D-Pad. Speichern könnt ihr übrigens zu jeder Zeit und an jeder Position.
Der kooperative Kick
Richtig klasse ist der kooperative Multiplayer-Modus über Xbox Live! oder System Link; eine Splitscreen-Alternative gibt es nur bei der Limited Collectors Edition. Durch rund die Hälfte der Kampagne (20 Levels) könnt ihr euch gemeinsam schlagen - allerdings ohne Zwischensequenzen und mit etwas schnellerer Gamepad-Steuerung. Damit ihr überhaupt zusammen durch die engen Abschnitte rennen könnt, haben die Entwickler von Vicarious Visions die Level-Geometrie verändert und etwas verbreitert. Um solch ein Duo-Match weiterhin fordernd zu gestalten, wurde auch die Anzahl der Feinde erhöht. Deshalb kommt es auf der Konsole zu unschönen Slowdowns, vor allem wenn viele Gegner zu sehen sind und mächtig viel Blei in der Luft liegt. Per Systemlink treten diese störenden Slowdowns weniger häufig auf als online. Nicht nur die Gegneranzahl ist angewachsen, es gibt logischerweise auch mehr Gegenstände für das zockende Duo. Stirbt mal ein Mitspieler, so darf der frisch Wiederbelebte noch einmal durch den ganzen Level rennen; bis zu dem Punkt, an dem er das Zeitliche gesegnet hat. Euer Mitspieler muss bzw. kann währenddessen warten, was durchaus einige Minuten dauern kann.
Ansonsten sind Mehrspieler-Modi ziemlich spartanisch ausgefallen. Lediglich die obligatorischen Deathmatch, Team-Deathmatch, Last Man Standing und Tournament-Varianten stehen maximal vier Spielern zur Verfügung und machen längst nicht so viel Spaß wie das kooperative Abenteuer.
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Neben dem Koop wirken die anderen Multiplayer-Modi belanglos. |
Prachtkulisse
Die Xbox-Version zieht im Grafik-Vergleich mit dem PC natürlich klar den Kürzeren. Aber die Konsole lässt kräftig Muskeln spielen: Die hochauflösenden Texturen, die flüssigen Animationen und der grandiose Licht- und Schatteneinsatz sorgen für eine Kulisse, die ihresgleichen sucht. Sogar Riddick: Escape von Butcher Bay wird knapp geschlagen, weil deutlich weniger Kantenflimmern auffällt und weil Doom 3 gerade mit dem Licht effektiver und fortschrittlicher umgeht. Dafür bietet Mr. Riddick wiederum mehr Abwechslung in Bezug auf die Schauplätze und die Farbgebung. Slowdowns sind im Singleplayer-Modus nur sehr selten beobachten. Diese kommen meist zustande, wenn viele Gegner in einem etwas größeren Raum auf euch warten. Aber ansonsten überzeugt die Optik mit ruckelfreier Pracht.
Neben der Grafik sorgt die Sound-Kulisse für permanentes Gruseln - vor allem mit einer gescheiten Dolby-Anlage. Sowohl die hochklassigen englischen Sprachsamples als auch die ganzen kleinen Geräusche bringen die Nackenhaare stets in Lauerstellung. Von der musikalischen Seite her ist Doom 3 eher subtil geraten, denn einen wuchtigen Soundtrack gibt es nicht. Stattdessen kommen unheimliche Synthesizer-Klänge, donnernde Bässe oder seltsame Orgel-Klänge aus den Boxen.